Zahlen

Wie arbeitsintensiv das zu Ende gehende Jahr für die Stiftung Kreisau war, machen eindrucksvoll die Zahlen deutlich. Knapp 30.000 in Kreisau verbrachte Teilnehmertage und ganze 350 Projekte: Seminare, Workshops, Schulungen sowie internationale schulische und außerschulische Austausche (allein an den Austauschen nahmen rund 4.300 Teilnehmer aus 31 Ländern der Welt teil). 150 Führungen durch die historischen Stätten von Kreisau für knapp 10.000 Personen. Dutzende Veranstaltungen in umliegenden Schulen, Vorschulen und anderen Bildungseinrichtungen für nahezu 5.000 Einwohner Niederschlesiens …


Jahrestage
2018 ist ein Jahr wichtiger Jahrestage, darunter des 100. Jahrestages des Endes des Ersten Weltkrieges und der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens sowie vieler anderer Völker Europas. An den Freiheitsbegriff knüpften wir häufig bei diesjährigen Projekten an. Dabei erlaubten wir uns, Reflexionen darüber anzustellen, welchen Wert Freiheit hat und wie man sie pflegen soll.

Die Stiftung beging auch einen für sie wichtigen Jahrestag. Am 11. Juni 1998 hatten nämlich Ministerpräsident Jerzy Buzek und Bundeskanzler Helmut Kohl feierlich das neu instandgesetzte Zentrum der Internationalen Jugendbegegnungsstätte eröffnet. Die Erinnerung an dieses Ereignis führte uns zu Zeugen der Geschichte – zu Teilnehmern jener Ereignisse, u. a. zum Ministerpräsidenten Jerzy Buzek. Ihre Erinnerungen wurden in Form von Videofilmen aufgezeichnet und ergänzten so die Erinnerungen an die Feierlichkeiten von vor 20 Jahren.


Inspirationen

Kreisau schöpft seit Jahren aus Erfahrungen anderer. Die Stiftung teilt aber auch immer häufiger ihre eigenen Erfahrungen. So veranstaltete unsere Internationale Jugendbegegnungsstätte (IJBS) eine Reihe von Schulungen für Erzieher und Multiplikatoren: das Seminar „Mach drei aus zwei“, wie organisiere ich einen trilateralen Schulaustausch („Z dwóch zrób trzy“, czyli jak zorganizować trójstronną wymianę szkolną), ein Seminar für Lehrer und Pädagogen unter Anwendung dramapädagogischer und theatraler Methoden, mit denen die Kommunikation bei Schulaustauschen gefördert wird, oder „Deep Democracy“, eine Schulung im Bereich dialogisches Gespräch und Konfliktlösung.

Im Juni 2018 fand in Kreisau eine Konferenz unter dem Titel „Bildungsdimension schulischer Austausche – Chancen und Herausforderungen für Schulen“ („Edukacyjny wymiar wymian szkolnych – szanse i wyzwania dla szkół”) für Träger von Schulen, Wissenschaftler und Nichtregierungsorganisationen statt. Ziel war es, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, mit denen es möglich ist, das Austauschpotential an Schulen optimal zu nutzen.


Qualität
Das Jahr 2018 war ein Rekordjahr, was die eingeworbenen und genutzten Zuschussmittel angeht. Dadurch kann die Stiftung nicht nur immer größer angelegte, internationale Projekte umsetzen, sondern auch solche, die für die lokale Community bestimmt sind (Schulinnovationen, internationaler Wissenstransfer, Aktivierung von älteren Menschen und Ausgegrenzten). 2018 gab es vierzehn solcher Projekte – im Wert von knapp 18 Millionen Złoty, die hauptsächlich aus den EU-Mitteln eingeworben wurden.

Mit besonderer Freude haben wir die Nachricht aufgenommen, dass 2018 das Projekt der IJBS „Unsere gemeinsame Welt – globale Bildung für Kinder” („Nasz wspólny świat – edukacja globalna dzieci”) die höchste Punktzahl im Rahmen des Wettbewerbs „Globale Bildung 2018” der Polnischen Hilfe (Polska Pomoc) sowie des polnischen Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten (MSZ) erhalten hat. Das dreijährige Projekt sieht Schulungen im Bereich globale Bildung für Vorschullehrer sowie für Studierende der Erziehungswissenschaften vor.


Geschichte
Kreisau lebt aus der Geschichte heraus, zugleich belebt die Stiftung Kreisau die Geschichte. Einen besonderen Stellenwert nimmt in unserer Tätigkeit die Erinnerung an das Vermächtnis von Widerstandsbewegungen sowie an das Erbe der deutsch-polnischen Aussöhnung ein. „Gegen den Nationalsozialismus. Die Geschichte von Freya und Helmuth von Moltke“ („Przeciw nazizmowi. Historia Freyi i Helmutha von Moltke”) ist ein – in Partnerschaft mit der Freya von Moltke-Stiftung durchgeführtes – Projekt, das rund 2.000 Schüler polnischer Schulen erreichte. Es umfasste Vorführungen des Films „Geschichte einer Liebe - Freya” („Freya – miłość w czasach oporu”) sowie Diskussionsrunden rund um das Thema Widerstand und zivilgesellschaftliche Verantwortung, die anhand der von uns erstellten Bildungsmappe geführt wurden.

Wir regen Diskussionen nicht nur unter Jugendlichen, sondern auch unter Experten an. So veranstalteten wir bereits zum 16. Mal eines unserer Gallionsprojekte – „Ost-West-Europäischen Gedenkstättentreffen” („Seminarium Wschodnio- i Zachodnioeuropejskich Miejsc Pamięci”) für Fachleute im Bereich Wissenschaft und geschichtspolitische Bildung aus über zehn Ländern. Diesmal machten wir uns gemeinsam mit ihnen Gedanken u. a. darüber, wie man an Erinnerungsorten neue Technologien einsetzen sollte, um dabei den Kern der historischen Botschaft nicht aus den Augen zu verlieren.


Was wird in Kreisau gespielt?
Kreisau ist nicht nur ein Ort internationaler Begegnungen und ein Bildungszentrum. Im Sommer stellt es auch eine Musikenklave dar, in die junge Instrumentalisten (Meisterkurse Meisterschüler/Kursy mistrzowskie Uczniowie Mistrzów), Gitarristen (Guitar Masters Camp), Tänzer (Flamenco-Festival) sowie weltberühmte Musiker aus der ganzen Welt (IV. Auflage des Internationalen Kammermusikfestivals Krzyżowa-Music) kommen. Insbesondere das Festival Krzyżowa-Music beeindruckt durch seine Größe, seinen Elan und sein künstlerisches Niveau. Dies belegen auch die immer höheren Zuschauerzahlen dieser Veranstaltung. In diesem Jahr war Krzyżowa-Music erneut in verschiedenen Teilen Niederschlesiens zu Gast. Die Konzerte in Wrocław, Świdnica, Mysłakowice oder Grodziszcze erfreuten sich dabei großer Beliebtheit.


E-Kreisau
Die mehrmonatigen Arbeiten brachten im Mai dieses Jahres konkrete Effekte: Eine neue Internetseite wurde gestartet. Sie ist funktionell, responsiv, reich an Multimedien und zudem benutzerfreundlich. Zurzeit ist sie in drei Sprachen aufrufbar.

2018 wurde auch ein interaktiver Multimedia-Guide durch die Ausstellung „Mut und Versöhnung“ („Odwaga i pojednanie”) in Betrieb genommen. Dank einer App haben nun die Ausstellungsbesucher Zugang zu zusätzlichen Informationen und Inhalten. Der Multimedia-Guide steht allen Besuchern von Kreisau zur Verfügung – hierzu muss nur der QR-Code eingescannt werden. (proszę, jeśli to możliwe, o dołączenie do tego akapitu kodu QR)


Menschen
Hinter all dem steckt jede Menge Arbeit, die von 66 Beschäftigten der Stiftung und des Internationalen Konferenzzentrums „Kreisau” geleistet wird. Innerhalb des Teams sind 2018 wesentliche Änderungen eingetreten. Im Mai wurde Dorota Krajdocha, die Hauptbuchhalterin der Stiftung, in den Stiftungsvorstand aufgenommen, wobei sie an die Stelle von Bernard Skiba trat. Zuvor übernahm im Januar Anna Kudarewska die Leitung der Internationalen Jugendbegegnungsstätte (IJBS) „Kreisau“.

Im April wurde wiederum ein neuer Aufsichtsrat der Stiftung „Kreisau” für eine dreijährige Amtszeit gewählt, an dessen Spitze Dr. Benedikt Schneiders und Dr. Agnieszka Łada stehen.

Und last but not least – in Kreisau gibt es nunmehr sechs neue Freiwillige aus Deutschland, der Ukraine sowie – erstmalig in der Geschichte Kreisaus – aus Spanien und Portugal.

[Der Text wurde ursprünglich im "Jahresrundbrief 2018" der Kreisau-Initiative e.V. veröffentlicht: https://www.kreisau.de/fileadmin/kreisau/Publikationen/KI_Jahresrundbrief_2018_klein.pdf]

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