Kreisau für die Ukraine

Seit dem Ankommen der ersten Familien aus der Ukraine in Kreisau ist fast eine Woche vergangen. In dieser Zeit haben wir unsere Einrichtung an die Bedürfnisse der Mütter und Kinder angepasst und die nötigsten Sachen besorgt. Dank dem Engagement des Teams und der Unterstützung von Privatpersonen und Unternehmen konnten wir zwei Spielräume für Kinder sowie eine Küche und einen Speiseraum für unsere Gäste einrichten.

Die Hälfte der knapp 100 Geflüchteten in Kreisau sind Kinder und für diese wurden Angebote vorbereitet. Das Stiftungsteam organisiert Spiele und Bildungsaktivitäten für Kinder und Jugendliche (zwischen 6 Monaten bis 16 Jahre alt) bis sie wieder in die Schule beziehungsweise Kindergarten gehen können. Die Freiwilligen aus der Ukraine, Julia und Natalia, passen jeden Tag von 11 bis 13 Uhr auf die kleinsten Kinder auf, so dass die Mütter von den Kindern sich erholen und um wichtige Angelegenheiten kümmern können.

Am 6. März wurde die Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung von der Woiwodschaft Niederschlesien und der Gemeinde Schweidnitz als Notunterkunft für Flüchtende aus der Ukraine anerkannt. Wir haben am Wochenende bereits die viele Familien aufgenommen, die ihre Absicht erklären, länger in Kreisau zu bleiben. Zurzeit beherbergen wir fast 100 Personen, überwiegend Kinder und Jugendliche.  Das jüngste Kind, das mit seinen Eltern in Kreisau Schutz gesucht hat, war am Tag seiner Ankunft 7 Tage alt.

Dank der Unterstützung der lokalen Behörden können wir einen Teil der Kosten für den Aufenthalt der ukrainischen Familien aus einem Sonderbudget decken. Der Bedarf ist jedoch viel größer. Die Menschen, die zu uns kommen, haben oft nur sehr wenig bei sich. Die Familien brauchen alles – Kleidung, Hygieneartikel, Medikamente.

Der russische Überfall auf die Ukraine betrifft uns alle. Der Krieg findet mitten in Europa statt und hat bereits mehrere Hunderttausend Menschen in die Flucht gezwungen. Die meisten von ihnen suchen Zuflucht in Polen. Auch Kreisau nimmt Flüchtende auf.

Die Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung nimmt derzeit Menschen aus der Ukraine auf: Vor allem begleitete Kinder und Jugendliche sowie Frauen mit Kindern sollen in Kreisau Zuflucht finden. Aber auch Menschen aus Partnerorganisationen, ehemaligen Freiwilligen und ihren Familien und weiteren Menschen steht Kreisau offen. Der Kreisauer Kindergarten und das pädagogische Team erarbeiten entsprechende Betreuungs- und Bildungsangebote.


Der Krieg in der Ukraine dauert nun schon den fünften Tag an. Hunderttausende sind auf der Flucht vor der russischen Aggression. Sie suchen Schutz und Hilfe in den Nachbarländern, darunter Polen.

Wir, das Team der Stiftung Kreisau, sehen keinen anderen Weg, als diese Menschen zu unterstützen, die von ihren Familien getrennt wurden, ihre Wohnung und ihren Arbeitsplatzes verloren haben und des Gefühls von Sicherheit beraubt worden sind. Wir wissen nicht, wie lange die humanitäre Krise und der Krieg andauern werden. Zudem engagieren sich viele Institutionen und Organisationen in der Hilfe. Um klug und systematisch zu helfen, passen wir unsere Maßnahmen derzeit an. Mit großem Engagement und in Absprache mit den Land- und Kreisbehörden sowie der Gemeinde Schweidnitz arbeiten wir an einem Aktionsplan, bei dem wir unsere Anlage und Erfahrungen entsprechen der Bedarfe optimal einsetzen. Wir freuen uns, dass auch unsere Partnerorganisationen aus Deutschland dabei sind: Die Freya von Moltke-Stiftung und der Verein Kreisau-Initiative sind bereit, sich an unserer Hilfe vor Ort für Menschen auf der Flucht aus der Ukraine zu beteiligen.

Kreisau für die Ukraine

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