Herzlich laden wir Sie zur Lektüre unserer subjektiven Presseschau ein. Die Artikel sind in den vergangenen Tagen erschienen und wir hoffen, dass sie für Sie interessant oder überraschend sind oder auch zu Diskussion und Widerspruch anregen.

Es geht nicht darum, mit allen versammelten Ansichten übereinzustimmen sondern darum, bewußt wahrzunehmen, wie die uns umgebende Wirklichkeit von anderen gesehen wird. Es lohnt sich, mehr als eine Perspektive zu kennen.

#Kreisau_liest #Kreisau_empfiehl

(…) Am Haus prangt ein Schild mit dem Hinweis "WeiberWirtschaft", darunter steht: "Gründerinnenzentrum". Hier, in Berlin-Mitte, hat das "Centre for Feminist Foreign Policy" seinen Sitz, das Zentrum für feministische Außenpolitik. Kristina Lunz, 30, Mitgründerin und Geschäftsführerin des Zentrums, empfängt im Innenhof des Gebäudes, Corona-konform.

(…) Mit der Gründung der Zweiten Polnischen Republik und der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens 1918 entstand eine deutsch-polnische Grenze, die fast viermal so lang war wie die heutige. Dennoch ist sie im kollektiven Gedächtnis kaum präsent. Die Autorinnen und Autoren des Sammelbandes „Die vergessene Grenze. Eine deutsch-polnische Spurensuche von Oberschlesien bis zur Ostsee“ möchten das ändern und entdecken Erinnerungsorte und Eigenheiten entlang der früheren Grenze neu. Prof. Dr. Dagmara Jajeśniak-Quast hat das Buch gemeinsam mit dem Journalisten Uwe Rada herausgebracht. Mit uns sprach sie über ihre Faszination für die vergessene Grenze.

(…) Was alte Linke über Minderheiten sagen, finden junge Linke rassistisch. Und was die Jungen sagen, galt bei den Alten früher als Vorstufe des Faschismus. Es geht ein tiefer Riss durch das linke Lager.

(…) Der 14. Juli, im Jahre 1880 zum Nationalfeiertag der Französischen Republik erkoren, hatte im Laufe seiner Geschichte nicht stets dieselbe Bedeutung. Zwar bietet dieses Datum Frankreich bis heute alljährlich die Gelegenheit zur Selbstdarstellung urbi et orbi, doch diese feierliche Zusammenkunft der Franzosen mit sich selbst und mit der Welt war und ist immer auch vom jeweiligen Kontext geprägt.

Vielleicht ist der 1. August ja ein ­Anlass, 80 Jahre zurückzublicken, auf den Frühsommer 1940, die wohl dramatischste Zeit für die Schweiz im 20. Jahrhundert. Und vielleicht ist es nützlich, ­einen grossen Historiker sprechen zu ­lassen. Golo Mann, Sohn von Thomas Mann, schreibt in seinem autobiografischen Buch «Erinnerungen und Gedanken» zu den spannungsvollsten Tagen ­jenes Jahres Folgendes über unser Land: «Als Deutschland am 10. Mai 1940 den Krieg in West-Europa entfesselte, lebte ich in der Schweiz. Diese kleine Republik erwartete stündlich das Schicksal, das Bel­gien und Holland ereilt hatte; sie glich ­einer belagerten Festung der Humanität. Die Männer vom zwanzigsten bis zum fünfzigsten Lebensjahr standen im Militärdienst, an den Grenzen. Alle öffent­lichen Gebäude waren mit Drahtver­hauen, Palisaden und Maschinengewehren geschützt, alle Brücken unterminiert. Tankfallen durchkreuzten das Land, die lieblichen Berge um Zürich konnten jeden Augenblick in feuerspeiende Front­linien ver­wandelt werden. Überall wurde gearbeitet, geschossen, exerziert; Wissenschaft, Reichtum, Liebe und Hass der Schweizer waren im Zustand höchster, leidenschaftlicher Tätigkeit. Damals begriff ich die Bedeutung ­solcher Worte wie ‹Vaterland› und ‹Gemeinschaft› – und was es heisst, von ihr ausgeschlossen zu sein.»

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Zusammengestellt wurde die Presseschau von Mitarbeiter*innen der Europäischen Akademie und der Gedenkstätte der Stiftung Kreisau in Zusammenarbeit mit:

  • Sarah Reinke, Projektleiterin, Stiftung Adam von Trott Imshausen e.V., Mitglied der Gedenkstätten- und Europäische Akademiekommission der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung.
  • Dr. habil. Pierre-Frédéric Weber. Wiss. Mitarbeiter am Institut für Geschichte der Universität Stettin. Mitglied der Gedenkstätten- und Akademiekommission der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung.
  • Freya von Moltke-Stiftung für das Neue Kreisau.

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