Vom 3. bis 8. März 2025 fand in Krzyżowa der internationale trilaterale Jugendaustausch TRIYOU statt, an welchem Gruppen aus Wolsztyn, Uelzen und Jabłonów teilnahmen. Die diesjährige Ausgabe hatte eine besondere historische Dimension. Die von den Teamerinnen Anna Huminiak und Martyna Sidorowicz geleiteten Workshops konzentrierten sich auf die Reflexion über die Geschichte und ihren Einfluss auf die Gegenwart.
Ein zentraler Programmpunkt war die Zusammenarbeit mit dem Museum Groß-Rosen in Rogoźnica, in deren Rahmen in Krzyżowa Workshops unter dem Motto „(Un)schuldig? Wege der Unterdrückung“ stattfanden. Die Teilnehmenden arbeiteten mit Fragebögen von Überlebenden, um das tragische Schicksal der Opfer totalitärer Systeme besser zu verstehen.
Am nächsten Tag besuchten die Teilnehmenden das ehemalige Konzentrationslager Groß-Rosen – eine tief bewegende Erfahrung. Nach der Besichtigung fand eine Reflexion statt, bei dem sie über ihre Emotionen und Gedanken sprachen und die Bedeutung des Ortes im Zusammenhang mit den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen analysierten.
Um die Jugendlichen dabei zu unterstützen, ihre Emotionen auszudrücken und offen über schwierige Themen zu sprechen, wurden künstlerische Workshops organisiert. Eines der Projekte war die Gestaltung einer „Zeitkapsel“, in der die Teilnehmenden Briefe an ihr zukünftiges Ich schrieben. Darüber hinaus fanden Capoeira-Workshops statt, die von der Akademia Sztuk Walki Perun geleitet wurden – sie brachten neue Energie und Freude in das intensive Programm.
Die Teamerinnen setzten innovative Methoden zum Beziehungsaufbau ein, unter anderem durch Verwendung des Messengers WhatsApp, was bei den Teilnehmenden auf große Begeisterung stieß. Ebenso wichtig waren Workshops, die auf der biografischen Methode basierten und sich mit den Themen „Diversität und Migration“ befassten.
Ein Jugendaustausch, bei dem Lehrkräfte und Schüler*innen aus verschiedenen Ländern gemeinsam lernen und einen Raum für Reflexion schaffen, ist der beste Beweis dafür, dass uns Geschichte nicht nur lehren, sondern auch verbinden kann.
Wir freuen uns auf weitere Begegnungen in Krzyżowa, wo junge Menschen nicht nur Geschichte erforschen, sondern auch eine gemeinsame Zukunft auf der Grundlage von Dialog und gegenseitigem Respekt gestalten können.
Koordiniert wurde der TRIYOU-Austausch von Tetiana Hrebenkina (Projekt Likhtar-Krzyżowa). Unterstützt wurde das Projekt von den ESC-Freiwilligen Ahsen Akilli und Cansu Elif Aktas. Die Begegnung wurde mit Unterstützung des Deutsch-Polnischen Jugendwerks (DJPW) organisiert.