Über 2 600 Menschen aus schlesischen Heil- und Pflegeanstalten fielen zwischen 1940 und 1945 den nationalsozialistischen Krankenmorden zum Opfer. Die meisten von ihnen wurden in der Gaskammer der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein ermordet. Die zweisprachige Wanderausstellung informiert erstmals umfassend über die viele Jahrzehnte vergessene Geschichte der Opfer der NS-Krankenmorde aus Schlesien.

Zwischen dem 5. Juli und dem 16. August 2019 ist die von der Stiftung Sächsische Gedenkstätten/Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein erarbeitete Wanderausstellung „Vergessene Opfer der NS-„Euthanasie. Die Ermordung schlesischer Anstaltspatienten 1940–1945“ in der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung zu besichtigen.

Die Ausstellung wurde in polnischer und deutscher Sprache konzipiert und kann in der ersten Etage des Schlosses in Kreisau besichtigt werden.

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In einem zweijährigen, von der Stiftung EVZ geförderten Projekt hat die Stiftung Sächsische Gedenkstätten/Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein eine Wanderausstellung erarbeitet, die erstmals dieses Thema darstellt. Die Ausstellung zeigt die mörderischen Auswirkungen der NS-Gesundheitspolitik in Schlesien. Menschen mit psychischen Krankheiten und geistigen Behinderungen wurden als „lebensunwert“ stigmatisiert, zwangsweise unfruchtbar gemacht und ab 1940 systematisch ermordet. Allein 1 575 von ihnen wurden 1941 in der Gaskammer der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein ermordet. Mehrere Hundert starben bis zum Kriegsende 1945 in sächsischen Heil- und Pflegeanstalten an Hunger, Vernachlässigung oder überdosierten Medikamenten. Aber auch in Schlesien selbst kam es zu Krankenmorden. In den „Kinderfachabteilungen“ in Breslau und Loben wurden Kinder und Jugendliche, die als nicht entwicklungsfähig galten, von Ärzten getötet. In den Konzentrationslagern Auschwitz und Groß-Rosen wurden arbeitsunfähige Häftlinge selektiert und in den Tötungsanstalten Pirna-Sonnenstein und Bernburg ermordet.

Mehr: https://www.stsg.de

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