Am 6. Dezember fand an der Juristischen Fakultät der Universität Wrocław eine Diskussion „1989-2019. 30 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs” mit Zeitzeugen der Geschichte statt. Elżbieta Sienkiewicz-Romańska, Władysław Frasyniuk, Rafał Bubnicki waren die Gäste. Das Gespräch wurde von Katarzyna Kaczorowska geführt. Die Debatte richtete sich an die Oberschüler*innen.
- Wenn wir einen Moment finden und uns die Profile unserer Freunde in Social Media ansehen, werden wir sehen, dass wir gut leben. Wahrscheinlich das Beste in unserer Geschichte. Wahrscheinlich, am besten überhaupt. Aber so begannen wir zu vergessen – oder um es direkt auszudrücken: Wir kennen unsere jüngste Vergangenheit nicht. Es ist daher anzuerkennen, dass wir wahrscheinlich gerade aufgehört haben, Schlussfolgerungen aus schmerzhaften Erfahrungen zu ziehen. Wir bereiten uns nicht auf das vor, was kommen könnte" – erklärt Dr. Tomasz Skonieczny, Stellvertretender Leiter der Europäischen Akademie der Stiftung Kreisau.
- Deshalb ist es besonders wichtig, dass wir unsere Vergangenheit ständig kritisch hinterfragen und aus ihr lernen. Der 30. Jahrestag des Falles des Eisernen Vorhangs – der symbolische Zusammenbruch des kommunistischen Systems und der Beginn von Demokratie, Freiheit und Achtung der Menschenrechte in den Ländern des sogenannten Ostblocks – ist dafür ein perfekter Anlass" – sagte der Organisator des Treffens.
Die Diskussion um 1989 ist eine von zahlreichen Initiativen aus dem Grenzgebiet der historischen und staatsbürgerlichen Bildung, die von der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung durchgeführt wurden. Das Treffen sollte die jüngere Generation nicht nur der Geschichte näher bringen, sondern auch zeigen, was sie uns lehren kann. Das Treffen mit Zeugen der Geschichte sollte den Teilnehmer*innen bewusst machen, dass Ereignisse, die für einige Menschen nur das Wissen aus den Seiten von Lehrbüchern sind, noch für viele Menschen eine persönliche Erfahrung sind.
Das Treffen wurde von der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung in Zusammenarbeit mit der 13. Oberschule in Wrocław organisiert.