Das Projekt „Unsere gemeinsame Welt – Globales Lernen für Kinder” wird inzwischen seit drei Jahren umgesetzt. Ein guter Zeitpunkt also, es allmählich Revue passieren zu lassen.
Warum haben wir uns überhaupt dazu entschieden, dieses Projekt durchzuführen und ein so schwieriges und umfassendes Fachgebiet wie Globales Lernen vom Kindergarten an einzuführen? Eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Globalen Lernens mit Vor- und Grundschulen aufzunehmen, ist ein Zeichen von Hoffnung. Wir hoffen, dass wir durch die hier und jetzt geleistete Arbeit mit den im Bereich vor- und frühschulische Bildung tätigen Lehrerinnen – und indirekt mit den von ihnen betreuten Kindern und deren Familien – einen realen Einfluss auf die Wirklichkeit haben und die Zukunft gestalten können, in der die Rechte einer jeden Person und einer jeden Gemeinschaft wahrgenommen werden und die persönliche Würde des Menschen ohne Rücksicht auf Nationalität, Konfession, Hautfarbe, Geschlecht, Geburtsort oder ethnische Herkunft respektiert wird. Wir glauben daran, dass Kinder, die vor unseren Augen heranwachsen, sich besser als wir in einer komplexen, sich dynamisch verändernden Welt zurechtfinden werden können, sowohl in ihrer regionalen Heimat als auch in der Welt des Globalen Dorfes. Sie werden bewusst und verantwortlich mitbestimmen und sich für eine nachhaltigere Entwicklung der nahen und der fernen Welt einsetzen.
An dem Projekt nahmen seit 2018 insgesamt bereits 27 Schul- und Vorschuleinrichtungen aus Świdnica/Schweidnitz, der Landgemeinde Świdnica und den umliegenden niederschlesischen Gemeinden teil. Aus Masowien waren auch einige dabei. Jede der 72 Lehrerinnen besuchte vier 18-stündige Workshops zur Ethik des Globalen Lernens, zu horizontalen Fragestellungen sowie zur Entwicklung von Haltungen des Verantwortungsbewusstseins, des Respekts, der Offenheit, des persönlichen Engagements und der Methodik des Globalen Lernens. Zudem nahmen sie an einem Aufgabenworkshop teil, bei dem sie an ihren eigenen Methoden zum Globalen Lernen feilten.
Wir haben somit in der Region mindestens 72 Lehrerinnen, die geschult und angeregt wurden, an ihren Einrichtungen eine neue Qualität der Bildungsarbeit einzuführen. Zusätzlich gelang uns, Globales Lernen als anrechnungsfähiges Fach für Studentinnen der Pädagogik an der Universität Warschau (UW) zu etablieren – in der Hoffnung, dass sie als künftige Lehrerinnen Globales Lernen von Anfang an in die Arbeit mit Kindern einfließen lassen werden. Im Rahmen des Projekts entstanden bereits über zehn neue Szenarien für die Arbeit mit Kindern im vor- und frühschulischen Alter. Weitere werden zurzeit erarbeitet. Alle Szenarien sind auf der Internetseite des Projekts zu finden: http://edukacjaglobalna.krzyzowa.org.pl/scenariusze-zajec
In den vergangenen Jahren fand zudem in vielen Einrichtungen eine Woche des Globalen Lernens statt (https://teg.edu.pl/), an der auch die Eltern und das ganze Einrichtungsumfeld aktiv beteiligt waren. Es war unser Wunsch, die Arbeit an Vorschulen und Schulen vielfältig zu gestalten. So sorgen wir dafür, dass diese Bildung unter Verwendung von Bildungsmaterialien von guter Qualität und von hohem ethischen Wert angeboten wird und dass dabei Spielzeuge, Instrumente und Bücher zum Einsatz kommen (http://edukacjaglobalna.krzyzowa.org.pl/czytelnia), mit denen die Weltsicht erweitert wird und mit denen wir unsere Partnereinrichtungen ausstatten.
Es stellten sich uns keine Hindernisse in den Weg. So leiteten wir die Veranstaltungen sowohl während des Lehrerstreiks 2019 als auch während der pandemiebedingten Schließung von Schulen 2020. Wir schafften es, schnell und reibungslos die geplanten Module in die virtuelle Welt zu übertragen. Dabei erweiterten wir unsere eigenen Kompetenzen und zeigten zudem neue Möglichkeiten der Online-Arbeit mit Kindern auf.
Bis zum Ende des Jahres erwarten uns noch zwei Schulungen für Fortgeschrittene, mit denen das bislang erworbene Wissen der Lehrerinnen aus den bisherigen Einrichtungen erweitert werden soll. Die Veranstaltungen sind aber auch für andere Interessierte gedacht, die bereits mit Globalem Lernen zu tun hatten.
Können wir die Hoffnung haben, dass unsere Kinder sich in einer komplexen Wirklichkeit, in der sie heranwachsen, mit größerer Leichtigkeit bewegen, Vielfalt auf natürliche Art und Weise akzeptieren und mit größerem Bewusstsein sozial verantwortliche Maßnahmen ergreifen werden? Die Erfahrung dieses Projekts zeigt, dass wir gerade mit einigen Dutzend wunderbaren Lehrerinnen einen wichtigen Schritt in diese Richtung machen.
Coordination: Anna Kudarewska (Leiterin Programm und IJBS), Adelajda Lebioda (Stellvertretende Leiterin, Bildungsreferentin1).
Photogalerie
Das Projekt wird im Rahmen der polnischen Entwicklungshilfe des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Polen in den Jahren 2018, 2019 und 2020 gefördert.