Wir leben in einem System, das sich in ihren Annahmen häufig gegen die Lebensrealität - die Vielfalt von Geschlechtern stellt. Weltweit können wir einen Prozess der Polarisierung beobachten, die sich auch in Bezug auf die Themen Feminismus, des Konzepts des soziokulturellen Geschlechts oder der sexuellen Orientierung abspielt. Die strukturelle Diskriminierung der Frauen oder der nicht heteronormative Personen ausgesetzt sind, nimmt zu. Um bestehenden Strukturen entgegenzuwirken ist es wichtig, sich ihnen und ihren Folgen bewusst zu sein. Je größer der Austausch mit unterschiedlichen Menschen, desto größer das Bewusstsein dafür an welche Grenzen wir mit unseren normativen Perspektiven stoßen. 

Im Rahmen des viertägigen Online-Trainings “Social Justice und Diversity” nahmen vom 28. bis 16. Februar etwa 30 Akteur:innen aus Deutschland und Polen teil. Das Training wurde von den Social Justice und Diverisity Begründerinnen und Trainerinnen Leah Carola Czollek und Gudrun Perko geleitet und von Dolmetscher:innen simultan übersetzt. Der Fokus lag dabei auf den Themen soziokulturelles Geschlecht, Nicht-Heteronormativität und (Hetero)Sexismus. Ausgeschrieben war das Projekt für Menschen aus dem Bildungsbereich, Aktivist:innen, Multiplikator:innen der deutsch-polnischen Jugendarbeit und zivilgesellschaftliche Akteur:innen aus Polen und Deutschland, die sich über die aktuellen Ereignisse in Polen und Deutschland austauschten und das Konzept „Social Justice und Diversity” kennen lernen wollten. Finanziert wurde das Projekt von dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk.

Das Diskriminierungskritische Training "Social Justice and Diversity" setzt sich für eine plurale Demokratie und einen demokratischen Rechtsstaat ein und zielt auf die Förderung der gleichberechtigten Teilhabe und Partizipation aller Gruppen und Einzelpersonen an der Gesellschaft (Social Justice als Anerkennungs-, Verteilungs-, Verwirklichungs- und Befähigungsgerechtigkeit). Das Konzept setzt sich mit Struktureller Diskriminierung und ihren Charakteristika wie soziale Ausgrenzung, Gewalt, Ausbeutung auseinander, diskutiert und entwickelt alternative Ansätze zum Umgang mit der Vielfalt von Menschen (Diversity).

In diesen vier Tagen entstand zwischen den ca. 30 Bildschirmen ein Raum des Dialogs und Empowerments. Die digitale Begegnung entwickelte sich recht schnell zu einem lebhaften und respektvollen Austausch, in dem zunächst das diskriminierungskritische Konzept Social Justice und Diversity vermittelt wurde, anschließend Verständnisfragen gestellt wurden und sich ausgetauscht werden konnten und die Teilnehmer:innen sich gegen Ende gemeinsam Handlungsstrategien überlegten, welche über Grenzen hinweg eine plurale Demokratie fördern.

Wer mehr über das Institut Social Justice und Radical Diversity wissen möchte: Institut für Social Justice & Radical Diversity.

IJBS

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