Vom 19. bis 24. März 2023 trafen sich in Kreisau 60 Schüler und Schülerinnen aus Deutschland (Berufliche Schule Bad Oldesloe), Polen (Zespół Szkół Zawodowych Pustków, I Liceum Ogólnokształcące Dębica) und der Ukraine (Ihor Sikorskyi Aero-Space Lyceum Kyiv), um sich in internationalen Kleingruppen mit den Schicksalen ehemaliger KZ-Häftlinge zu beschäftigen und nach deren Familienmitgliedern zu suchen, um diesen die im Konzentrationslager abgenommenen Besitzgegenstände (sog. Effekten) ihrer Angehörigen zurückgeben zu können. Die Begegnung fand im Rahmen der von den Arolsen Archives initiierten #StolenMemory-Kampagne statt, die in dieser Woche unter der Schirmherrschaft der Beruflichen Schule Bad Oldesloe an sechs Standorten gleichzeitig durchgeführt wurde. Besonders für Kreisau war, dass sowohl in der deutschen als auch polnischen Gruppe junge Geflüchtete aus der Ukraine dabei waren, die auf Jugendliche aus ihrem Heimatland trafen. Während der Integrations- und Warm-Up-Aktivitäten zeigten sich die jungen Menschen der verschiedenen Länder sehr neugierig und offen und es entstand eine gute gemeinschaftliche Atmosphäre, die durch einen gemeinsamen Ausflug nach Wrocław und gemeinsam gestaltete Abende (wie internationaler Abend, Lagerfeuer oder Sportabend) noch gestärkt wurde. Zentraler Bestandteil der Projektwoche war der Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Groß-Rosen, den die Gruppe vor- und nachbereitete und der für die meisten der erste Besuch eines solchen Ortes war und viele Teilnehmende sehr beeindruckte. Am letzten Tag konnten die Kleingruppen die Resultate ihrer Recherchearbeit vorstellen. Die Jugendlichen zeigten sich dabei sehr motiviert und nahmen viele neue Erfahrungen und Bekanntschaften aus der Projektwoche mit.
Projektkoordination: Sarah Schumayer
Projektleitung: Sarah Schumayer, Karolina Osiecka
Das Projekt wurde vom Polnisch-Deutschen Jugendwerk (Förderprogramm “Wege zur Erinnerung”) und dem Auswärtigen Amt gefördert.