Am 8. September hat im Rahmen des „8 x Versöhnung“-Projekts ein Gespräch mit Dr. Annemarie Franke, Autorin des Buchs „Das sind keine Feinde, sondern Menschen. Ewa Unger (1926-2020)“, stattgefunden. Die von Dominik Kretschmann moderierte Veranstaltung hat die Gelegenheit geboten, auf die Geschichte der deutsch-polnischen Beziehungen aus der Perspektive einer besonderen Frau, Mitgründerin der Stiftung Kreisau, zu blicken. 

Die Biografie von Ewa Unger zeigt, wie persönliche Kontakte, Erfahrungen und Haltungen bestimmter Personen den Versöhnungsprozess zwischen Polen und Deutschland geprägt haben.

Heute fand in Krzyżowa ein besonderes Ereignis statt - die Vernissage, mit der der erste Teil des Projekts Künstlerische Residenz "Kunst. Land. Art.“ abgeschlossen wurde. Sie wurde von Anna Kudarewska, der Programmleiterin der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung eröffnet. Auch Doris Wildemann von dem Kulturreferat des Generalkonsulats der Bundesrepublik Deutschland in Wrocław beehrte die Veranstaltung mit ihrer Anwesenheit. An der Eröffnung nahmen auch die Organisatoren des laufenden Krzyżowa-Music-Festivals, Mitarbeiter der Stiftung Kreisau und Teilnehmende an der Fahrradtour "Terug naar Westerbork" von Oświęcim nach Westerbork teil.

In den letzten Wochen haben zwei KünstlerInnen aus Deutschland und Polen - Elke Burkert und Jarek Lustych - in Krzyżowa an einer künstlerischen Ausdrucksform gearbeitet, die die Natur mit einem sozialen Aspekt verbinden soll. So ist das Werk mit dem Titel "Co w murze może / Mauer kann machen" entstanden. Die KünstlerInnen beschlossen, eine Mauer auf dem Gelände der Stiftung, die heute praktisch unbrauchbar ist, für ihre Arbeit zu nutzen. Sie inspirierte sie als Symbol der Trennung, die nicht mit Gewalt, sondern durch tägliche, sich wiederholende, manchmal mühsame Arbeit überwunden werden kann. Dies entspricht dem, wofür die Mitglieder des Kreisauer Kreises eintraten, die scheinbar gespalten waren, unterschiedliche Ansichten vertraten, aber gemeinsam an dem Projekt eines neuen Staates ohne Mauern und Trennungen arbeiteten.

In Kreisau ist gerade die Künstlerische Residenz „Kunst. Land. Art.” im Gange. An dieser nehmen zwei Künstler, Elke Burkert aus Deutschland und Jarek Lustych aus Polen teil, welche an einem gemeinsamen Projekt arbeiten. Bevor wir jedoch den Effekt ihrer Arbeit zu sehen bekommen, möchten wir diese beiden ungewöhnlichen Künstler vorstellen.

Elke Burkert ist diesjährige Absolventin der Universität der Künste Berlin, sie wohnt und arbeitet in Berlin. Trotz ihres jungen Alters, stellte sie ihre Arbeiten bereits in vielen Berliner Galerien aus, darunter Galerie Friese, Kommunale Galerie, KühlhausBerlin, Galerie oqbo, Kunstraum Keller sowie Kunstraum in Potsdam. Sie hat Ausstellungen wie “Brave New World“, “Kunst und Buch”, “it´s only the end”oder „instability“ mitgeschaffen. Sie interessiert sich für Buchbinderei.

Die Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung lädt zur Präsentation eines Werkes des Künstlerduos Jarek Lustych und Elke Burkert ein. Die Eröffnung findet am 23.08.2021 um 13:00 Uhr in den Räumlichkeiten der Stiftung Kreisau statt. Das Werk ist ein Ergebnis des ersten internationalen Künstleraufenthalts “Art. Land. Art”, die mit Unterstützung des deutschen Generalkonsulats in Wrocław realisiert wurde.

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In Kreisau ist gerade die Künstlerische Residenz „Kunst. Land. Art.” im Gange. An dieser nehmen zwei Künstler, Elke Burkert aus Deutschland und Jarek Lustych aus Polen teil, welche an einem gemeinsamen Projekt arbeiten.

Am 17. Juni 1991 unterzeichneten Deutschland und Polen den Vertrag über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit. Er war das dritte Element eines Dreiklangs, der zum Fundament für eine neue Qualität der deutsch-polnischen Beziehungen wurde: Die Versöhnungsmesse in Kreisau eröffnete neue Möglichkeiten des Dialogs, der Grenzvertrag von 1990 regelte endgültig die territorialen Fragen, der Nachbarschaftsvertrag schuf beständige Grundlagen der politischen, wirtschaftlichen, sozialen, wissenschaftlichen und kulturellen Annäherung. Es war von zentraler Bedeutung, dass der Vertrag die bilateralen Beziehungen in einen europäischen Kontext einbettete – sowohl die polnischen Bestrebungen zur Integration in die Europäische Union als auch die Bedeutung der deutsch-polnischen Partnerschaft für die Entwicklung eines vereinten Europa wurden hier berücksichtigt.

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