Der 85. Jahrestag des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs im Jahr 2024 sowie der 35. Jahrestag der Versöhnungsmesse in Kreisau bieten eine hervorragende Gelegenheit, Menschen in Deutschland mit den historischen Erfahrungen von Polen und Polinnen vertraut zu machen und es für die Unterschiede in der polnischen und deutschen Erinnerung an diese Ereignisse zu sensibilisieren. Es handelt sich um besondere Ereignisse, da sie sowohl äußerst negative Erfahrungen in Europa, insbesondere in der polnisch-deutschen Nachbarschaft, thematisieren, die nicht nur eine Warnung, sondern auch ein ständiger Anlass zum Nachdenken sein sollten, sondern auch die positiven Erfahrungen, die uns auch heute noch anregen sollten, über die Stärke der Zivilgesellschaft und über Modelle für unsere gegenseitigen Beziehungen nachzudenken.

Aus diesem Grund startet die Stiftung Kreisau mit finanzieller Unterstützung des Außenministeriums der Republik Polen ein Projekt (öffentliche Aufgabe) mit dem Titel. "Vom Konflikt zur Versöhnung. Polen in seinen Beziehungen zu Deutschland 1939-1989 (zum 85. Jahrestag des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs und zum 35. Jahrestag der Versöhnungsmesse in Kreisau)".

Ziel des Projekts ist es, einen Raum für den Dialog und die Reflexion zwischen Polen und Deutschen zu schaffen und das Wissen über Polens jüngste Geschichte, seine Erfahrungen und seinen Beitrag zur europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts zu fördern. Dabei wir Polen als ein Land gezeigt, das sich nicht nur als erstes dem nationalsozialistischen Totalitarismus entgegenstellen musste, sondern sich auch als erstes erfolgreich der kommunistischen Diktatur widersetzte und damit den Prozess einleitete, der zum Zusammenbruch der sowjetischen Macht in den Ländern des so genannten Ostblocks führte. Ein Land, dessen Gesellschaft reif und verantwortungsbewusst genug war, um sich für einen Dialog mit der deutschen Gesellschaft zu entscheiden und die Feindseligkeit der Nachkriegszeit zu überwinden, was zu dem bahnbrechenden Ereignis der Versöhnungsmesse am 12. November 1989 in Kreisau führte. Dieses Ereignis setzte symbolisch einen Prozess in Gang, dessen Auswirkungen noch heute zu spüren sind.

Das Projekt wird von April bis Dezember 2024 durchgeführt. Im Rahmen des Projekts werden zwei Konferenzen zu historischen Themen durchgeführt, eine Schulung für Lehrerinnen und Lehrer und andere in der Bildungsarbeit tätige Menschen. Außerdem werden Lehr- und Lernmaterialien zur Versöhnungsmesse erarbeitet.

 

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