Anlässlich des 30. Jahrestages der Unterzeichnung des Vertrages zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit zitiert die Polnische Presseagentur (PAP) eine Erklärung der Präsidien des Rates der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung, des Aufsichtsrates sowie des Vorstands der Stiftung Kreisau.
Die Experten, die die Arbeiten der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung leiten, machten darin auf Folgendes aufmerksam: „In den vergangenen 30 Jahren haben unsere Gesellschaften viel erreicht, gleichzeitig haben sie sich selbst stark verändert. Deutschland hat sich vereinigt und als Grundpfeiler der europäischen Integration etabliert. Polen hat die zivilisatorische Rückständigkeit, die aus der kommunistischen Unterjochung resultierte, durch die Mitgliedschaft in der NATO und der Europäischen Union wettgemacht. Dies wäre ohne eine enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern nicht möglich gewesen.“ Die besondere Erklärung, die der PAP aus Anlass des 30-jährigen Jubiläums des Nachbarschaftsvertrages übersandt wurde, wurde von Prof. Dr. habil. Waldemar Czachur, Ole Jantschek, Dr. Benedict Schneiders, Dr. Agnieszka Łada, Dorota Krajdocha sowie Dr. habil. Robert Żurek unterzeichnet.
„Wir müssen zu derselben Denkweise über die deutsch-polnischen Beziehungen zurückkehren, welche die Teilnehmer der Versöhnungsmesse in Kreisau und später die Verfasser und Unterzeichner des Vertrages präsentierten“, gaben die Vertreter der Stiftung Kreisau zu bedenken und fügten dabei hinzu, dass „die Geschichte heute wieder eine Beschleunigung erfahren hat“.
Ihr Fazit lautete dann: „Die Klimakrise, die Digitalisierung, die Entwicklung der Biotechnologie oder die Pandemie stellen große Bedrohungen dar, schaffen aber auch Chancen für neue Lösungen, damit die Welt besser und sicherer wird. Die Herausforderungen von heute – ähnlich, wie diejenigen von vor 30 Jahren –, erfordern eine angemessene Antwort. Wir glauben, dass diese Antwort auch heute, trotz aller, manchmal enormer Schwierigkeiten, in Dialog, Zusammenarbeit und Solidarität besteht. Wir werden nicht in der Lage sein, den heutigen Bedrohungen und Herausforderungen zu begegnen, wenn wir aneinander vorbei oder sogar gegeneinander handeln.“
Der Text erschien u. a. auf dem Internetportal dzieje.pl: Experten: Animositäten und Konflikte sind für Polen und Deutschland eine gefährliche Alternative/ Eksperci: dla Polski i Niemiec animozje i konflikty są groźną alternatywą.