Rzeszów-Berlin, 18-22.05.2025, Deutsch-Polnische Begegnung zum Thema Widerstand im II. Weltkrieg und interkulturelles Lernen.

Was bedeutet es, während einer Veranstaltung in Deutschland im Jahr 1936 bei einem Besuch des „Führers” mit gekreuzten Armen aufrecht zu verbleiben, während alle anderen den Hitlergruß zeigen? Ist das Widerstand? Diese letzte Frage haben alle deutschen und polnischen Schüler*innen ohne zu zögern mit Ja beantwortet. Als Einstieg zum Historischen Workshop an diesem Mittwoch den 21. Mai haben sich die Schüler*innen aus Rzeszów und Berlin zuerst mit dem berühmten Bild aus der Werft in Hamburg auseinandergesetzt. Historischen Recherchen zufolge handelt es sich wahrscheinlich um den Werftarbeiter August Landmesser, der durch seine Haltung, seine Abneigung des Nationalsozialistischen Regimes gezeigt hat.

  

Jede Aktivität ist auch ein Anlass zum Vertiefen des Kennenlernens und zur weiteren Integration. Nach dieser Einführung bekamen die Schüler*innen Aufgaben in international gemischten Kleingruppen. Anhand von Bildern sollten die Schüler*innen verschiedene Persönlichkeiten des Widerstands aus Polen und Deutschland im Areal Kreisau in den verschiedenen Ausstellungen finden und dem Rest der Gruppe vorstellen. Auf diese Weise entstand ein thematischer Rundgang durch die Kreisauer Ausstellungen, bei dem alle Schüler*innen zu Wort kamen, um sowohl Persönlichkeiten als auch Beispiele von Widerstandsbewegungen ihren Kolleg*innen vorzustellen. Unter anderem entdeckten die Schülerinnen und Schüler die Schicksale von Helmuth James und Freya von Moltke und von Theodor Selzer aus dem Kreisauer Kreis, von Ruth Andreas-Friedrich sowie der Berliner Gruppe „Onkel Emil“. Sie erfuhren von dem jüdischen Aufstand im Warschauer Ghetto und von der polnischen Krankenschwester Irena Sendler, die heimlich jüdische Kinder aus dem Ghetto herausbrachte. Außerdem lernten sie den Warschauer Aufstand der polnischen Untergrundarmee kennen, der die Stadt von den Besatzern befreien sollte.

Thema der fünftägigen Begegnung waren die interkulturelle Zusammenarbeit und die historisch-politische Bildung. Neben dem Historischen Workshop zum Thema Widerstand wurden die Integration und das Kennenlernen der Jugendlichen durch verschiedene Aktivitäten und durch Sprachanimation gefordert.

Das Kreisau-Team dankt den Schulleitungen des Canisius-Kolleg Berlin und des Allgemeinbildenden Gymnasium Nr. III im Namen Cyprian Kamil Norwids (III Liceum Ogólnokształcące im. Cypriana Kamila Norwida) in Rzeszów für die Unterstützung ihrer Lehrkräfte: insbesondere Frau Astrid Jaeger und Frau Anna Mazur und die Weiteren eingebundenen Pädagogen an den Seiten der Schüler*innen. Wir wünschen den jungen Menschen viel Glück mit zukünftigen interkulturellen Erfahrungen.

Die Gruppe wurde von dem ständigen Mitarbeiter der Stiftung Kreisau Ioan Bengel betreut. Unterstützt wurde er von dem europäischen ESC-Freiwilligen Andrij Pycha.

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Die Begegnung wurde vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk (DPJW/PNWM) gefördert und vom pädagogischen Team der IJBS Kreisau vorbereitet und durchgeführt.

IJBS

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