Der 50. Jahrestag des Besuchs von Willy Brandt in Warschau, bei dem er vor dem Grab des Unbekannten Soldaten der gefallen Polen, mit dem Kniefall vor dem Denkmal der Helden des Ghettos aber auch der Juden gedachte, bietet Anlass zu einer tieferen Betrachtung der deutsch-polnischen Beziehungen – nicht nur in den letzten Jahrzehnten. Diese stellt Dr. Robert Żurek, Vorstandsmitglied und Geschäftsführer der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung, in seinem neuesten Artikel „Wie Deutschland seinen Kurs änderte und mit der negativen Polenpolitik brach” an. Der Beitrag wurde auf der Internetseite Więź.pl veröffentlicht.
„(…) Der Konflikt begann mit dem Streben Preußens nach einer Änderung der Grenze mit der [Ersten] Polnischen Republik Mitte des 18. Jahrhunderts. Einer der stabilsten Grenzen in der Geschichte Europas, die seit Jahrhunderten unverändert geblieben war. Nun sollte sie durch den Willen Preußens zu dessen Gunsten und zu Ungunsten des östlichen Nachbars verschoben werden. Dies war der Hauptgrund für die Teilungen [Polens]. Der Konflikt endete wiederum mit der Anerkennung der Oder-und-Neiße-Grenze durch Deutschland im Jahre 1990. Die einzelnen Phasen dieses Gegensatzes zwischen diesen beiden Daten verglich Michael G. Müller mit der Bewegung eines Pendels (…)”.
„(…) der Brandt-Besuch ist in einer breiteren Perspektive zu sehen, nicht nur als ein Durchbruch in den Beziehungen zwischen der Volksrepublik Polen und der Bundesrepublik Deutschland. Im Grunde stellte er einen Wendepunkt in dem deutsch-polnischen Verhältnis dar, von der Mitte des 18. Jahrhunderts an gerechnet. (…) Zum ersten Mal wurde der ernsthafte Versuch unternommen, mit Polen eine Verständigung zu erzielen, zum ersten Mal wurden dabei eigene Interessen für den Aufbau guter Beziehungen mit Polen geopfert, zum ersten Mal fand man sich damit ab, dass das Pendel womöglich nicht mehr in die andere Richtung ausschlagen wird…”.
Den vollständigen Text finden Sie im Artikel.