Mit großer Aufmerksamkeit verfolgen wir die Entwicklung der Ereignisse in Belarus. Wir bekunden hiermit unsere Solidarität mit allen Belarussinnen und Belarussen, die für Würde, Freiheit und Demokratie eintreten. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit wecken unsere Bewunderung und unseren Respekt. Mit Trauer und Empörung erfüllt uns hingegen das Schicksal derjenigen, die Repressionen ausgesetzt sind. Wir bauen darauf, dass die Europäische Union, die Behörden der demokratischen Staaten sowie die internationale Öffentlichkeit wirksamen Druck auf die Regierenden in Belarus ausüben, damit diese von Gewalt absehen und den Weg des Dialogs mit der Bevölkerung betreten.

Die Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung entstand 1989 als Werk mutiger Menschen, Bürgerinnen und Bürger, die sich für Freiheit, deutsch-polnische Aussöhnung und Überwindung der Spaltung Europas einsetzten. Mit umso größerer Hoffnung blicken wir nun auf die Freiheitsbewegung in Belarus und deren zivilgesellschaftlichen und proeuropäischen Charakter. Wir sind davon überzeugt, dass sie Belarus die volle Freiheit und Demokratie bringen und den Beginn des Integrationsprozesses dieses Landes mit der EU markieren wird.

Schon bald werden wir das 40-jährige Jubiläum der Unterzeichnung der sogenannten Augustabkommen – jenes großen Sieges des Mutes, der Solidarität und des Dialogs über den Konformismus, die Angst und die Logik der Konfrontation – begehen. Möge dieses Erbe der polnischen Solidarność für die Belarussinnen und Belarussen ein Beweis für die Kraft der Stimme der Bürger sein. 

Wir sind mit Euch!

Vorstand der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung

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