Das 22. Ost- und Westeuropäische Gedenkstättenseminar, das vom 19. bis 22. März 2025 Experten, Forscher und Vertreter von Gedenkstätten aus ganz Europa in Kreisau zusammenbrachte, ist zu Ende gegangen. Im Mittelpunkt der diesjährigen Ausgabe standen die Rolle von Bildern und Fotografien bei der Gestaltung des historischen Gedächtnisses sowie die Herausforderungen, die das moderne digitale Zeitalter und die Entwicklung der künstlichen Intelligenz mit sich bringen.
Wichtige Überlegungen und Diskussionen
Images of Violence, das Eröffnungspanel, das sich mit der Interpretation von Fotografien befasste, die Kriegsverbrechen dokumentieren. Wie eine Person bemerkte: „Es gibt viele Fotos, die auf den ersten Blick kein Leid zeigen, aber die Frage, wie sie zu interpretieren sind, muss beantwortet werden“.
Bilder der Lager - eine Diskussion über die visuelle Dokumentation von Hinrichtungsstätten und ihre Auswirkungen auf das kollektive Gedächtnis.
Bilder der Besatzung - ein Gespräch über die fotografische Aufzeichnung der Besatzungserfahrung und ihre Verwendung bei der Konstruktion historischer Erzählungen. Experten wiesen auf die Gefahren der Manipulation von Bildern hin und stellten fest, dass „Propaganda nur dann Macht hat, wenn wir die Geschichte nicht kennen.“
Sowjetische Denkmäler - das Thema des Vorhandenseins und der Entfernung sowjetischer Denkmäler im öffentlichen Raum und ihre Rolle im historischen Gedächtnis nach 1990.
Studienreise nach Breslau - die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, die Veränderungen in der Wahrnehmung von Denkmälern vor und nach 1989 zu analysieren.
Versöhnung und visuelles Gedächtnis - ein abschließendes Panel, das die Bedeutung von Versöhnungsgesten und ihren Bildern in der öffentlichen Debatte diskutierte.
Herausforderungen für die Zukunft
Angesichts der dynamischen geopolitischen Veränderungen wurde hervorgehoben, wie wichtig es für Gedächtnisinstitutionen ist, die Realität zu dokumentieren: „Angesichts dessen, was derzeit in der Welt geschieht, müssen die europäischen Museen die Realität noch stärker dokumentieren.“
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern für die anregenden Diskussionen und gemeinsamen Überlegungen. Wir hoffen, dass das diesjährige Treffen zu einer weiteren internationalen Zusammenarbeit und einem besseren Verständnis der Rolle von Bildern bei der Konstruktion des kollektiven Gedächtnisses beitragen wird.
Das Projekt wurde vom Ministerium für Kultur und Nationales Erbe im Rahmen des Projekts „Umfassender Service des Programms zum Gedenken an den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs und zur Erinnerung an die Aktivitäten im Zusammenhang mit der Überwindung der Kriegsfolgen in Europa, umgesetzt in Krzyzowa“ gefördert.
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