Wegen der sich ausbreitenden Coronavirus- Epidemie muss das Gedenkstättentreffen in diesem Jahr leider ausfallen. Der geplante Termin für das Gedenkstättentreffen 2021 lautet: 24.-27. März. Save the date!
Vom 1. bis 6. März, 2020, trafen sich Jugendliche des Heinrich-von-Zügel-Gymnasiums in Murrhardt und der Gesamtschule in Rabka Zdrój in Krzyżowa, um sich bei verschiedenen Aktivitäten und Ausflügen kennen zu lernen. Ein wichtiges Thema während des Austauschs war die Geschichte - die Teilnehmer*innen lernten die Geschichte des Kreisauer Kreises kennen und besuchten auch das KZ Gross-Rosen. Die Schüler*innen lernten während des internationalen Abends auch Interessantes über die Partnerländer, und beim Workshop zur globalen Bildung konnte sie mit Hilfe von Theatermethoden und Schreibworkshops über heutige Probleme nachdenken.
Die gemeinsam verbrachte Zeit hat sicherlich dazu beigetragen, Vorurteile zu überwinden und neue Freundschaften zu schließen. Das Austauschprogramm umfasste auch eine Reise zu Wrocław.
Denkmäler sind Objekte, die an sichtbaren Orten des öffentlichen Raumes aufgestellt wurden, um Menschen, die sich um etwas verdient gemacht haben, zu würdigen, die Erinnerung an besondere Ereignisse wachzuhalten oder das Vergessene ins Bewusstsein zu rücken. Mitunter werden sie aber zu einem Element bewusster Manipulation und sollen die Art und Weise, wie Menschen die Vergangenheit wahrnehmen, verändern.
Ihre langanhaltende Präsenz im öffentlichen Raum macht es möglich, zu erkennen, wie sich im Laufe der Zeit die Bedeutung ändert, die dem beigemessen wird, woran ein Denkmal erinnert. Sorgt man dafür, dass Denkmäler ein wichtiges Indiz für Veränderungen im kollektiven Gedächtnis bleiben und blickt man auf ihre Geschichte – von den Umständen ihrer Entstehung über ihr weiteres Schicksal –, so kann man sie dazu nutzen, die Geschichte des jeweiligen Landes kennenzulernen und zu verstehen.
Ziel des Projekts Monuments of Remembrance 1918-2018 ist, das Wissen darüber zu vermitteln, wie Denkmäler genutzt werden können, um sich mit der Geschichte vertraut zu machen und damit besser zu verstehen, welche Rolle Erinnerung für Identitäts- und Wertstiftung spielt.
„Ich habe die Stiftung nie vergessen”. Gespräch mit Stephan Erb, einem der ersten Mitarbeiter des IJBS Kreisau, derzeit Geschäftsführer des DPJW in Potsdam
In den letzten 25 Jahren hat die Stiftung Kreisau sich und ihr Profil weiterentwickelt. In Kreisau wird heute sichtbar, was Deutsche und Polen gemeinsam erreicht haben: das persönliche Kennenlernen und die Bereitschaft, sich auf die Perspektive des anderen Landes einzulassen. Dazu gehört, zu verstehen, wie das andere Land funktioniert, auch mit dem Bewusstsein der schwierigen Geschichte, die im Hintergrund stets präsent ist. Mit dieser Geschichte wird hier in Kreisau täglich gearbeitet. Die Erfahrungen aus dem Verständigungs- und Versöhnungsprozess zwischen den beiden Ländern können vielleicht nützlich für andere schwierige Nachbarschaften in der Welt sein. Ich würde mir wünschen, dass dieses Potential des gemeinsamen Handelns und Helfens noch mehr genutzt wird.
FOTO: Stephan Erb während der Feier aus Anlass des 25. Jubiläums von Jugendbegegnungen der Altkönigschule Kronberg in Kreisau.