Am 12. November 1989 fand im Innenhof des historischen Gebäudekomplexes in Kreisau eine Messe statt, in deren Rahmen der polnische Premierminister Tadeusz Mazowiecki und der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl den Friedensgruß austauschten, indem sie sich umarmten. Auf diese Weise setzten sie ein Zeichen der Versöhnung. Wahrscheinlich ahnten nur wenige Teilnehmende, dass dieser Gottesdienst einmal als Meilenstein des Aufbaus freundschaftlicher Beziehungen zwischen den einst verfeindeten Ländern in Erinnerung bleiben würde.

Die sogenannte Versöhnungsmesse war nach Ansicht vieler Anwesenden der Beginn eines neuen Kapitels in den deutsch-polnischen Beziehungen, aber auch der Anfang einer neuen Phase in der Geschichte Kreisaus. Durch sie wurde dem Ort große Aufmerksamkeit zuteil. Deshalb konnte Raum für die mit den Aktivitäten des Kreisauer Kreises verbundenen Werte geschaffen werden. Die Versöhnungsmesse hatte auch direkte Auswirkungen auf die Gründung der Stiftung Kreisau für europäische Verständigung, sowie auf ihre Missionen und Aktivitäten.

"Im nächsten Jahr stehen uns sehr wichtige Jubiläen bevor – der 80. Jahrestag des Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, der 30. Jahrestag des Falles des Kommunismus, der 15. Jahrestag des Beitrittes Polens zur Europäischen Union und gleichzeitig für Kreisau besonders relevante Jubiläen – der 30. Jahrestag der Versöhnungsmesse und 30 Jahre nach der Konferenz "Ein Christ in der Gesellschaft", die der geistige Beginn der Stiftung ist“, betonte Dr. Robert Żurek, Historiker und Vorstandsmitglied der Stiftung "Krzyżowa". „Im Hinblick auf ihre Wurzeln, die Menschen, die sie geschaffen haben und die Ereignisse, die sie geprägt hat, möchte die Stiftung Krzyżowa diese Zeit einer gründlichen Reflexion darüber widmen, was wir aus der Vergangenheit lernen können und wie wir eine Zukunft gestalten können, die auf Verständnis, Dialog und Respekt beruht", fügte er hinzu.

Bereits heute laden wir Sie deshalb ein, den 30. Jahrestag der Versöhnungsmesse im nächsten Jahr mit uns zu feiern. Wir hoffen, dass wir dann gemeinsam mit unseren Freunden, Partnern, Nachbarn und Regierungsvertretern auf allen Ebenen auf unsere gemeinsame Geschichte zurückblicken können und, in Anerkennung der Bemühungen vieler unserer Vorgänger, noch mehr Arbeit und Energie aufwenden werden, um unsere Zukunft auf der Grundlage von Verständigung und Zusammenarbeit zu gestalten.

Wir empfehlen die Materialien zur Versöhnungsmesse auf unserer Website: Die Versöhnungsmesse.

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