„Mut zum Wandel, Mut zum Handeln - Odwaga do zmian, odwaga do działania“ war das Leitmotiv, unter dem 2019 alle Aktivitäten der Kreisau-Initiative standen. Der Mut, zu handeln und sich auf den Wandel einzulassen, der im Sommer 1989 in der Luft lag, stand auch ganz am Anfang der Geschichte der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung und der Kreisau-Initiative. Mit Dankbarkeit schauen wir auf das 30-jährige Jubiläum unserer beiden Organisationen zurück, dass wir 2019 gemeinsam mit so vielfältigen Aktivitäten feiern durften.
Für die Kreisau-Initiative war das Jubiläum Anlass, sich noch einmal intensiv mit der eigenen Geschichte auseinander zu setzen. In der Jubiläumspublikation „Von Kreisau über Berlin nach Europa“ zeichnen die Autor*innen Schlüsselmomente nach – von der Gründung unseres Vereins 1989, über den Aufbau einer eigenen Geschäftsstelle seit 2002 bis zu der international vernetzten Bildungs- und Begegnungsarbeit, die heute von einer professionellen Geschäftsstelle mit 14 Mitarbeitenden geleistet wird. Dabei war es uns auch ein Anliegen, vielfältige Begegnungen und Gespräche zwischen unseren Vereinsmitgliedern zu stiften. So fanden im Sommer und Herbst 2019 Dialoge der Generationen statt, in denen sich jüngere und ältere Mitglieder davon berichteten, wie sie zur Kreisau-Initiative kamen und warum sie sich für das Neue Kreisau engagieren. Ein kleiner Ausschnitt davon wurde im September 2019 bei einem Generationengespräch in Berlin hörbar.
Bereichernde Begegnungen entstanden auch bei unserem alljährlichen Pfingsttreffen in Krzyżowa mit über 60 Teilnehmer*innen. In einer Gesprächsrunde unter dem Titel „Europäische Verständigung – 30 Jahre Work in Progress“ hatten sie Gelegenheit über das Neue Kreisau als Projekt der Bürger*innen, die Bedeutung von Dialog und Europäischer Verständigung, Formate des Jugendaustauschs und die Arbeit mit Utopien in der politischen Bildung ins Gespräch zu kommen. Das Treffen fand unmittelbar vor der gemeinsam mit der Stiftung Kreisau veranstalteten Konferenz „Herausforderung Dialog: Demokratie, Religion und Widerstand in der Gesellschaft“ statt.
Ein Höhepunkt dieses Jahres war das rauschende Sommerfest, das wir am 17. August in Berlin feierten. Es hat uns sehr gefreut, dass wir dazu so viele unterschiedliche Menschen begrüßen durften, die der Kreisau-Initiative über viele Jahre verbunden sind und diese mitgeprägt haben: Mitglieder der ersten Stunde und neu hinzu gekommene, ehemalige Mitarbeitende, Teamer*innen, ehrenamtlich Engagierte, stille Unterstützer*innen und langjährige Förderer unserer Arbeit. Und ganz besonders: Mitarbeitende und Gremienmitglieder der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung sowie Menschen von Partnerorganisationen Polen und aus vielen weiteren Ländern. Dass wir in einer so bunten Mischung an diesem Tag feiern konnten, war für die Kreisau-Initiative in diesem Jahr das schönste Geschenk.
In einem PartnerLab haben wir dabei erstmals in der Geschichte unseres Vereins auch gezielt 35 Vertreter*innen von Partnerorganisationen unseres Netzwerks eingeladen, um gemeinsam darüber nachzudenken, was wir mit unserer Arbeit in den jeweiligen Gesellschaften und über Landesgrenzen hinweg bewirken können. Als Verein, der mittlerweile Projekte mit Teilnehmenden aus über 40 Ländern umsetzt, wird diese Frage uns in den kommenden Jahren weiter begleiten.
Übrigens: Neben allen Feierlichkeiten hat unser Team auch 2019 viel bewegt. Mehr zu den Projekten findet sich in unserem aktuellen Jahresrundbrief, der zu Weihnachten auf Deutsch und Anfang des Jahres auf Englisch erscheint, und auf www.kreisau.de
*Ole Jantschek ist Vorsitzender der Kreisau-Initiative und Stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung.
Fotos: Vanja Obad, Bashar Oudeh, Michał Żak, Kreisau-Initiative e. V.