Am 19. Februar 2022 erschien die deutsche Übersetzung des Buches von Władysław Bartoszewski „Steter Tropfen höhlt den Stein? Was ich zu den Deutschen und über die Deutschen in einem halben Jahrhundert gesagt habe“. Das Buch erschien am Vorabend des 100. Geburtstages von in der Reihe Wendepunkte und Persönlichkeiten des Dialogs. Aus der Geschichte der deutsch-polnischen Verständigung, herausgegeben vom Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Die Reihe umfasst Publikationen, welche die Spezifik der deutsch-polnischen Beziehungen und insbesondere deutsch-polnischen dialogischen Prozesse im 20. Jahrhundert behandeln. 

Der Band umfasst Texte, die sich dem Zweiten Weltkrieg, seinen langfristigen Folgen und dem deutsch-polnischen Dialog in der Nachkriegszeit widmen. Er enthalt auch Betrachtungen über die europäische Integration in der Zeit der Jahrhundertwende sowie die Rolle Polens und Deutschlands in der Europäischen Union. Vor allem diese letzten Überlegungen, in denen der Autor jene Symptome einer Krise der demokratischen Ordnung und die ansteigende Welle von Populismus vorherzusehen scheint, die wir gegenwärtig in Europa und auf der Welt beobachten, geben Anlass zu tieferen Reflexionen über die historischen Kapitel des vergangenen „Jahrhunderts der Gewalt“ und über unsere Gegenwart, die seit dem 24. Februar 2022 im Schatten der russischen Aggression auf die Ukraine steht.

Unsere Redner werden aus der Perspektive der Kriegsentwicklungen in der Ukraine und aufgrund des Gedankengutes von Władysław Bartoszewski ihre Stellungnahme zu drei wichtigen aktuellen Fragen zu beziehen: 

  • Inwiefern ist die demokratische Ordnung der EU vom Populismus aber auch von der Gleichgültigkeit der „schweigenden Mehrheit“ und Egoismus der EU-Gesellschaften und Staaten gegenüber der aggressiven Außenpolitik Russlands bedroht?
  • Inwiefern sind Versöhnungsinitiativen zwischen der Völker Europas, darunter Polen, Deutschen, Ukrainer und Russen in der Zeit der neuen Teilungen Europas und der Welt in neue Einfluss- und Interessenzonen von Bedeutung?
  • Inwiefern können transnationale Bildungsprogramme und Austausch der jugendlichen zur Beseitigung der aggressiven Nationalismen beitragen? Was können wir in diesem Bereich aus der Perspektive der traumatischen Erfahrungen des russisch-ukrainischen Krieges jetzt machen?

Standort: Das Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften

Podiumsgäste:

Arndt Freytag von Loringhoven, Botschafter a.D., Stephan Erb (DPJW, Potsdam), Dr. Paulina Gulińska-Jurgiel (Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien, Halle), Prof. Andrii Portnov (Europa-Universität Viadrina – angefragt), Dr. habil. Robert Żurek (Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung)

Moderation:

Benjamin Voelkel

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