Bringen wir lokale Geschichte auf Instagram! Klingt abgefahren, oder? Doch reichen sich hier zwei spannende Themen die Hände:
Zum einen dürfen historisch-politische Bildung und Medienkompetenz nicht mehr getrennt betrachtet werden und das Internet ist, gerade in Corona-Zeiten zu einer Bildungsstätte geworden. Das soziale Netzwerk Instagram ist mittlerweile immer mehr auch zu einem Ort für historisch-politische Bildung geworden und zahlreiche Museen und Bildungseinrichtungen sind dort inzwischen vertreten. Es reizt uns, anlässlich der aktuellen Debatten um Partizipation und Demokratie mit einem Projekt uns Instagram zuzuwenden und die neuen Chancen auszuloten, die das Medium für seriöse historisch-politische Bildungsarbeit bietet.
Die Europäische Kommission hat die Gewinner der dritten Edition des Altiero Spinelli Preises bekannt gegeben. Unter den 16 Preisträgern aus ganz Europa findet sich auch die Stiftung „Kreisau“ für Europäische Verständigung, die in der Geschichte des Preises damit als erste Institution aus Polen ausgezeichnet wurde.
Der Altiero Spinelli Preis wird seit 2017 an Organisationen verliehen, die sich durch ihr herausragendes Engagement um das Verständnis der Europäischen Union verdient gemacht haben, indem sie diese als Integrationsprojekt dargestellt sowie ihre Werte vermittelt haben. Der Preis richtet sich dabei insbesondere an Initiativen, die jungen Bürgerinnen und Bürgern helfen, die Zukunft der Europäischen Union in demokratischen Prozessen mit zu gestalten. In der aktuellen Edition des Altiero Spinelli Preises wurden dabei Projekte aus dem Jahr 2019 ausgezeichnet, darunter die Internationale Jugendbegegnungstätte (IJBS) in Kreisau, deren Arbeit als herausragend in Europa Anerkennung fand.
Weltweit können wir einen Prozess der Polarisierung beobachten, die sich auch in Bezug auf die Themen Feminismus, des Konzepts des soziokulturellen Geschlechts oder der sexuellen Orientierung abspielen. Die strukturelle Diskriminierung der Frauen oder der nicht heteronormative Personen ausgesetzt sind, nimmt zu, obwohl diese Diskriminerungen von Land zu Land unterschiedlich ist. Gleichzeitig können wir eine transnationale Protestkultur gegen diskriminierende Praxen beobachten, die in vielen Gesellschaften stattfindet, und die auch in unseren internationalen Jugendbegegnungen Raum einnimmt. Die Stiftung Kreisau möchte einen Raum für Dialog, Austausch und Empowerment eröffnen. Dazu wird es ein Online-Training mit Trainerinnen geben, die das Konzept „Social Justice und Diversity” vorstellen. Akteur:innen aus Deutschland und Polen sollen hier zusammengebracht werden, um gemeinsame Handlungsstrategien über Grenzen hinweg zugunsten einer pluralen Demokratie zu entwickeln.
Weiterlesen: ||AUSSCHREIBUNG|| Social Justice und Diversity Training
Seit dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie kursiert im Internet und in den Sozialen Medien eine Vielzahl von Informationen dazu. Dabei geht es u. a. darum, woher das Virus kommt und wie man es bekämpfen kann. Auch Verschwörungstheorien machen die Runde. Bei der letzten Veranstaltung, die am 25. November im Rahmen der Webinar-Reihe #Creatingspace stattfand, diskutierte man eben darüber – in einem breiten Kontext, aus historischer, wissenschaftlicher und politischer Perspektive.
Die Webinarteilnehmer versuchten dabei, eine Antwort auf folgende Frage zu finden: Wer profitiert in Wirklichkeit am meisten von der Verbreitung von Verschwörungstheorien? Einerseits sind sie sehr populär, insbesondere in Krisenzeiten, weil sie einfache Antworten auf schwierige Fragen bieten. Andererseits werden sie aber mitunter auch von rechtsextremen Gruppierungen zur Verteidigung ihrer eigenen Interessen genutzt. Die Veranstaltung wurde von Carolin Sokele geleitet.
Weiterlesen: Webinar || #Creatingspace: Verschwörungstheorien – 25.11.2020