Am 9. Juni hat die Online-Veranstaltung „Kinder der Versöhnung“ stattgefunden. Damit wurde die Veranstaltungsreihe „8 x Versöhnung“ anlässlich des 30. Jahrestags der deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrags eröffnet.

Im Mittelpunkt stand das Gespräch mit Elisabeth Seidler und Wojciech Mazowiecki. Ihre Väter, Manfred Seidler, der Sprecher der Polnischen Kommission des Bensberger Kreises, und Tadeusz Mazowiecki, der erste demokratische Ministerpräsident Polens, gehörten zu der Generation, die das Drama des Zweiten Weltkrieges erlebte und den Prozess der deutsch-polnischen Versöhnung einleitete.

Die Gäste sprachen von ihren ersten Begegnungen mit Deutschen und Polen in den 1960ern und 1970ern, die trotz der ungünstigen politischen Bedingungen und der immer noch sehr lebhaften traumatischen Erinnerungen an den Krieg zustande kamen. Die beiden Gäste waren sich in der Auffassung einig, dass sich Versöhnung vor allem in persönlichen Kontakten und Freundschaften konkreter Menschen aus den beiden Ländern ereignet. Elisabeth Seidler sagte in ihrem Schlusswort, dass in dem Ringen um Versöhnung die Empathie und das Neugierig-Sein auf die Perspektive des Anderen eine Schlüsselrolle spielen würden, denn dadurch entdecke man nicht nur Unterschiede, sondern auch Gemeinsamkeiten. Wojciech Mazowiecki betonte, dass Deutsche und Polen im gemeinsamen Europa vereint seien und deswegen auch gemeinsame Verantwortung angesichts der aktuellen globalen Herausforderungen hätten. Laut seiner Einschätzung bestünde Versöhnung darin, dass eine Normalität der gegenseitigen Beziehungen möglich sei. „Lasst uns das nicht kaputt machen“ – sagte Wojciech Mazowiecki abschließend.

An der Veranstaltung beteiligten sich Vertreter der Partnergemeinden Świdnica und Lampertheim. Der Bürgermeister von Lampertheim, Gottfried Störmer, und der Stellvertretende Gemeindevorsteher von Świdnica, Bartłomiej Strózik, begrüßten die Teilnehmer*innen. Die langjährige Kooperation der Mikołaj-Kopernik-Schule in Pszenno mit der Alfred-Delp-Schule in Lampertheim wurde in kurzen Videos präsentiert. Anschließend stellten sich fünf Personen aus Deutschland und Polen vor, für die die Erfahrung unterschiedlicher Formen von Jugendaustausch vor etwa 20 Jahren einen entscheidenden Einfluss auf ihre Biografien hatte – beruflich und privat.


Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit der Freya von Moltke-Stiftung für das Neue Kreisau und der Konrad-Adenauer-Stiftung vorbereitet.

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