Vom 07. bis 12. November trafen sich in Kreisau/Krzyżowa 37 Studierende der Jagiellonen Universität Krakau, der Ivan Franko Universität Lviv und der Alice-Salomon Schule (Berufsbildende Schule für Gesundes und Soziales) Hannover zum Austausch.
Die gesamte Woche stand unter dem herausfordernden Thema „Migration und Flucht“: bereits beim Kennenlernen gab es Raum für persönliche bzw. familiäre Migrations- bzw. Flucht-Geschichten. Der Rundgang durch Kreisau/Krzyżowa beleuchtete die Migrations- und Fluchtgeschichte von Menschen, die hier gelebt haben (der Moltke-Familie) und aktuell hier leben (ukrainische Familien).
Auftakt zu einer ganzen Reihe von Workshops bildete die Gruppenarbeit in der temporären Ausstellung „Wurzeln schlagen. Die West- und Nordgebiete. Der Anfang“, in der das Schicksal der aufgrund der Grenzverschiebung infolge des Zweiten Weltkrieges umgesiedelten und vertriebenen Menschen im Fokus steht. In einem Rollenspiel konnten die Teilnehmenden eine Grenzkontroll-Situation nachempfinden. Außerdem setzten sie sich in internationalen Kleingruppen mit der weltweiten Situation, mit Fluchtursachen und Fluchtrouten sowie mit der Lage in den eigenen Ländern Deutschland, Polen und der Ukraine auseinander. Es war schön zu sehen, wie interessiert, respektvoll und empathisch die Teilnehmenden sich mit dem Thema befassten und sich untereinander austauschten. Die Auseinandersetzung mit dem Thema war dabei durchaus auch emotional, besonders weil Teilnehmende mit eigenen Erfahrungen sowie aus einem Land, in dem gerade Krieg herrscht, dabei waren. Um das Gefühl von Machtlosigkeit zu überwinden und das von Empathie zu stärken, hatten die Teilnehmenden im letzten Workshop die Möglichkeit zu überlegen, wie sie im eigenen Umfeld aktiv werden können, um geflüchteten Menschen zu helfen und was sie selbst zur Integration der Menschen beitragen können.
Die Abende wurden von den Teilnehmenden und Begleitpersonen ganz bunt gestaltet: dazu gehörten Sport, Brettspiele, Lagerfeuer, Kino und Disco. Vielen Dank für diese spannende Woche!
Projektkoordination: Sarah Schumayer.
Projektförderung: Deutsch-polnisches Jugendwerk