Pressemitteilung vom 21.04.2023
Presseinformation der Universitätsgesellschaft Lüneburg und der Museumsstiftung Lüneburg.
Preisverleihung erinnert an die berühmte Rettung des polnischen Pianisten durch den deutschen Offizier 1944 (bekannt aus dem Film „Der Pianist“)
Lüneburg. Am 17. November 1944 entdeckt ein deutscher Offizier einen jüdischen Pianisten in dessen Versteck in Warschau. Anstatt ihn zu erschießen, versorgt er ihn und rettet ihm das Leben. Nach den beiden Männern ist heute eine Auszeichnung für Projekte der Erinnerungskultur benannt: Der Hosenfeld-Szpilman-Preis. Er geht in diesem Jahr an das Kammermusikfestival Krzyżowa-Music.
Zur Preisverleihung im Libeskind-Bau der Leuphana Universität Lüneburg war Festivalleiter Dr. Matthias von Hülsen gemeinsam mit vier langjährigen Beteiligten des Krzyżowa-Festivals gekommen: Miriam Helms Ålien (Violine), Pablo Barragán (Klarinette), Alexey Stadler (Violoncello) und Amadeus Wiesensee (Klavier).
„Sie geben uns Hoffnung“, sagte die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Gesine Schwan in ihrer Laudatio in Richtung der Musizierenden. „Sie glauben unbeirrbar an die Frieden und Freude stiftende Kraft der Musik. Musik ist der Königsweg der Verständigung.“ Dass es nach dem deutschen Angriffskrieg in Europa zur Versöhnung kam, sei ohne die Großzügigkeit der Nachbarländer nicht möglich gewesen. Es brauche eine „mutige Auseinandersetzung mit Schuld“. Ziel des Kammermusikfestivals sei es, die Erbschaft von Leid und Vorurteil zu überwinden.
Die Begegnung zwischen dem deutschen Offizier Wilm Hosenfeld und dem polnischen Pianisten Władysław Szpilman nannte Schwan eine „tief bewegende und tröstende menschliche Begegnung“. Nachdem der Soldat den Juden in dessen Versteck in Warschau entdeckt hatte, versorgte er ihn über Wochen mit Kleidung, Decken und Lebensmitteln. Als Hosenfeld selbst in Kriegsgefangenschaft kam, versuchte Szpilman, seinen Retter zu befreien. Es gelang ihm nicht. Hosenfeld starb 1952 im Lager Stalingrad.
Weiterlesen: Musik gegen das Vergessen: Krzyżowa-Music erhält Hosenfeld-Szpilman-Preis 2023
Mitteilung der Kopernikus-Gruppe
Der deutsch-polnische Gesprächskreis Kopernikus-Gruppe traf sich zu seiner einundvierzigsten Sitzung vom 27. bis 29. April 2023 in Oppeln. Das vorliegende Arbeitspapier „Zivilgesellschaft stärken. Minderheiten und Mehrheiten als Akteure der deutsch-polnischen Nachbarschaft“ fasst die gemeinsamen Überlegungen des Kreises zusammen.
Prof. Dr. Waldemar Czachur, Warschau
Prof. Dr. Peter Oliver Loew, Darmstadt
24.5.2023
Arbeitspapier XXXIII der Kopernikus-Gruppe
Sind Grenzen real oder existieren sie nur in unseren Köpfen? Ist eine Welt ohne Grenzen vorstellbar?
Hattest Du schon einmal Schwierigkeiten, eine Grenze zu überqueren?`
Dies sind nur einige von vielen Fragen rund um Migration, Grenzen und Identität, die die Ausstellung
„JAZDA!“ stellt. Im Rahmen des Projekts „Gemeinsam erinnern – Zukunft gestalten“ wurde sie im
vergangenen Jahr von 25 Freiwilligendienstleistenden erarbeitet. Das Projekt wurde vom Museum
Friedland, der Fondation du Camp des Milles und der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung
getragen und fand 2022 statt.
Am 20. August wird das 9. Krzyżowa-Music-Festival beginnen. In den Konzertsälen in Niederschlesien wird erneut klassische Musik gespielt – von den weltberühmten Musiker*innen und begabten Juniors. Diesen Sommer finden die Konzerte in Kreisau, Schweidnitz, Szczawno-Zdrój, Jawor und Breslau statt.
Merken Sie sich bereits jetzt die Konzerttermine vor, die zwischen dem 20. August und 3. September 2023 stattfinden.