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„Hirtenbrief der polnischen Bischöfe an ihre deutschen Amtsbrüder“, der auf der Initative der polnischen Bischöfe 1965 entstanden ist, gilt als einer der ersten Schritte zur Versöhnung zwischen Deutschen und Polen nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Inhalt des Briefes, verfasst vom Bischof Bolesław Kominek, war sicherlich mit dem damaligen polnischen Primas Kardinal Stefan Wyszyński besprochen. Kurz vor Seligsprechung von Kardinal Wyszyński erinnert Dr. habil. Robert Żurek, der Geschäftsfüher der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung, daran, wie wichtig seine Rolle in der Gestaltung der deutsch-polnischen Beziehungen war:

„In verschiedenen historischen Augenblicken konnte sich der Primas bestimmten antipolnischen Stimmen und Tendenzen entschlossen widersetzen, die aus Westdeutschland kamen, andererseits hat er aber verstanden, dass Versöhnung und gute Beziehungen zu Deutschland ein Teil der polnischen Staatsräson sind".

Vom 17. August bis zum 5. September 2021 ist das Boberhaus-Diorama bei der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung zu sehen. Es handelt sich um ein Modell des heute nicht mehr existierenden Boberhauses, das sich vor dem Zweiten Weltkrieg in Lwówek Śląski (damals Löwenberg) befand und eine wichtige Rolle in der Erziehung und Bildung junger Menschen spielte. Helmuth James von Moltke, der damalige Eigentümer des Landgutes in Kreisau, war an seinen Aktivitäten beteiligt

Der Autor des Dioramas ist Rainer Dierchen, der versucht hat, dieses einzigartige Baudenkmal der Region um Lwówek Śląski bis ins kleinste Detail nachzubilden, hauptsächlich zu Werbezwecken, um die Idee des Wiederaufbaus des Boberhauses als europäisches Zentrum für Kultur, Bildung und Geschichte zu unterstützen. Das Projekt wird vom Lwówek Śląski-Regionalverein in Zusammenarbeit mit dem Städtepartnerschaftsverein Heidenau e.V. durchgeführt und bezieht sich auf die Tätigkeit des Boberhauses in den Jahren 1926-1937, als es das Volksbildungsheim beherbergte. Diese Einrichtung war vor allem mit der Organisation von Arbeitslagern und Kursen für Jugendliche aus Ost- und Südosteuropa befasst, in deren Rahmen sportliche Aktivitäten, künstlerische Aktivitäten und Diskussionen über aktuelle Themen stattfanden. Es wird geschätzt, dass mehr als 40.000 junge Menschen an solchen Initiativen teilnahmen, und in dieser Hinsicht war das Boberhaus ein Modell, dem andere in ganz Deutschland folgten.

Im August haben wir in Kreisau ein Team vom Zweiten Programm des Polnischen Radios zu Gast gehabt. Sie haben Aufnahmen für eine Folge der Sendung „Dwójka na miejscu. Z biegiem lat, z biegiem rzek” gemacht. Das Leitthema der Folge war die Oder und es wurde dabei über Kreisau gesprochen.

Aleksandra Królak-Wąsowicz, Leiterin Organisation, Entwicklung und Fundraising in der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung, hat über die Initiativen der Stiftung, die Grenzen abbauen und Verständigung fördern, sowie über den Kreisauer Kreis und die Familie von Moltke erzählt.

Es ist uns eine große Freude, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass der Geschäftsführer der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung, Robert Żurek, den Grad eines habilitierten Doktors der Geisteswissenschaften in der Geschichtsdisziplin erlangt hat. Der Grad wurde mit dem Beschluss des Geschichtsdisziplinrates an der Pädagogischen Universität (UP) Krakau vom 16.12.2020 aufgrund der wissenschaftlichen Leistung „Kościół rzymsko-katolicki w Polsce a Ziemie Zachodnie i Północne 1945-1948” (Die römisch-katholische Kirche in Polen und die West- und Nordgebiete 1945-1948) verliehen. Die Habilitationsurkunde trägt das Datum vom 11. Juni 2021.

Robert Żurek hat Geschichte und katholische Theologie an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Er promovierte in Halle. Er war wissenschaftlicher Stipendiat des Deutschen Historischen Instituts (DHI) in Warschau (2003-2005) und anschließend wissenschaftlicher Mitarbeiter sowie stellvertretender Direktor des Zentrums für Historische Forschung in Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften (PAN) (2006-2012). Von 2013 bis 2016 leitete er als Direktor die Breslauer Niederlassung des Instituts für Nationales Gedenken (IPN).

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