Am Sonntag den 16. September 2018 wurde in Kreisau der Dokumentarfilm „Wir sind Juden aus Breslau“ in Anwesenheit der Regisseure Karin Kaper und Dirk Szuszies gezeigt. Im Zentrum des Films stehen die Geschichten von 14 Personen, die in den 30er Jahren als Kinder in Breslau gewohnt haben und als Juden verfolgt wurden.
Die im Film poträtierten Männer und Frauen gehörten zu den wenigen, die überlebten und sich in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA, England, Frankreich und auch in Deutschland ein neues Leben aufbauten. Nicht wenige haben bei der Gründung und dem Aufbau des Staates Israel wesentlich mitgewirkt.
30 Personen aus Kreisau und Umgebung waren in den Maisaal gekommen und nutzten im Anschluss an den Film die Gelegenheit, mit den Regisseuren ins Gespräch zu kommen.
Sie waren jung, blickten erwartungsfroh in die Zukunft, fühlten sich in Breslau beheimatet, der Stadt mit der drittgrößten jüdischen Gemeinde im damaligen Deutschland. Dann kam Hitler an die Macht. Ab diesem Zeitpunkt verband diese Heranwachsenden das gemeinsame Schicksal der jüdischen Verfolgung durch Nazi-Deutschland: Manche mussten fliehen oder ins Exil gehen, einige überlebten das Konzentrationslager Auschwitz. Der Heimat endgültig beraubt, suchten sie Rettung in alle Himmelsrichtungen und bauten sich in den USA, England, Frankreich und auch in Deutschland ein neues Leben auf. Nicht wenige haben bei der Gründung und dem Aufbau des Staates Israel wesentlich mitgewirkt. Sie erinnern nicht nur an vergangene jüdische Lebenswelten in Breslau. Ihre späteren Erfahrungen veranschaulichen eindrücklich ein facettenreiches Generationenporträt.
Nach der Vorführung findet eine Begegnung mit den Filmschaffenden statt. Der Film wurde durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.