Vom 25. bis zum 27. November wird in der Stiftung Kreisau ein einzigartiges internationales Projekt stattfinden, das sich mit dem Integrationspotential der monotheistischen Religionen für heutiges Europa befasst. Zum ersten Mal in der Geschichte der Stiftung Kreisau kommen Vertreter aller drei monotheistischen Religionen – des Judentums, des Christentums und des Islam – zusammen. Aufgrund der aktuellen Pandemiesituation wird die Veranstaltung online durchgeführt.
Die europäischen Gesellschaften erleben heute verschiedene Spannungen und Spaltungen. Diese Herausforderung betrifft auch die monotheistischen Religionen – das Judentum, das Christentum und den Islam –, die seit Jahrhunderten untrennbar mit der Geschichte Europas verbunden sind. Religionen können nämlich die Gegensätze innerhalb der Gesellschaft verstärken, gleichwohl wirken sie sich auf diese auch integrativ aus.
In Reaktion auf diese Herausforderung beginnt die Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung mit der Umsetzung eines neuen Konzeptions- und Bildungsprojekts mit dem Ziel, Maßnahmen zu erarbeiten, mit denen Integration, Solidarität und Dialogkultur in der Zivilgesellschaft gefördert werden können.
Die erste Umsetzungsphase des Projekts stellt der Expertenworkshop mit den Teilnehmer/innen aus den Bereichen der Wissenschaft, Bildung, NGOs sowie Medien aus Deutschland und Polen dar. Damit werden sich in Kreisau – zum ersten Mal in der Geschichte der Stiftung – Vertreter aller drei monotheistischen Religionen versammeln, um gemeinsam über die Rolle der Religion in der Gesellschaft sowie über Bildungsmethoden im Bereich der Dialogkultur kritisch nachzudenken.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer:
- Nedal Abu Tabaq, Mufti der Muslimischen Liga der Republik Polen, Vorsitzender der Muslimischen Gesellschaft für Kulturelle Bildung, Imam und Direktor des Islamischen Kulturzentrums in Lublin
- Mirosław Barć, Stellvertretender Direktor der Johannes-Paul-II.-Schule in Radziszów, Experte des Programms Microsoft Innovative Educator, Botschafter der Bewegung „Bildungsfrühling“, Skawina
- Agnieszka Godfrejów-Tarnogórska, Pressesprecherin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Polen, Warschau
- Jun.-Prof. Dr. Abdelmalek Hibaoui, Professur für Islamische Praktische Theologie (Seelsorge), Zentrum für Islamische Theologie, Universität Tübingen\
- Piotr Jóźwik, Stellvertretender Chefredakteur von „Przewodnik Katolicki” [Katholisches Vademekum], Posen
- Rabbinerin Małgorzata Kordowicz, Synagoge Ec Chaim – Zentrum der Liberalen Gemeinde, Warschau
- Halima Krausen, Imamin an der Hamburger Moschee der deutschsprachigen muslimischen Gemeinde; Gastwissenschaftlerin an der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg
- Prof.‘in Dr. Joanna Lisek, Lehrstuhl für Judaistik, Universität Breslau
- Prof.'in Dr. Anja Middelbeck-Varwick, Professorin für Religionstheologie und Religionswissenschaft, Goethe-Universität Frankfurt
- Prof. Dr. Rolf Schieder, emeritierter Professor für Praktische Theologie und Religionspädagogik, Humboldt-Universität zu Berlin
- Prof. Dr. Piotr Sikora, Philosophische Fakultät der Akademie „Ignatianum“, Redaktionsmitglied von „Tygodnik Powszechny” [Allgemeine Wochenzeitung], Krakau
- Dr. Stefanie Sinclair, Dozentin für Religionswissenschaft und Leiterin des Programms „Teaching Excellence and Scholarship of Teaching Religious Studies“ an der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften, The Open University Walton Hall, Milton Keynes
- Prof. Dr. Wojciech Szczerba, Rektor der Evangelikalen Theologischen Hochschule in Breslau
- Marta Titaniec, Generalsekretärin des Polnischen Rates der Christen und Juden, Vorsitzende der Stiftung Solidaritätsbrücke, Mitglied im Beirat der Stiftung „Kreisau” für Europäische Verständigung, Warschau
- Aleksandra Wilczura, Vorsitzende der Jüdischen Gesellschaft „Cukunft“, Breslau/Warschau
Als weitere Umsetzungsphasen des Projekts sind die Veröffentlichung von Bildungsmaterialien sowie die Erarbeitung eines attraktiven Formats für interreligiöse Workshops, die künftig als eine zyklisch stattfindende Veranstaltung durchgeführt werden sollen, vorgesehen.
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Integrationspotenzial der monotheistischen Religionen für heutiges Europa. Internationales, interreligiöses Konzeptions- und Bildungsprojekt
25. bis 27. November 2020
Organisatoren:
- Dr. Urszula Pękala, Stiftung Kreisau
- Dr. Robert Żurek, Stiftung Kreisau
Logo: © Urszula Pękala