Herzlich laden wir Sie zur Lektüre unserer subjektiven Presseschau ein. Die Artikel sind in den vergangenen Tagen erschienen und wir hoffen, dass sie für Sie interessant oder überraschend sind oder auch zu Diskussion und Widerspruch anregen.

Es geht nicht darum, mit allen versammelten Ansichten übereinzustimmen sondern darum, bewußt wahrzunehmen, wie die uns umgebende Wirklichkeit von anderen gesehen wird. Es lohnt sich, mehr als eine Perspektive zu kennen.

#Kreisau_liest #Kreisau_empfiehlt

(…) Neben einer neuen Infektionswelle droht jetzt eine weitere Welle: die Polarisierungswelle. Die Demos gegen die Corona-Maßnahmen haben jene Schwelle überschritten, an der die sich selbst verstärkenden Mechanismen der Aufmerksamkeitsökonomie (auch dieser Text gehört dazu) erst so richtig greifen: Wachsender Protest führt zu wachsender Kritik und Aufmerksamkeit, führt zu noch mehr Protest. Auf dem Scheitelpunkt der Welle könnten gerade die radikalsten der Demonstranten, die "Diktatur!"-Brüller und Verschwörungsideologen, den diskursiven Gegenpol besetzen zur Bundeskanzlerin und Christian Drosten, und all den anderen Vertretern und Verteidigern der Corona-Politik. Die Polarisierung wäre perfekt.

(…) So schnell ändern sich die politischen Sitten! Umgekehrt aber vertraut die Regierung den eigenen Bürgern kaum. Sie kommuniziert nicht offen, die harten Massnahmen werden nicht klar begründet. Um ein Beispiel zu liefern: Am Donnerstag wurde bekannt, dass die Regierung den Lockdown ab Montag vorsichtig lockern will, denn die wirtschaftlichen Schäden sind ja offensichtlich. Man bringt diesen Schritt aber nicht mit der Idee einer Lockerung in Verbindung. Man sagt den Leuten vielmehr, der Lockdown gehe vorerst, wenn auch in reduziertem Ausmass, weiter. Man scheint also davon auszugehen, dass die Leute nur dann verantwortungsvoll handeln werden, wenn man sie wie Primarschüler behandelt. Neuerdings gibt es immerhin einen neuen Slogan: «Stay alert, control the virus, save lives.»

 

(…) Reporter ohne Grenzen (RSF) ist äußerst besorgt über die wiederholten Angriffe auf die Pressefreiheit in Deutschland in den vergangenen Wochen. Mehrmals wurden Journalistinnen und Journalisten unter anderem am Rande von Protesten gegen Corona-Maßnahmen und Versammlungen zum 1. Mai attackiert. In sozialen Medien berichteten Medienschaffende von Drohungen und Einschränkungen bei der Arbeit. Mehrere Redaktionen haben laut einem Zeitungsbericht Morddrohungen erhalten.

 

(…) Dass Ostdeutsche in den Eliten der Republik deutlich unterrepräsentiert sind, dass sie kaum in den Spitzenämtern von Behörden, Gerichten oder Universitäten landen, ärgert viele. Die Ministerpräsidenten des Ostens eint der Vorsatz, bei der Vergabe wichtiger Positionen bevorzugt für Kandidaten aus den fünf neuen Ländern zu kämpfen. Doch wie schwierig und bisweilen schmutzig solche Kämpfe werden können, beweist sich jetzt.

 

(…) 75 Jahre ist es her: Am 8. Mai 1945 endet der Zweite Weltkrieg mit der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reiches. Deutschland ist befreit, aber zerstört. Millionenfacher Mord, Folter, Unterdrückung und Zwangsarbeit haben ein Ende. Eine Erlösung für alle, die unter dem Terror-Regime der Nazis gelitten haben. Doch nun begegnen sie den Tätern. Schulklassen, jahrgangsübergreifende Gruppen sowie einzelne junge Menschen haben recherchiert, wie es damals war - zwischen Tätern und Opfern.

 

(…) Er war im Widerstand gegen die Nazis, im Januar 1945 wurde er ermordet. Aus seiner Gefängniszelle schrieb Helmuth James von Moltke seiner Frau Freya. In seinen Briefen ging es häufig um Garten und Bienen, Felder und Wald: Natur als Sehnsuchtsort.

 

 

Zusammengestellt wurde die Presseschau von Mitarbeiter*innen der Europäischen Akademie und der Gedenkstätte der Stiftung Kreisau in Zusammenarbeit mit:

  • Sarah Reinke, Projektleiterin, Stiftung Adam von Trott Imshausen e.V., Mitglied der Gedenkstätten- und Europäische Akademiekommission der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung.
  • Dr. habil. Pierre-Frédéric Weber. Wiss. Mitarbeiter am Institut für Geschichte der Universität Stettin. Mitglied der Gedenkstätten- und Akademiekommission der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung.
  • Freya von Moltke-Stiftung für das Neue Kreisau

 

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