Vom 14. bis 18.3.25 waren 35 Schülerinnen und Schüler aus der Robert-Bosch-Gesamtschule w Hildesheim i zespół Szkół EKOLA w Breslau zu Gast in der Jugendbegegnungsstätte Kreisau. Hier starteten sie ihren Austausch bevor sie anschließend noch einige Tage bei den Familien der polnischen Schüler verbrachten.
Die Zeit in Kreisau half den Jugendlichen ihre sprachlichen Barrieren zu überwinden sowie ihre Kenntnisse über das Partnerland zu erweitern. W swoim programie Stop-Motion-Workshop erschufen sie kurze animierte Filme, die die Kraft der Zusammenarbeit zum Thema hatten.
Durch Integrationsspiele, gemeinsames Kochen, Freizeit und einen Ausflug nach Schloß Fürstenstein hatten sie weitere Möglichkeiten um ihre Bekanntschaften zu vertiefen.
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Im Jahr 2025 fällt der 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs. Dies ist eine Gelegenheit, nicht nur den Sieg über das nationalsozialistische Deutschland zu feiern, sondern auch die Frage zu stellen, was genau 1945 geschehen ist und warum dieses Jahr nicht für ganz Europa das Ende der Kämpfe und den Beginn des Wiederaufbaus bedeutete.
Heute, im dritten Jahr der russischen Vollinvasion in die Ukraine, sind Fragen zu den Ursachen und langfristigen Konsequenzen des Zweiten Weltkriegs besonders aktuell. Die Kriegserfahrungen in Europa sind uns nie so nahe gewesen wie seit dem 24. Februar 2022.
Im Bestreben, die Geschichte des Zweiten Weltkriegs und der verschiedenen Maßnahmen, die in Europa ergriffen wurden, um die Folgen des Krieges zu überwinden, näherzubringen – und vor allem Fragen zu stellen, welche Schlussfolgerungen wir aus diesen Erfahrungen ziehen sollten – hat die Stiftung Kreisau in Zusammenarbeit mit dem Zentrum „Erinnerung und Zukunft“ im Jahr 2025 das Projekt „Komplexe Durchführung des Programms zur Erinnerung an den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs und der Gedenkmaßnahmen zur Überwindung der Kriegskonsequenzen in Europa, durchgeführt in Kreisau“ übernommen.
Im Rahmen dieses Projekts werden im laufenden Jahr in Kreisau folgende Aktivitäten stattfinden:
30 Workshops zur historischen Bildung für polnisch-deutsche Jugendgruppen (ganzes Jahr 2025)
30 Bildungs-Vorträge / Führungen durch Kreisau als Gedenkort für den Krieg, den Widerstand und die polnisch-deutsche Versöhnung (ganzes Jahr 2025)
Ost- und Westeuropäisches Gedenkstättenseminar (19.-22. März 2025)
Dreitägige Fortbildung zur historischen Bildung für Lehrerinnen und Lehrer aus Polen und Deutschland (Herbst 2025)
Vom 3. bis 8. März 2025 fand in Krzyżowa der internationale trilaterale Jugendaustausch TRIYOU statt, an welchem Gruppen aus Wolsztyn, Uelzen und Jabłonów teilnahmen. Die diesjährige Ausgabe hatte eine besondere historische Dimension. Die von den Teamerinnen Anna Huminiak und Martyna Sidorowicz geleiteten Workshops konzentrierten sich auf die Reflexion über die Geschichte und ihren Einfluss auf die Gegenwart.
Ein zentraler Programmpunkt war die Zusammenarbeit mit dem Museum Groß-Rosen in Rogoźnica, in deren Rahmen in Krzyżowa Workshops unter dem Motto „(Un)schuldig? Wege der Unterdrückung“ stattfanden. Die Teilnehmenden arbeiteten mit Fragebögen von Überlebenden, um das tragische Schicksal der Opfer totalitärer Systeme besser zu verstehen.
Am nächsten Tag besuchten die Teilnehmenden das ehemalige Konzentrationslager Groß-Rosen – eine tief bewegende Erfahrung. Nach der Besichtigung fand eine Reflexion statt, bei dem sie über ihre Emotionen und Gedanken sprachen und die Bedeutung des Ortes im Zusammenhang mit den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen analysierten.
„Bilder, Macht und Deutungskämpfe in Europa zwischen 1945, 1990 und 2025“
In wenigen Tagen findet in Krzyżowa/Kreisau das 22. Ost-West-Europäische Gedenkstättentreffen statt, das sich mit dem historischen Bildgedächtnis im Kontext zweier historischer Zäsuren beschäftigt: „80 Jahre Kriegsende“ und „35 Jahre Jahre Zusammenbruch der kommunistischen Staaten“.
Die Konferenz wird sich mit der Rolle von Fotografie und Bildern in der historischen Erinnerung an die Ereignisse des 20. Jahrhunderts in Ost- und Westeuropa befassen. Wie wurden Fotografien vor und nach 1990 in Gedenkstätten, in Museen, Dokumentationszentren und Ausstellungen eingesetzt? Welche Veränderungen gab es in der Verwendung von Bildern und historischen Narrativen nach den Umbrüchen der Jahre 1989–1990? Und welche Herausforderungen bringt das digitale Zeitalter mit sich – insbesondere mit Blick auf die Entwicklung der künstlichen Intelligenz?
Ziel der Tagung ist es, zu verstehen, wie Bilder, Filme und Fotografien, die während des Kalten Krieges auf beiden Seiten des Eisernen Vorhanges als Beweismaterial in juristischen Prozessen eingesetzt wurden, die kollektive Erinnerung in Europa beeinflussten. Wie wurden sie nach 1990 zu Elementen konkurrierender historischer Erzählungen? Im Kontext der nationalsozialistischen Verbrechen, deren Bilder in Westeuropa ein fester Bestandteil des kollektiven Gedächtnisses sind, sowie der stalinistischen Verbrechen, die lange Zeit ignoriert und oft ohne visuelle Beweise blieben, wird die Konferenz auch die Unterschiede in der Erinnerung an diese beiden totalitären Regime thematisieren.
Angesichts fortschreitender Digitalisierung, der Abnahme von Zeitzeugenberichten und der Gefahr der visuellen Manipulation stellt die Tagung die Frage nach der aktuellen Rolle von Bildern in der Gestaltung zeitgenössischer Narrative über Kriegsverbrechen und Besatzungsregime. Wie verändert sich der Einsatz visueller Materialien im Zeitalter sozialer Medien und digitaler Propaganda?
„Bilder, Macht und Deutungskämpfe…“ lädt zu einem internationalen Dialog ein, um zu diskutieren, wie verschiedene Gesellschaften mit der Erinnerung an die einschneidenden Ereignisse des 20. Jahrhunderts umgehen. Die Konferenz bietet Museen, Gedenkstätten, Forschenden und Expert*innen eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen und Ideen und fördert eine kritische Reflexion über die Erinnerungskultur in modernen Demokratien.
Die Veranstaltung wird durch das polnische Ministerium für Kultur und Nationales Erbe im Rahmen des in Krzyżowa/Kreisau umgesetzten Projektes „Umfassende Betreuung des Programms zur Erinnerung an den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs und zur Würdigung der Maßnahmen zur Überwindung der Kriegsfolgen in Europa“ gefördert.