Mehr als 300 Fotos und Filme, die die Anpassung an die neuen Lebensbedingungen im Nachkriegspolen zeigen, werden in einer neuen Sonderausstellung gezeigt, die bis zum Herbst 2022 auf dem Anwesen der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung zu sehen ist.
Thema ist die Verschiebung der Grenzen Polens im Jahr 1945. Dies hatte für Polen politische, wirtschaftliche und vor allem soziale Folgen. Der Wiederaufbau von Kriegsschäden und sozialen Bindungen, die Zähmung des fremden Raums und der fremden Kultur sind Teil des Prozesses des "Hineinwachsens" der Nachkriegsbewohner in das "neue" Polen.
Weiterlesen: Wechselausstellung II „Wurzeln schlagen. Die West- und Nordgebiete. Der Anfang“
Das Forschungs- und Bildungsprojekt beschäftigt sich mit Kindern, die während des 2. Weltkriegs aus Polen, Tschechien, der Ukraine und anderen Ländern nach Deutschland entführt und dort zwangsarisiert wurden. Ihr Schicksal ist bis heute nahezu unbekannt und viele kennen nach wie vor ihre Wurzeln nicht.
Wir möchten durch die Beschäftigung mit der Geschichte dieser zwangsweise verschleppten und entwurzelten Kinder zu einer Auseinandersetzung mit der rassistischen und menschenverachtenden Ideologie der Nationalsozialisten anregen. Darüber hinaus möchten wir uns für eine Sensibilisierung für die Bedeutung von Kinderrechten stark machen.
Zu Beginn des Jahres 2021 wurde angesichts der anhaltenden Pandemie die Tätigkeit der Kreisauer Freiwilligen des Dritten Alters in Frage gestellt. Wie es sich herausstellte, konnten die geltenden Einschränkungen und Sicherheitsmaßnahmen die Durchführung mancher Aktivitäten nicht verhindern. Unsere Seniorinnen und Senioren nahmen regelmäßig an generationenübergreifenden Garten-Workshops teil, bei denen sie gemeinsam mit Jugendlichen aus der Grundschule in Grodziszcze Aspekte der ökologischen Lebensmittelproduktion entdeckten und ihre Erfahrungen austauschten. Jeden Monat nahmen die Freiwilligen auch an Arbeitssitzungen teil, um die laufenden Aufgaben zu besprechen und zu planen. Sie unterstützten uns auch in dem gebauten Garten.
Weiterlesen: Freiwillige des Dritten Alters - Abrundung des Jahres 2021
Zur Organisation eines trinationalen Austausches zwischen Polen, Frankreich und Deutschland mit dem Schwerpunkt historischer Bildung trafen sich die beteiligten Organisationen vom 13. bis zum 16. Dezember in Göttingen. Der Austausch ist eine Kooperation zwischen dem Museum Friedland, dem Internationalen Bund Göttingen, der Fondation Camp des Milles und der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung.
Jeweils 10 Teilnehmer*innen aus den drei Ländern werden sich in drei Phasen über das Jahr 2022 verteilt treffen und sich mit dem Thema des Austausches "Gemeinsam erinnern - Zukunft gestalten" auseinandersetzen. Die Phasen des Austausches fokussieren sich auf Geschichte und die Auswirkungen dieser auf die lokale Ebene sowie Migration und Flucht in Europa im letzten Jahrhundert bis heute. Diese Themen finden sich in den Gedenkstätten Kreisau, Friedland und in Les Milles wieder. Es geht darum sich gemeinsam multiperspektivisch mit Geschichte auseinanderzusetzen und Handlungen für die Zukunft daraus abzuleiten.