Am 10. Dezember beginnt ein siebentägiges Seminar mit dem Titel „Remembrance, Understanding, Future“, das sich an junge Menschen aus den Ländern des westlichen Balkans – Albanien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Kosovo, Nordmazedonien und Serbien – sowie aus Polen und Deutschland richtet.
Ziel des Seminars ist es, die Erfahrungen des deutsch-polnischen Versöhnungsprozesses nach dem Zweiten Weltkrieg näherzubringen, Wege zur Überwindung einer schwierigen, traumatischen Vergangenheit aufzuzeigen und moderne Beispiele für den deutsch-polnischen Dialog zu präsentieren. Gemeinsam mit den Teilnehmenden wird diskutiert, ob und inwieweit diese Erfahrungen eine Inspiration für andere Nationen sein können, die trotz einer belasteten Vergangenheit nach Verständigung suchen.

Zentrale Themen und Aktivitäten
Die Teilnehmenden nehmen an Workshops, Vorträgen und Exkursionen teil, die sich auf folgende Themen konzentrieren:

  • die deutsch-polnischen Beziehungen in den Jahren 1939-1989 und heute (2024),
  • zivilgesellschaftliche Initiativen für den deutsch-polnischen Dialog unter schwierigen
    Bedingungen während des Kommunismus,
  • die Geschichte und Bedeutung von Kreisau (Krzyżowa) als Ort der Versöhnung,
  • einschließlich der historischen Versöhnungsmesse,
  • die Arbeit der deutsch-polnischen Schulbuchkommission,
  • die Rolle und Erfahrungen Polens in der europäischen Integration,
  • Strategien zur Bekämpfung von Vorurteilen und Desinformation durch Kommunikation.

    Darüber hinaus besuchen sie Orte, die sich der Förderung des Dialogs und der Erinnerung an die deutsch-polnische Geschichte in Niederschlesien widmen, darunter:
  • das Viertel des gegenseitigen Respekts / das Viertel der vier Konfessionen in Breslau (Wrocław),
  • das Zentrum für Geschichte „Zajezdnia“, das die Nachkriegsgeschichte Breslaus präsentiert,
  • das Museum Groß-Rosen in Rogoźnica, ein ehemaliges nationalsozialistisches Konzentrationslager,
  • das Schlesische Museum in Görlitz, das das gemeinsame deutsch-polnische Erbe widerspiegelt.

Regionale und internationale Bedeutung

Die diesjährige Ausgabe des Seminars ist die vierte ihrer Art, nach erfolgreichen Veranstaltungen in den Jahren 2017, 2018 und 2019. Im Jahr 2020 wurde das Seminar pandemiebedingt ausgesetzt. Seine Durchführung ist nur dank der gemeinsamen Initiative des polnischen Außenministeriums, des deutschen Auswärtigen Amts und der Stiftung Kreisau möglich.
Am Seminar nehmen 23 Personen aus neun Ländern teil (in der polnischen Gruppe befindet sich auch eine Person aus der Ukraine). In diesem Zusammenhang freut es uns besonders, dass die Wiederaufnahme des Projekts in der Joint Declaration on Reaffirming Good Neighbourly Relations and Regional Cooperation on the Occasion of the 10th Anniversary of the Berlin Process – auf dem Gipfel am 14. Oktober in Berlin – gewürdigt wurde. In dem Dokument wird zu einer Förderung von Jugendinitiativen wie der „erneuerten deutsch-polnischen Initiative für die westlichen Balkanstaaten in Kreisau“ sowie zum Austausch und zur Versöhnung zwischen jungen Menschen aus den Westbalkan-Staaten und Partnerländern ermutigt.
Das Seminar wurde durch das polnische Außenministerium und das Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Breslau finanziert.

 



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