
Ende Oktober wurde Kreisau erneut zu einem Ort des intensiven Dialogs, der Begegnung und des Überwindens von Grenzen. Vom 26. bis 31. Oktober trafen sich 35 Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte der Berufsschule aus Wissen (Deutschland) sowie des Schulzentrums „Jan Kiliński“ aus Krapkowice, um gemeinsam eine Zeit der Integration, Reflexion und kulturellen Öffnung zu erleben.
Das Programm der Jugendbegegnung wurde so gestaltet, dass die jungen Menschen nicht nur einander besser kennenlernen konnten, sondern auch entdeckten, welche wichtige Rolle Geschichte für die Gestaltung der heutigen Beziehungen zwischen den Nationen spielt. Während gemeinsamer Workshops näherten sich die Teilnehmenden der Kultur und Heimat des jeweils anderen an, suchten nach Gemeinsamkeiten und lernten, Unterschiede als Bereicherung zu sehen.
Dieses Jahr startete in Kreisau eine neue deutsch-polnische Schulpartnerschaft: Lehrkräfte aus dem Gymnasium Limmer aus Hannover und dem
Liceum Ogólnokształcące im. Wojska Polskiego aus Nowy Dwór Mazowiecki kamen mit je 30 Schülerinnen und Schülern vom 29.09. bis 3.10.25 in der Jugendbegegnungsstätte in Kreisau zusammen. Vor dem Hintergrund des hier tätigen Kreisauer Kreises setzten sie sich mit Formen des Widerstands im Nationalsozialismus auseinander. Die Jugendlichen arbeiteten in gemischten Kleingruppen an kurzen animierten Filmem, in denen sie einzelne Persönlichkeiten dieser Widerstandsgruppe portätierten. Ein wichtiger Punkt der Jugendbegegnung war der Besuch des Konzentrationslagers Auschwitz, bei dem den Opfern des 2. Weltkriegs gedacht wurde. In Workshops zur gesellschaftlichen Vielfalt reflektierten sie Stereotype und Diskriminierung, wodurch sie einige der in Polen und Deutschland auftretenden Denkweisen und Perspektiven besprechen konnten. Die wertvollen Erfahrungen aus Kreisau werden somit noch lange Zeit im Schulleben nachhallen.
Weiterlesen: Begegnung in Kreisau: Junge Menschen lernen aus der Geschichte für die Zukunft
Vom 21.-24. Juli 2025 machten traditionell Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums Hohenschwangau auf ihrer Gedenkstättenfahrt in Kreisau Station, um sich intensiv mit der Geschichte des Widerstands des Kreisauer Kreises zu befassen. Im Rahmen einer Talkshow schlüpften sie in die Rollen der Talkshowgäste - fünf Mitgliedern des Kreisauer Kreises - und gaben, geleitet von einem Moderationsteam, Auskunft über ihre Aufgaben im Kreisauer Kreis, ausschlaggebende Momente und Wegweiser für ihr Engagement im Widerstand, sie leitende Werte, Ängste und Hoffnungen während des Lebens im Widerstand und diskutierten ihre Sicht auf die heutige Entwicklung von Rechtsextremismus in Deutschland. Zu Experten der zentralen Ideen und Vorstellungen der “Kreisauer” für eine Neuordnung Deutschlands innerhalb Europas nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden sie im zweiten Workshopteil und diskutierten hier auch deren Relevanz für eine funktionierende Demokratie noch heute.
Weiterlesen: Gedenkstättenfahrt nach Kreisau, Breslau, Oświęcim und Krakau

[Wrocław-Bonn, 02-06.06.2025, Deutsch-Polnische Begegnung zum Thema Globales und Interkulturelles Lernen]
Ist es interessant für junge Gärtner*innen aus Polen und Nachwuchs-Landwirt*innen aus Deutschland, sich in Kreisau zu begegnen? Zweifellos! Landwirte und Gärtner haben einiges gemeinsam: Sie fürchten sich nicht nach draußen zu gehen, auch bei Regenwetter nicht, sich schrecken nicht davor ab, die Hände in die Erde zu stecken und wissen mit Maschinen umzugehen oder sich auf einem Bauernhof zu orientieren! Die Begegnung in Kreisau hat gezeigt, wie viel unsere Begegnungsstätte Gruppen aus solchen Berufsschulen zu bieten hat.