Im Rahmen einer mehrjährigen Förderung der Internationalen Jugendbegegnungsstätte der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung durch das Nationale Institut der Freiheit wird auch eine neue Daueraustellung zum Zweiten Weltkrieg entstehen.

Für ein Wochenende traf sich nun eine Arbeitsgruppe von gut einem Dutzend Personen, um sich vor Ort in Kreisau mit drei Schlüsselfragen auseinander zu setzen:

  • Was soll thematisiert werden?
  • Welche Orte kommen dafür in Kreisau in Frage?
  • Und wie soll es gestaltet werden.

Die Arbeitsgruppe setzte sich aus Expertinnen und Experten mit unterschiedlichen beruflichen und fachlichen Schwerpunkten aus Deutschland und Polen zusammen, Historiker*innen, Expert*innen für die Gestaltung von Ausstellungen und Praktiker*innen der internationalen Begegnungsarbeit waren darunter. Zu der Arbeitsgruppe gehörten natürlich auch Kolleginnen und Kollegen verschiedener Arbeitsbereiche der Stiftung Kreisau.

Ein großer Vorteil der Begegnung vor Ort in Kreisau war, dass die bestehende Ausstellungsinfrastruktur und die räumlichen Ressourcen besucht und „begriffen“ werden konnten, was die Arbeit in Kleingruppen wie auch die Gespräche im Plenum nachhaltig inspirierte.

Die erarbeiteten Hinweise und Ideen werden nun für den weiteren Prozess des Aufbaus der Ausstellung ein wertvoller Baustein sein.

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Expertinnen und Experten:

Prof. Waldemar Czachur ist Germanist und arbeitet am Institut für Germanistik der Universität Warschau. Zu seinen wissenschaftlichen Interessen gehören die Analyse von Erinnerungsdiskursen, vergleichende Forschung und die Geschichte des polnisch-deutschen Dialogs. Er ist Ko-Kurator der Ausstellung "Mut und Versöhnung" in Kreisau und der Ausstellungen "Brücke(n) des vereinten Europas". 25 Jahre deutsch-polnischer Vertrag über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit" und "Deutsche und Polen. Geschichten eines Dialogs". Seit 2017 ist er Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung. 

Andrzej Dusiewicz - Lehrer für Geschichte und Gemeinschaftskunde, Redakteur in Schulbuchverlagen. Verfasser der didaktischen Materialien für die Filme “Katyń“ und „Die Schlacht von Warschau 1920“, Autor der Monografien Tarutino 1812 und Smoleńsk 1812, der Alben „Die polnischen Legionen in Italien“ und „Das Militär des Herzogtums Warschau. Generäle, Adjutanten, Stäbe“. Mitautor des Lehrbuchs „Einfach Geschichte“ und einer Reihe von historischen Atlanten für Blinde. Seit 2012 ist er Leiter des deutsch-polnischen Geschichtsschulbuchprojekts bei der polnischen Bildungsgesellschaft WSiP.

Bartosz Dziewanowski-Stefańczyk, Doktor der Geschichte, stellvertretender Leiter der wissenschaftlichen Abteilung des Europäischen Netzwerks "Erinnerung und Solidarität" und Mitarbeiter am Institut für Geschichte der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Er beschäftigt sich mit Kulturdiplomatie, Geschichtspolitik und den deutsch-polnischen Beziehungen. Er ist Ko-Kurator der Ausstellung "After the Great War. Neues Europa 1918-1923", erstellt vom Europäischen Netzwerk Erinnerung und Solidarität. Das von ihm und Prof. Jay Winter herausgegebene Buch A New Europe, 1918-1923: Instability, Innovation, Recovery (Ein neues Europa, 1918-1923: Instabilität, Innovation, Wiederaufbau), das sich mit der Herausbildung einer neuen Ordnung in Mittel- und Osteuropa im Zeitraum 1918-1923 befasst, wird demnächst in der akademischen Reihe des Europäischen Netzwerks Erinnerung und Solidarität und von Routledge veröffentlicht.

Annemarie Franke ist Projektmitarbeiterin des BKGE (Oldenburg) am Sekretariat des Europäischen Netzwerks Erinnerung und Solidarität  in Warschau (ENRS).  Von 2001-2012 beruflich mit Kreisau verbunden als Leiterin der Gedenkstätte und Co-Direktorin der Stiftung, seit 2018 Mitglied im Aufsichtsrat der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung.Herausgeberin des Katalogs zur ständigen Ausstellung „In der Wahrheit leben“ und Begleitung der Entstehung der Kreisauer Freiluftausstellung „Mut und Versöhnung“.

Judith Hoehne-Krawczyk, seit 2012 als Leiterin der Projekte der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste/Stellvertretende Leiterin der Bildungs- und Programmabteilung in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim/Auschwitz tätig. Ihre Schwerpunkte sind die Konzeption und Durchführung von deutsch-polnischen und internationalen Begegnungsprojekten für Jugendliche und Multiplikator*innen sowie der Themenbereich „Zwangsarbeit im Nationalsozialismus“ (u.a. Mitarbeit an Ausstellungen bei der „Projektgruppe Zwangsarbeit“). Studierte Politikwissenschaft und Soziologie in Regensburg und Warschau.

Dr Łukasz Kamiński is a historian, specializing in the history of Poland after 1945, particularly the period of Soviet occupation and the Polish People's Republic. He is the President of the European Union's Platform of European Memory and Conscience and formerly served as President of the Institute of National Remembrance (IPN) from 2011 to 2016. He earned his doctorate in 1999, and became deputy director of the IPN Bureau of Public Education in 2006, becoming director of the Bureau of Public Education in 2009.

Elisabeth Kohlhaas arbeitet im Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau der Stiftung Sächsische Gedenkstätten. Sie ist dort für die Erarbeitung der neuen Dauerausstellung sowie für die Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. Das DIZ Torgau erinnert insbesondere an die Opfer der NS-Militärjustiz im Zweiten Weltkrieg. In früheren Forschungsprojekten hat sie sich mit Aspekten von Täterschaft im Nationalsozialismus (FU Berlin) und mit dem Überleben jüdischer Kinder im Holocaust in Polen (Universität Leipzig/Jüdisches Historisches Institut Warschau) befasst.

Dominik Kretschmann, Jurist, seit 2005 beruflich in Polen tätig. Seit 2007 Bildungsreferent und seit 2012 Leiter der Gedenkstätte der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung. Seine Interessens- und Arbeitsschwerpunkte sind politische Bildung, deutsch-polnische Beziehungen und die Geschichte des 20. Jahrhunderts. Sein besonderes Interesse gilt den Phänomenen von Widerstand und  Opposition sowie dem Multiperspektivismus.

Wojciech Kucharski (geb. 1978) - Historiker und Archäologe, promovierter Geisteswissenschaftler, spezialisiert auf die Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit, insbesondere Kirchengeschichte und Geschichte der deutsch-polnischen Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg. Autor zahlreicher Ausstellungsprojekte, darunter Mitautor der Hauptausstellung des Zentrums Zajezdnia "Wrocław 1945 - 2016" und der historischen Hauptausstellung im Kontext von Breslau als Europäischer Kulturhauptstadt "7 Wunder von Wrocław und Niederschlesien". Stellvertretender Direktor für wissenschaftliche Angelegenheiten am Zentrum "Erinnerung und Zukunft" in Breslau, lehrt Geschichte im öffentlichen Raum am Institut für Geschichte der Universität Wrocław. Ersteller des "Wrocław Oral History Yearbook". Mitglied der Polnischen Historischen Gesellschaft.

Anna Kudarewska, Leiterin der Internationalen Jugendbegegnungsstätte und verantwortlich für das inhaltliche Angebot der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung, Pädagogin seit 2007, führt internationale Bildungsprojekte für junge Menschen im Bereich der gesellschaftspolitischen, globalen und Antidiskriminierungsbildung durch, Autorin zahlreicher Workshops für Lehrkräfte, arbeitet mit Schulen aus Polen und Deutschland zusammen.

Dr. phil. habil. Stephan Lehnstaedt ist seit 2016 Professor für Holocaust-Studien am Touro College Berlin. Er war 2010 bis 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut Warschau. Forscht und publiziert zur Geschichte der beiden Weltkriege, Holocaust und Wiedergutmachung, wozu er auch mehrfach international gezeigte Ausstellungen kuratiert hat. In Polen u.a. mit der Medaille Powstanie w Getcie Warszawskim der Stowarzyszenie Żydów Kombatantów ausgezeichnet.

Karolina Osiecka - Theaterpädagogin und Kulturanimatorin mit Erfahrung in der Arbeit mit Kindern, Senior*innen und marginalisierten Jugendlichen. M.A. in Theater- und Medienwissenschaft, Soziologie und Kunstgeschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Derzeit arbeitet sie als Spezialistin für Bildungsprojekte bei der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung.

Dr. Urszula Pękala, Theologin und Kirchenhistorikerin. Sie arbeitete am Institut für Europäische Geschichte (IEG) in Mainz, wo sie eine interdisziplinäre Forschungsgruppe über die Wechselwirkung zwischen Religion und Politik im deutsch-polnischen Versöhnungsprozess und ein Projekt über die Rolle der französischen, deutschen und polnischen katholischen Bischöfe im Versöhnungsprozess nach dem Zweiten Weltkrieg leitete. Bei der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung arbeitet sie im Bereich der historischen Bildung mit besonderem Schwerpunkt auf ihren Forschungsinteressen.

Paweł Prokop studierte Germanistik in Warschau und Berlin sowie Geschichte und Politikwissenschaften an der FU Berlin. Er war langjähriger Mitarbeiter des Deutsch-Polnischen Jugendwerks. Anschließend wechselte er in die Entwicklungszusammenarbeit und arbeitete bei Engagement Global gGmbH unter anderem als Projektleiter der Förderlinie weltwärts-Begegnungsprojekte. Seit Juni 2018 leitet er den Fachbereich Internationale Jugendbegegnungen beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Seit 2019 im Vorstand der Kreisau Initiative e. V.

Hanna Radziejowska, Leiterin des Pilecki-Instituts in Berlin, Koordinatorin, Kuratorin, Produzentin und Autorin für Kultur- und Museumsprojekte. Zusammen mit Jack Fairweather hat sie die Ausstellung "Freiwillig. Witold Pilecki und seine Mission in Auschwitz" kuratiert, die im Pilecki-Institut in Berlin zu sehen ist und mit dem Preis "Historisches Ereignis des Jahres 2019" für die beste Ausstellung ausgezeichnet wurde. Im Jahr 2018 hat Hanna Radziejowska den Architekturpreis des Oberbürgermeisters der Stadt Warschau in der Kategorie "Bestes architektonisches Ereignis" für die Ausstellung "Museum der Glashäuser" erhalten.

Liubov Shynder, Trainerin für nonformale Bildung zu den Themen Menschenrechte, Antidiskriminierung und Diversität. In Bildungsprojekten arbeitet sie mit dem Schwerpunkt, historische Bildung mit der Erziehung zur Achtung der Menschenrechte zu verbinden. Autorin von Unterrichtsmaterialien zum kritischen Umgang mit Geschichte für Teenager und ältere Jugendliche. Trainerin des Projekts "Stories that Move", einem pädagogischen Online-Tool zur Bekämpfung von Diskriminierung in Schulen. Abschluss in Sozialarbeit und Judaistik.

Kristina Smolijaninovaitė ist stellvertretende Geschäftsführerin des EU-Russia Civil Society Forums. Innerhalb des Forums initiierte sie 2013 die Arbeitsgruppe „Historische Erinnerung und Bildung“ und 2020 das Geschichtsprogramm „Confronting Memories“. Kristina war eine der Kurator*innen der Ausstellung „Verschiedene Kriege. Nationale Geschichtslehrbücher über den Zweiten Weltkrieg“ und Mitautorin des Begleitkatalogs. Kristina studierte Kulturerbe und Sprachen in Litauen, Deutschland und in der Türkei.

Dr. habil. Robert Żurek, Historiker und Theologe. Geschäftsführender Direktor der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung, ehemaliger stellvertretender Direktor des Historischen Forschungszentrums der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Berlin. Von 2013 bis 2016 war er Direktor der Breslauer Niederlassung des Instituts für Nationales Gedenken. Sein Interessengebiet ist die Geschichte der polnisch-deutschen Beziehungen im 20. Jahrhundert, insbesondere der Versöhnungsprozess nach dem Zweiten Weltkrieg. Autor zahlreicher wissenschaftlicher und populärer Veröffentlichungen und Ausstellungen.

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Die Maßnahme wird aus Mitteln des NIW-CRSO im Rahmen des Programms "Unterstützung der Entwicklung Internationaler Jugendbegegnungsstätten für die Jahre 2021 - 2030" finanziert.

        

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