Aktuelles

Das sich in diesem Jahr zum 75. Mal jährende Ende des Zweiten Weltkrieges ist Anlass dazu, nicht nur den Sieg über das NS-Deutschland und den Beginn eines friedlichen Miteinanders europäischer Völker zu feiern, sondern auch die Frage aufzugreifen, was genau 1945 geschehen ist und warum dieses Jahr nicht für das gesamte Europa das Ende der Kämpfe und den Anfang des Wiederaufbaus des Landes bedeutete.

So hat die Stiftung Kreisau in Zusammenarbeit mit dem Schlesischen Institut (Instytut Śląski) ein Bildungsprojekt „(Un)Frieden 1945. Was bedeutete das Ende des Zweiten Weltkriegs? konzipiert. Es richtet sich an Jugendliche im Schulalter sowie Lehrer und zielt darauf ab, eine möglichst breite Sicht auf die Ereignisse von 1945 zu vermitteln. Dabei sollen Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen der Geschichte Polens und der seiner Nachbarstaaten sowie – weiter gefasst – zwischen der westeuropäischen und der mitteleuropäischen Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkrieges aufgezeigt werden.

Im Jahre 2020 begehen wir den 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges, des größten und blutigsten Konflikts in der Weltgeschichte. In diesem Jahr jährt sich auch die Schuman-Erklärung zum 70. Mal, die eine Antwort auf diesen Krieg darstellte, eine europäische Integration vorschlug, um neuen Konflikten vorzubeugen, und mit der eben diese Integration eingeleitet wurde. Der Friede, der für viele Generationen von Europäern eine Selbstverständlichkeit ist, ist das Ergebnis einer enormen Anstrengung von Menschen, die nach der Tragödie des Zweiten Weltkrieges die Zukunft kommender Generationen bewahren wollten. 

Heute schauen wir auf die Wirklichkeit mit wachsender Sorge. Zunehmende Polarisierung der Gesellschaften, Hinwendung zu Nationalismen, radikale Haltungen – all das sind immer häufiger in Erscheinung tretende Phänomene, die eine Gefahr für das friedliche Miteinander europäischer Völker bedeuten können. Deshalb ist es auch sinnvoll, darüber nachzudenken, welche Schlüsse wir aus der tragischen Erfahrung des 20. Jahrhunderts ziehen können, um nicht dieselben Fehler zu wiederholen.

Vom 25. bis zum 27. November wird in der Stiftung Kreisau ein einzigartiges internationales Projekt stattfinden, das sich mit dem Integrationspotential der monotheistischen Religionen für heutiges Europa befasst. Zum ersten Mal in der Geschichte der Stiftung Kreisau kommen Vertreter aller drei monotheistischen Religionen – des Judentums, des Christentums und des Islam – zusammen. Aufgrund der aktuellen Pandemiesituation wird die Veranstaltung online durchgeführt.

Die europäischen Gesellschaften erleben heute verschiedene Spannungen und Spaltungen. Diese Herausforderung betrifft auch die monotheistischen Religionen – das Judentum, das Christentum und den Islam –, die seit Jahrhunderten untrennbar mit der Geschichte Europas verbunden sind. Religionen können nämlich die Gegensätze innerhalb der Gesellschaft verstärken, gleichwohl wirken sie sich auf diese auch integrativ aus.

In Reaktion auf diese Herausforderung beginnt die Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung mit der Umsetzung eines neuen Konzeptions- und Bildungsprojekts mit dem Ziel, Maßnahmen zu erarbeiten, mit denen Integration, Solidarität und Dialogkultur in der Zivilgesellschaft gefördert werden können.

Am 16.09.2020 war auf der Homepage der BPB und via sozialen Medien eine LIVE-Begegnung mit Dr. Robert Żurek - Vorstandsmitglied und Geschäftsführer der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung.

Thema: Die Solidarność – Geschichte, Wirkung, Vermächtnis.

"Vor 40 Jahren entstand in Polen die Massenbewegung und Gewerkschaft Solidarność aus einer Streikbewegung heraus. Ihre Mitglieder traten solidarisch und mutig für Menschenrechte ein. Dadurch beschleunigten sie den Fall des Realsozialismus im Osten Europas und trugen zur Überwindung der Teilung Europas bei. Gleichzeitig war die Bewegung eine Schule der zivilen Verantwortung, der werteorientierten Haltung, des konstruktiven Umgangs mit Konflikten und der Zusammenarbeit über alle Unterschiede hinweg. Gemeinsam mit Robert Zurek von der Stiftung Kreisau für europäische Verständigung diskutierten wir die Entstehung der Bewegung, ihre Rolle während der Wendezeit und ihre Bedeutung für die polnische Gesellschaft."

Europäische Akademie

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