In Kreisau sind wir tagtäglich von Gesang und Gezwitscher umgeben. Obwohl diese Musik ein untrennbares Element der Kreisauer Landschaft darstellt, kannten wir noch bis vor kurzem die dahinterstehenden Komponisten nicht besonders gut.
Im Frühjahr baten wir deshalb Alicja Kudarewska und Andrzej Kudarewski – zwei Hobby-Ornithologen und Teilnehmer unserer Seniorenprojekte, die seit vielen Jahren in Kreisau stattfinden - einen Spaziergang durch Kreisau zu machen und eine Auflistung aller Vogelarten, denen sie auf dem Weg begegnen, zu machen.
In lediglich zwei Stunden sahen bzw. hörten die beide Hobby-Ornithologen ganze 40 Arten, die in der Kreisauer Umgebung vorkommen. Zum Vergleich: In ganz Polen gibt es ca. 460 Vogelarten – Zugvögel mit eingerechnet. Wir haben 16 Arten, die uns am interessantesten erschienen, ausgewählt und beschreiben diese weiter unten. Lesen Sie nach, welchen Vögeln man in Kreisau begegnen kann und erfahren Sie, wie diese Vögel aussehen, wo man sie am einfachsten finden kann und wie man sie an ihrem Gesang erkennt.
Feldsperling
Lateinischer Name: Passer montanus
Ist eine von vielen Sperlingsarten und neben dem Haussperling einer der weitverbreitesten Vögel in Polen. Er lebt zwar nicht ganz so nah am Menschen wie der Haussperling, doch oft suchen ganze Schwärme (mit bis zu 100 Vögeln) auf bestellten Feldern Nahrung.
Hausrotschwanz
Lateinischer Name: Phoenicurus ochruros
Ein Kurzstreckenzieher, der unablässig seinen rostroten Schwanz schüttelt. Immer häufiger ist er in Städten anzutreffen, wo in ganz besonderer Weise den Angriffen von Hauskatzen ausgesetzt ist, die er schreiend aus der Umgebung seiner Nester zu vertreiben versucht.
Blaumeise
Lateinischer Name: Cyanistes caeruleus
Klein aber mutig ist sie die streitlustigste unter allen Meisen - an winterlichen Futterhäuschen ist stets nur ein Vertreter dieser Art zu finden, der alle anderen Vögel verjagt. Ihre Federn leuchten in ultraviolettem Licht.
Zilpzalp
Lateinischer Name: Phylloscopus collybita
Einer der kleinsten Vögel in Deutschland wie in Polen. Der Zilpzalp singt nicht wirklich, er wiederholt ausdauernd zwei Laute, wer möchte kann zilp und zalp heraushören - und so ist er zu seinem deutschen Namen gekommen.
Buchfink
Lateinischer Name: Fringila coelebs
Der am weitesten verbreitete Fink in ganz Europa. Das Nest wird ausschließlich von Weibchen gebaut, die Männchen rufen "trürr trürr" und kündigen damit Regen an.
Klappergrasmücke
Lateinischer Name: Sylvia curruca
Sie ist hervorragend angepasst an das Leben im Dickicht, in dichtem Gras und Gebüsch. Dabei sehr familienbewußt, die Elternvögel leben mit den 5-6 Jungvögeln bis zum Abflug nach Nordafrika.
Wacholderdrossel
Lateinischer Name: Turdus Pilaris
Ein sehr kämpferisches Tier, das nicht nur andere Vögel von einer Wiese vertreiben kann sondern oft auch Katzen und Hunde.
Grünspecht
Lateinischer Name: Picus viridis
Eine von neun Spechtarten, die in Niederschlesien vorkommen. Entgegen der allgemeinen Vorstellungen über Spechte findet der Grünspecht seine Nahrung oft auf der Erde und ernährt sich hauptsächlich von Ameisen, tiefe Löcher in Ameisenbauten grabend. Als Werkzeug dient ihm dabei seine 10 cm lange, klebrige Zunge die in einem verhornten Widerhaken endet, im Ruhezustand ist diese um seine Hirnschale gewickelt. Er trommelt selten aber er meldet sich gerne und laut am frühen Morgen und es klingt wie ein Lachen.
Kleiber
Lateinischer Name: Sitta europea
Er ist der einzige Vogel, der kopfüber Baumstämme hinunter gehen kann. In der Brutzeit ist das Kleiberweibchen in der Nisthöhle eingeschlossen, die das Kleibermännchen verschließt, um Raubtieren den Zuang zu den Jungvögeln zu verschließen.
Neuntöter
Lateinischer Name:Lanius collurio
Trotz seines unscheinbaren Aussehens ist der Neuntöter ein gnadenloses Raubtier. Kleinere Beute verspeist er sofot, größere, wie Eidechsen oder Nagetiere spießt er auf Dornen von Büschen auf und schafft so Vorräte für schlechtere Tage. Bis zu seinem Winterquartier in Südafrika ist er etwa 100 Tage unterwegs.
Fasan
Nazwa łacińska: Phacianus colchicus
Wie bei den Hühnervögeln üblich gibt es einen schönen Jahr und ein Weibchen mit unscheinbarem Federkleid. Das Männchen steigt gerne auf eine Erhebung und verkündet laut sein Herrschaft über das Territorium.
Bluthänfling
Lateinischer Name: Carduelis cannabina
Ernährt sich vegetarisch. Die kunstvollen Nester bauen nur die Weibchen. Dafür werden gut versteckte Plätze ausgewählt. Der schöne Gesang der Männchen ist bis Ende Juli zu hören, dem Prachtkleid des Männchens und namentlich der roten Färbung von Stirn und Brust, hat dieser Vogel auch seinen blutigen Namen zu verdanken.
Grauammer
Lateinischer Name: Emberiza calandra
Sie singt - ein langgezogenes, etwas metallisches Trillern - während des ganzen Jahres. Die Grauammer ist sowohl in Polen wie auch in Deutschland streng geschützt.
Rotkehlchen
Lateinischer Name: Erithacus rubecula
Die männlichen Vögel kämpfen ungewöhnlich aggresiv um ihr Revier, rotes Garn an einem Baum reicht, um sie aus der Ruhe zu bringen - dafür singen sie aber schön. Außerhalb der Brutsaison nicht sehr scheu. Mit angelegten Flügeln springt das Rotkehlchen schnell am Boden und oft kann man es mit dem Schwanz wippen sehen.
Nachtigall
Lateinischer Name: Luscinia megarhynchos
Sie kann die ganze Nacht durch singen, doch auch tagsüber gibt sie Konzerte. Das Männchen verstummt, kaum dass es beginnt den elterlichen Pflichten nachzukommen und den Nachwuchs zu füttern. Wegen der Klangfarbe und der Qualität ihres Gesangs war sie oft ein dankbares Thema für Dichter im Kontext frühlingshafter Schwärmerei.
Die Unterseite „Das Grüne Kreisau“ ist dank der finanziellen Unterstützung von Heinrich-Böll-Stiftung entstanden.
