Besuchen Sie die Ausstellung „1990. Die Geburtsstunde des neuen Europas”, die gerade im Kreisauer Schloss präsentiert wird.
Am Beipiel der Geschichte der DDR, Polens, Tschechoslowakeis und Litauens zeigt die Ausstellung die Umbrüche von 1990 – einem Jahr, das einen Wendepunkt in Überwindung des kommunistischen Erbes und Bildung demokratischer Strukturen in den mittel- und osteuropäischen Ländern darstellte.
Die Ausstellung „1990. Die Geburtsstunde des neuen Europas” ist eine in deutscher und polnischer Sprache verfasste Wanderausstellung. Sie wird im Schloss im 2. Stock vor dem Majowa-Saal gezeigt.
Die Ausstellung wird von der Website www.year1990.eu
Weiterlesen: Die Ausstellung „1990. Die Geburtsstunde des neuen Europas” in Kreisau
Das Jahr 1990 stellte einen Wendepunkt in Überwindung des kommunistischen Erbes und Bildung demokratischer Strukturen in den mittel- und osteuropäischen Ländern dar. Um die Umstände dieser historischen Wende näherzubringen, hat Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung zusammen mit den Projektpartnern von „1990 / Year One” – Stiftung Adam von Trott, Imshausen e. V. (Deutschland) und Post Bellum (Tschechien) – Bildungsmaterialien für Geschichte- und Sozialkundelehrer_innen sowie alle an der europäischen Zeitgeschichte Interessierten vorbereitet.
Die Bildungsmaterialien gibt es in drei Versionen, die jeweils für polnische, deutsche und tschechische Schulen gedacht sind. Sie beinhalten Unterrichts- und Workshopsentwürfe sowie einen historischen Essay, der die Ereignisse in Mittel- und Osteuropa aus dem Jahr 1990 näherbringt. Bald kommen Bildungsmaterialien für Jugendliche in Litauen dazu.
Weiterlesen: Bildungsmaterialien: Demokratische Umbrüche in Mittel- und Osteuropa (1989/1990)
Wir möchten Ihrer Aufmerksamkeit den Artikel „Das Jahr 1990. Damals entstand das Europa, wie wir es heute kennen” von Dr. Łukasz Kamiński empfehlen, der auf dem Internetportal wiez.pl erschienen ist. Der Text entstand im Rahmen des von der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung im Rahmen des Programms „Europa für Bürgerinnen und Bürger – Erinnerung an die Vergangenheit Europas” durchgeführten Projekts „1990 / Year One. The democratic transformation in former Eastern Bloc countries”. Die Fördermittel kamen dabei von der Europäischen Kommission.
(…) Unsere Erinnerung an den Zusammenbruch des Kommunismus wird von den Ereignissen des Jahres 1989 beherrscht. Wir erinnern uns an den Runden Tisch in Polen, an die Menschenkette im Baltikum, an den Fall der Berliner Mauer oder an die Samtene Revolution in der Tschechoslowakei. Dabei spielten sich viele Schlüsselereignisse in dem darauffolgenden Jahr ab. Das Europa, wie wir es heute kennen, wurde eben 1990 geboren.
Das Jahr 1990 stellte einen Wendepunkt bei der Überwindung des kommunistischen Erbes und bei der Gestaltung der Demokratie in den Ländern Mittel- und Osteuropas dar. In den meisten von ihnen brachte es die ersten vollkommen freien Parlaments-, Präsidenten- und Kommunalwahlen mit sich. 1990 kam es auch zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten, was Folgen nicht nur für die Deutschen selbst, sondern auch für deren östliche Nachbarn – die Polen, die Tschechen und die Slowaken (die damals noch ein Land, die Tschechoslowakei, bewohnten) – hatte bzw. nach wie vor hat. So mussten sie ihre Beziehungen zu ihrem alten/neuen Nachbarn wiederherstellen und die bis in die Zeit des Zweiten Weltkrieges zurückreichenden Animositäten überwinden. Das Jahr 1990 bildete zudem den Anfang einer neuen Ära für die Baltischen Staaten, etwa Litauen, das als erstes in dieser Region nach fünfzig Jahren der Abhängigkeit von der sowjetischen Macht seine Unabhängigkeit erklärte.