Aktuelles

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde,

seit über einem Monat sind unsere Nachbarn, Freunde und Kollegen in der Ukraine von Gewalt und Terror betroffen. Der von Russland entfesselte Krieg zwingt Bürgerinnen und Bürger eines freien Landes, ihre Häuser und ihre Liebsten zu verlassen und in anderen Ländern Zuflucht zu suchen. Die Zahl der Todesopfer steigt von Tag zu Tag, so auch die Brutalität und Unmenschlichkeit im Vorgehen der Aggressoren.

Das diesjährige Osterfest ist eine besonders schwierige Zeit. Zum ersten Mal seit vielen Jahren wünschen wir uns zuhause gegenseitig Frieden, Sicherheit und das Ende des Krieges. Lasst uns Kraft und Hoffnung sammeln, gerade in dieser festlichen Zeit, welche wir mit unseren Liebsten verbringen, um nicht in Angst und Zweifel zu verfallen. Lasst uns eine Stütze für diejenigen sein, die uns jetzt so sehr brauchen.

Wir wünschen Ihnen friedliche Ostern voller Hoffnung und Gesundheit!

Die Anzahl der Menschen aus der Ukraine, die bei uns Zuflucht gefunden haben, beträgt immer noch knapp 100 Personen. Manche unserer Gäste sind schon seit Beginn hier, seitdem wir unser Zentrum für Geflüchtete geöffnet haben, andere bleiben für kürzere Zeit – sie erholen sich und setzen ihre Reise dann fort. Jedoch kommen bald andere Menschen nach.

Unsere Gäste gewöhnen sich nach und nach an unseren Ort und übernehmen ihrerseits Aufgaben, die neuen Ankömmlinge mit dem Ort und den Gegebenheiten hier vertraut zu machen.

Unser Team bemüht sich weiterhin darum, die Familien mit den nötigsten Gütern zu versorgen und Aktivitäten für Kinder und Erwachsene zu organisieren. Am Tag gibt es Workshops für jüngere und ältere Kinder sowie Polnisch-Sprachkurse für Erwachsene. Wir haben auch mit einem Holz-Workshop für Kinder begonnen, den Tomasz Rosiński , ein befreundeter Bildhauer der Stiftung, durchführen wird. Weiterhin unterstützen wir die Familien bei Gesundheitsthemen. 

Hätte ich es geglaubt, wenn mir vor einem halben Jahr jemand gesagt hätte, dass Kreisau bald ein Zufluchtsort für Kriegsgeflüchtete werden würde? Vor einem Krieg, der in einem Nachbarland stattfindet? Vermutlich nicht. Wir haben uns in Europa sicher gefühlt, in dem über 70 Jahre lang ein friedliches Zusammenleben herrschte. Wir haben geglaubt, dass die blutigen Konflikte auf dem Balkan in den 90er Jahren eine Ausnahme waren. Und plötzlich, am 24. Februar 2022, sind wir in einer anderen Wirklichkeit aufgewacht. Und wir haben uns sehr schnell in ihr zurechtfinden müssen.

Als der Ukrainekrieg begann, habe ich, ähnlich wie die meisten von uns, mit Sorge und Fassungslosigkeit die Nachrichten über die Kriegsgeschehnisse hinter der Ostgrenze Polens verfolgt. Wir alle konnten lange nicht glauben, dass der Krieg wirklich ist und dass er auf eine so brutale, unmenschliche Weise Bürger*innen eines unabhängigen, souveränen Landes trifft. Wir waren erschüttert, denn er bedrohte unmittelbar Menschen, mit welchen wir uns erst vor Kurzem in Kreisau getroffen hatten. Das letzte deutsch-polnisch-ukrainische Projekt in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte fand Ende Januar dieses Jahres statt. Teilnehmende waren Jugendliche aus Krzepice, Marl und Dnipro. Wir dachten an all die Personen, mit welchen wir in den letzten Monaten und Jahren zusammengearbeitet haben: Kinder, Jugendliche, Lehrer*innen, Aktivist*innen. Uns trieb die Frage um, ob sie in Sicherheit sind. Wir haben versucht, uns mit ihnen in Verbindung zu setzten und zu fragen, welche Hilfe sie benötigen.

Seit dem Ankommen der ersten Familien aus der Ukraine in Kreisau ist fast eine Woche vergangen. In dieser Zeit haben wir unsere Einrichtung an die Bedürfnisse der Mütter und Kinder angepasst und die nötigsten Sachen besorgt. Dank dem Engagement des Teams und der Unterstützung von Privatpersonen und Unternehmen konnten wir zwei Spielräume für Kinder sowie eine Küche und einen Speiseraum für unsere Gäste einrichten.

Die Hälfte der knapp 100 Geflüchteten in Kreisau sind Kinder und für diese wurden Angebote vorbereitet. Das Stiftungsteam organisiert Spiele und Bildungsaktivitäten für Kinder und Jugendliche (zwischen 6 Monaten bis 16 Jahre alt) bis sie wieder in die Schule beziehungsweise Kindergarten gehen können. Die Freiwilligen aus der Ukraine, Julia und Natalia, passen jeden Tag von 11 bis 13 Uhr auf die kleinsten Kinder auf, so dass die Mütter von den Kindern sich erholen und um wichtige Angelegenheiten kümmern können.

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