Harry Graf Kessler: „der Mann, der alle kannte“, der erste deutsche Gesandte im wieder unabhängigen Polen, ein großer Bewunderer von Kunst und Literatur und ein wichtiger Zeitzeuge.
Die Ausstellung zu Leben und Werk Harry Graf Kesslers erzählt anhand einzelner Punkte das bewegte Leben dieser schillernden Persönlichkeit. Harry Graf Kessler war 1918 nicht nur erster deutscher Gesandter im wieder unabhängigen Polen; er war außerdem ein großer Bewunderer von Kunst und Literatur. Neben politischen Persönlichkeiten seiner Zeit war er im Kontakt mit zahlreichen Künstlern und Schriftstellern. Seine Tagebücher und Feldpostbriefe sind wichtige Zeitzeugenberichte historischer Ereignisse.
Die Ausstellung, deren Motto „Przywracać pamięć – ponad granicami” („Gemeinsam erinnern – über Grenzen hinweg“) lautet, entstand als ein internationales Projekt. Die Idee dabei war, der Öffentlichkeit nicht weiter bekannte Fakten zum Holocaust in dem Drohobytscher Land näherzubringen.
Besucher der Ausstellung begeben sich gleichsam auf eine retrospektive Reise, die ihnen das dramatische Schicksal der polnischen Bürger jüdischer Herkunft auf dem Gebiet von Boryslaw, Drohobytsch und deren Umgebung verdeutlicht. Einen besonderen Platz nehmen dabei die Erinnerungen von Prof. Józef Lipman an die tragischen Erfahrungen seiner Familie ein. Viel Aufmerksamkeit wurde hier auch Menschen gewidmet, die unter Einsatz ihres eigenen Lebens und des ihrer Familien Juden vor dem sicheren Tod retteten. Zu ihnen gehören u. a. Else und Berthold Beitz, die mit dem Ehrentitel „Gerechter unter den Völkern“ ausgezeichnet wurden.
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