Herzlich laden wir Sie zur Lektüre unserer subjektiven Presseschau ein. Die Artikel sind in den vergangenen Tagen erschienen und wir hoffen, dass sie für Sie interessant oder überraschend sind oder auch zu Diskussion und Widerspruch anregen.

Es geht nicht darum, mit allen versammelten Ansichten übereinzustimmen sondern darum, bewußt wahrzunehmen, wie die uns umgebende Wirklichkeit von anderen gesehen wird. Es lohnt sich, mehr als eine Perspektive zu kennen.

#Kreisau_liest #Kreisau_empfiehlt

(…) In keinem anderen Bundesland, für das Zahlen für 2019 vorliegen, ist der Anstieg der erfassten rechts motivierten Straftaten so groß wie in Hessen. Das zeigen Berechnungen von hr-iNFO. Viele Fälle tauchen in der Statistik aber gar nicht auf. So wie der der jungen Türkin Defne.

Germany is emerging from the first phase of the pandemic with some scars, but broadly in good shape. Like most European countries, it was late in addressing the threat posed by the virus and in “thinking European” in its response. Its six-month EU presidency starting in July is bound up with unique challenges as re-opening internal borders and restarting the European economy may well determine whether the Union can hold together. In order to drive the EU’s economic and social recovery forwards, Berlin needs to present a compelling vision for a green and digital post-pandemic Europe worth striving for.

Die Notwendigkeit des Neuen ist eigentlich evident. Corona hat es einmal mehr gezeigt. Es gibt Alternativen zur bestehenden Wirklichkeit. Aber ganz so einfach ist das nicht. Das Alte, mit den Worten von Antonio Gramsci, stirbt nicht so leicht. Es hängt dabei immer auch davon ab, was für eine Geschichte man erzählt und wie: Ist der Anfang und Ursprung der Pandemie also ein Markt in Wuhan – oder schon die Zerstörung der Natur durch den Menschen? Gibt es eine Verbindung von Klimakatastrophe und Killervirus also, unserer Lebensweise, die das virale „Spillover“ erleichterte und unsere Abwehrschwäche beschleunigte?

(…) Wir müssen über Christenverfolgung reden. Dringend. Warum? Weil sie stattfindet, Tag für Tag, in vielen Regionen des Globus, und weil sie zunimmt. In 144 Ländern der Welt müssen Christen wegen ihres Glaubens leiden. Sie werden diskriminiert, vertrieben und in zahlreichen Ländern ermordet. Auch jetzt, vor Pfingsten: Auf ein Kloster in Mosambik gab es einen Terroranschlag und Dutzende Tote bei Angriffen auf christliche Dörfer in Nigeria, um nur zwei der jüngsten Beispiele zu nennen. Trotzdem erscheinen die Leiden der Christen den Deutschen seltsam fern. Wer Christenverfolgung öffentlich thematisiert, gerät schnell in den Ruch, antimuslimische Ressentiments zu füttern und damit die Agenda Rechtsextremer zu befördern. Das ist nicht verwunderlich.

(…) Sie hat Hitler glühend verehrt. Später sprach sie offen über den Wahnsinn - und sie schrieb ein Buch, das anfangs nicht viele lesen wollten. „Wir Jungen schreiten gläubig der Sonne zugewandt, / Wir sind ein heil’ger Frühling, / Ins deutsche Land.“ 90 Jahre alt ist diese Frau und sitzt in ihrer Wohnung in Berlin-Charlottenburg und singt ein Nazilied. Den Kopf hoch erhoben, die Zigarettenspitze auch. Nicht weil sie Nazi ist. Sondern weil sie Nazi war, und darüber niemals hinweggekommen ist.

(…) Vor 26 Jahren ereignete sich in Rwanda ein brutaler Völkermord, dem vor allem die Minderheit der Tutsi zum Opfer fiel. In hundert Tagen ermordeten von der Regierungspartei aufgewiegelte Massen rund 10 Prozent der Bevölkerung. Menschen töteten ihre Nachbarn, Familienmitglieder, Arbeitskollegen. Unzählige verloren ihre Familien, wurden ausgeraubt oder vergewaltigt.

Indien hat die grösste Freiwilligenarmee der Welt gestellt und den Ausgang des Krieges mitbestimmt. Aber das Ende des Krieges hat auch Indien geprägt: 1945 haben sich die Soldaten plötzlich gegen die Kolonialherren gewendet.

(…) Es ist das gute Recht der Bürgerinnen, gegen die virusbedingten Einschränkungen seitens der Bundesregierung zu protestieren. Nebenbei aber zeigt sich auf den „Hygienedemos“, wer noch Herr seiner Sinne ist – und wessen Privatquatsch gewissermaßen überläuft ins Öffentliche. Auffällig sind hier nicht nur die rechten Trolle und deren „Follower“, Hooligans, AfD, ein laienhafter Journalistendarsteller, gemütskranke Schnulzensänger und andere, die gerne eine Welt brennen sehen wollen, in der sie keinen Platz haben. Auffällig sind auch Leute, von denen man das nicht erwartet.

Zusammengestellt wurde die Presseschau von Mitarbeiter*innen der Europäischen Akademie und der Gedenkstätte der Stiftung Kreisau in Zusammenarbeit mit:

  • Sarah Reinke, Projektleiterin, Stiftung Adam von Trott Imshausen e.V., Mitglied der Gedenkstätten- und Europäische Akademiekommission der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung.
  • Dr. habil. Pierre-Frédéric Weber. Wiss. Mitarbeiter am Institut für Geschichte der Universität Stettin. Mitglied der Gedenkstätten- und Akademiekommission der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung.
  • Freya von Moltke-Stiftung für das Neue Kreisau

 

 

 

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