Im vergangenen ersten Pandemiejahr 2020 hatten wir ein einzigartiges Glück. Wir konnten unsere Konzerte veranstalten und mit unseren Gästen zusammen leben, fast so als gäbe es die umgebende Gefahr nicht – ermöglicht durch ein europaweit und engmaschig geknüpftes Sicherheitsnetz durch Teste. Äußerst großzügig gedacht und von einer ausgeklügelten Logistik begleitet war dieser Schutzschirm ein Geschenk unseres Förderers Centogene. Er sicherte die Kontinuität von Krzyżowa-Music, die Gesundheit aller Beteiligten und somit auch unseren Etat, der mäzenatisch durch ebenso großzügige Spenderinnen und Spender aufgebracht wird und unsere musikalische und programmatische Arbeit ermöglicht.
Zwar hat sich unsere Hoffnung, dass wir dieses Jahr schon aus dem Corona-Alptraum erwacht sind, leider nicht erfüllt. Aber keine der schlimmen Wellen hat es geschafft uns zu verschlingen, und der Treue unserer Unterstützer verdanken wir es, dass wir nun voller Zuversicht und mit großen Plänen unsere 7. Saison beginnen können: In ihr wollen wir uns nicht nur mit 50 Meisterwerken der Kammermusikliteratur auseinander setzen und uns darüber freuen, dass durch 30 Jahre gute Nachbarschaft in Mitteleuropa auch so etwas Schönes wie Krzyżowa-Music entstehen konnte, sondern uns auch mit der Auswirkung der aktuellen Krise auf die Musikszene beschäftigen und darüber diskutieren, was uns voran gegangene Ausnahmezustände gelehrt haben, um als Kunstschaffende wirtschaftlich zu überleben. 2021 gelten im zweiten Pandemiejahr wieder andere Regeln als im ersten. An diese werden wir uns selbstverständlich halten aber auch nichts unterlassen, was in diesem Rahmen an freiem Musizieren und freundschaftlichem Zusammensein hergestellt werden kann.
Viviane Hagner, Matthias von Hülsen
Der Impffortschritt, konsequenteres Testen und die allgemeine Achtsamkeit haben zu sinkenden Inzidenzzahlen und damit auch zu der dringend ersehnten und zunehmenden Entfesselung der Kulturszene in Mitteleuropa geführt. Unter der bewährten künstlerischen Leitung der weltweit auftretenden Geigerin Viviane Hagner kann deshalb die 7. Saison von Krzyżowa-Music wieder in der vollen Stärke mit 50 Instrumentalisten und erstmals sogar mit 30 Sängerinnen und Sängern aus ganz Europa und aus Übersee stattfinden.
Der künstlerische Betrieb und die für alle Interessenten offenen Proben beginnen am 21. August. Gemeinsam mit Viviane Hagner erarbeiten weitere Meister ihres Faches als „Seniors“ gemeinsam mit den „Juniors“, aufstrebenden, jungen Musikerinnen und Musikern, über 50 Werke des klassischen und zeitgenössischen Repertoires. Diese werden sie dann weitgehend bei den Konzerten in Krzyżowa/Kreisau, Wrocław/Breslau, Szczawno-Zdrój/Bad Salzbrunn und Grodziszcze/Gräditz aufführen. Auf diese Art und Weise werden Erfahrungen ausgetauscht, Inspirationen geteilt und die Lust auf Neuentdeckungen wird geweckt. Besonders bewährte junge Musikerinnen und Musiker mit schon intensiver Krzyżowa-Music Erfahrung fungieren als „Mentors“ für den hochtalentierten Nachwuchs.
Zwei Konzerte der diesjährigen, siebten Edition werden dem finnischen Pianisten, Dirigenten und Komponisten Olli Mustonen gewidmet, der als Composer-in-Residence erstmals mit einer Auswahl seiner Werke auf einem polnischen, internationalen Klassik-Festival zu hören und zu erleben sein wird.
Zu den weltweit konzerterfahrenen Musikern zählen u.a. die Pianisten Andrea Lucchesini, Matthias Kirschnereit und Adam Golka, der Geiger Oliver Wille vom Kuss Quartett, der Bratschist Volker Jacobsen, Gründungsmitglied des Artemis Quartetts, der Cellist Konstantin Heidrich vom Fauré Quartett und der Klarinettist David Orlowsky. Aus Polen kommend bringen Agata Szymczewska, Primaria des Szymanowski Quartetts, Krzysztof Chorzelski, der Bratscher vom Belcea Quartett, der Schlagzeuger Wojciech Herzyk, der Bratscher Przemysław Pujanek, die Sopranistin Natalia Stawicka sowie der Hornist Maciej Baranowski ihre ganze Erfahrung mit ein. Und als Special Guest erscheint der Geiger, Komponist und Schauspieler Aleksey Igudesman beim Symposium. Gemeinsam mit den Mentoren und den herausragenden jungen Instrumentalisten, die aus einem strengen Auswahlverfahren hervorgegangen sind, werden sie sich intensiv der Kammermusikliteratur der Vergangenheit und Gegenwart widmen und sich darüber hinaus den Fragen der Zeit in den Symposien stellen.
Ein ausgefeiltes Hygienekonzept wird auch dieses Jahr dafür Sorge tragen, dass durch Krzyżowa-Music keine vermehrte Covid-19 Ansteckungsgefahr für die Teilnehmenden und die Region entsteht.
Regelmäßige, wahrscheinlich tägliche Testuntersuchungen aller nicht nachweislich vollständig geimpften Mitwirkenden und Besucher werden mithilfe unseres Förderers Centogene verhindern, dass SARS-CoV-2-Viren eingeschleppt oder verbreitet werden können. Eine aktive Mitwirkung an den Hygienemaßnahmen wird von den Mitwirkenden und Gästen grundsätzlich vorausgesetzt. Dabei gelten die jeweils aktuellen Regeln der zuständigen Gesundheitsbehörde.
