Mit großer Trauer haben wir die Information über den tragischen Tod des Präsidenten von Gdańsk, Paweł Adamowicz, aufgenommen.
Die Ereignisse am Sonntag, während des Finale des Großen Orchesters der Weihnachtshilfe in Gdańsk, haben nur Wenige gleichgültig gelassen. Der Gewaltakt gegenüber dem Präsidenten Paweł Adamowicz hat in uns großen Widerspruch und Empörung geweckt. Bewegend war auch die Tatsache, dass es zu diesem tragischen Ereignis während des Finale einer Veranstaltung kam, die ein Symbol für die Aktivität der Zivilgesellschaft darstellt und einen Moment vorher Paweł Adamowicz vom Guten, das die Einwohner seiner Stadt tun, sprach.
In diesen dramatischen Umständen erinnern wir an den Wert des Lebens und die Stärke des Guten. Lasst uns Hass nicht eskalieren lassen und Verantwortung für unsere Worte übernehmen. Lasst uns gemeinsam eine Wirklichkeit schaffen, in der solche Gewaltakte nicht stattfinden werden.
Wir drücken unser tiefes Mitgefühl und Beileid gegenüber der Familie von Paweł Adamowicz und den ihm nahe stehenden Personen aus.
Die Weihnachtszeit und das Jahresende sind eine Zeit, in der man vieles Revue passieren lässt und an das Vergangene zurückdenkt. Wir bereiten uns auch auf all die Herausforderungen vor, die uns schon bald erwarten. 2019 wird für die Stiftung Kreisau eine wichtige Zeit der Jahrestage und Rückblicke sein (30. Jahrestag der Konferenz „Der Christ in der Gesellschaft”, 30. Jahrestag der Versöhnungsmesse). Bevor nun aber das Jahr zu Ende geht, möchten wir noch einmal ein Ereignis aus dem Jahre 1998 in Erinnerung rufen, an das wir bereits im Juni erinnert haben – die feierliche Eröffnung der Internationalen Jugendbegegnungsstätte.
Frau Dr. Ewa Unger – Mitbegründerin der Stiftung und langjährige Vorsitzende des Stiftungsvorstands, blickte – speziell für uns – auf diesen feierlichen Augenblick in der Geschichte von Kreisau zurück.
"Wir danken Dir für Frieden und Freundschaft zwischen Deutschen und Polen und für die Menschen, die für Verständigung und Versöhnung gearbeitet haben und arbeiten. Lass uns nie vergessen, wie leicht sich Böses beginnen lässt, Hass und Aggression zwischen den Menschen. Lehre uns auf das kleinste Übel reagieren, damit nie mehr ein Mensch gegen einen anderen kämpft und damit niemand mehr sein eigenes Leben im Namen der Freiheit seines Mitmenschen opfern muss."
[Auszug aus den Fürbitten des ökumenischen Gottesdienstes anlässlich des 25. Jahrestages der Versöhnungsmesse, 12.11.2014]
Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachten und alles Gute im neuen Jahr!
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Vor genau 100 Jahren, am 28. November, unterzeichnete der Vorläufige Staatschef Polens, Józef Piłsudski, das Dekret über die Wahlordnung für den Verfassungsgebenden Sejm. Darin fand sich eine Bestimmung, der zufolge das passive und aktive Wahlrecht allen Bürgern Polens zusteht – „ohne zwischen den Geschlechtern zu unterscheiden”.
Die Polinnen erhielten damit das Wahlrecht als eine der ersten in Europa – ein Jahr, bevor derartige Rechte Amerikanerinnen zuerkannt wurden, und noch Jahrzehnte vor Französinnen und Italienerinnen.
Anlässlich dieses wichtigen Jahrestages entstand die Ausstellung „Außergewöhnliche Niederschlesierinnen” / „Niezwykłe Dolnoślązaczki“. In deren Rahmen werden sechzehn ungewöhnliche Frauen gezeigt, die in Niederschlesien in unterschiedlichen Epochen lebten und in verschiedenen Lebensbereichen wirkten. So geht es dabei u. a. um Edith Stein, die Heilige Hedwig, Wanda Rutkiewicz, Anna German sowie um Freya von Moltke, Mitglied des Kreisauer Kreises, bis 1945 Besitzerin des Anwesens in Kreisau und eine große Freundin der Stiftung Kreisau.