Es ist bereits einen Monat her, dass Russland die Ukraine angegriffen hat. Seit drei Wochen nehmen wir Geflüchtete in Kreisau auf. Derzeit sind rund 100 Menschen in Kreisau untergebracht, die Hälfte von ihnen sind Kinder und Jugendliche.
Seit Montag besuchen unsere schulpflichtigen Gäste den Unterricht in der Grundschule in Grodziszcze und im Ersten Allgemeinbildenden Gymnasium in Schweidnitz und setzen so ihre Ausbildung fort, worüber wir uns sehr freuen. Alle neuen Schülerinnen und Schüler sind sehr zufrieden mit dem Verlauf ihrer ersten Tage in der polnischen Schule. Wir möchten uns bei den Schulleiter*innen, Lehrer*innen und Schüler*innen beider Einrichtungen für den herzlichen Empfang bedanken, der für unsere ukrainischen Gäste sehr wichtig war.
Wir möchten uns auch noch einmal bei unseren Spender*innen und Sponsor*innen bedanken, durch die wir den Kindern die nötigen Schulsachen bereitstellen konnten und sie so problemlos in den neuen Schulabschnitt starten konnten.
Es ist Ihnen sicherlich aufgefallen, dass wir zur Illustration unserer Hilfsmaßnahmen für die Geflüchteten aus der Ukraine keine Bilder verwenden, auf welchen Gesichter zu sehen sind. Warum haben wir uns so entschieden?
Wenn wir den vor Krieg, Gefahr und Gewalt fliehenden Menschen eine Zuflucht bieten, dann denken wir zuerst an ihre Sicherheit und ihr Wohlbefinden.
Geflüchtete erleben Gewalt und Gefahren, von welchen sie uns nicht immer berichten. In dem vom Krieg erfassten Land sind oft ihre Familienmitglieder zurückgeblieben, die sich in Gefahr befinden oder an der Front kämpfen. Wir können weder die Situation vorhersehen noch die Folgen abschätzen, von welchen die Menschen beziehungsweise ihre Verwandten bei einer möglichen Rückkehr nach Haue betroffen wären.
Vom 15. bis 18. März fand in Kreisau ein Polnisch-Deutscher online Jugendaustausch statt. Über 30 Schüler*innen der Evangelischen Schule Pankow aus Berlin und The Martin Luther Memorial Evangelical Centre for Diaconia and Education Foundation aus Breslau nahmen teil. Junge Menschen von beiden Organisationen haben bereits sich schon einmal in Krzyżowa getroffen, diesmal war es das erste Mal, dass der Austausch online stattfand.
Der Fokus des Treffens waren Themen wie Ökologie, Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung. Die Organisator*innen des Austausches zeigten außerdem den jungen Menschen live Orte in Kreisau, welche aus ihrer Perspektive interessant und wertvoll für die Umwelt sind.
Weiterlesen: ||BERICHT|| Ein online-Jugendaustausch Berlin -Wrocław – 15-18.03.2022
Die Anzahl der Menschen aus der Ukraine, die bei uns Zuflucht gefunden haben, beträgt immer noch knapp 100 Personen. Manche unserer Gäste sind schon seit Beginn hier, seitdem wir unser Zentrum für Geflüchtete geöffnet haben, andere bleiben für kürzere Zeit – sie erholen sich und setzen ihre Reise dann fort. Jedoch kommen bald andere Menschen nach.
Unsere Gäste gewöhnen sich nach und nach an unseren Ort und übernehmen ihrerseits Aufgaben, die neuen Ankömmlinge mit dem Ort und den Gegebenheiten hier vertraut zu machen.
Unser Team bemüht sich weiterhin darum, die Familien mit den nötigsten Gütern zu versorgen und Aktivitäten für Kinder und Erwachsene zu organisieren. Am Tag gibt es Workshops für jüngere und ältere Kinder sowie Polnisch-Sprachkurse für Erwachsene. Wir haben auch mit einem Holz-Workshop für Kinder begonnen, den Tomasz Rosiński , ein befreundeter Bildhauer der Stiftung, durchführen wird. Weiterhin unterstützen wir die Familien bei Gesundheitsthemen.