Im Jahr 2009 trafen die Entscheidungsträger*innen der französischen Stadt Avignon die mutige Entscheidung, eine Zentralküche einzurichten, die täglich fast fünftausend Mahlzeiten an 36 Schulen in der Stadt liefert. Das Essen wird aus lokalen, biologischen und saisonalen Produkten zubereitet. Der Umweltaspekt spielt bei dieser Initiative eine wichtige Rolle – die Ernährung erfolgt überwiegend auf pflanzlicher Basis. Nur einmal in der Woche wird Rindfleisch von einem lokalen Bio-Bauernhof serviert, und jeden Freitag gibt es Fisch. Die anderen Tage bleiben fleischlos. Abgerundet wird das Gesamtbild dieses perfekt abgestimmten Ernährungssystems durch den Grundsatz, Abfälle zu minimieren und keine Lebensmittel zu verschwenden. Darüber hinaus wurde bei der Verteilung dieser Mahlzeiten besonders auf Familien mit geringem Einkommen Rücksicht genommen.

Die Einrichtung der Zentralküche war der Ausgangspunkt für das Projekt Foodshift 2030, an dem die Stiftung Kreisau beteiligt ist. Die Projektteilnehmer*innen trafen sich vom 12. bis 14. April in Avignon, um Erfahrungen auszutauschen und von denjenigen zu lernen, die das Ernährungssystem in dieser malerischen französischen Region aufwändig und nachhaltig verändern. "Bei den am Prozess beteiligten Menschen kann man nachvollziehen, wie die Geschäftsziele mit persönlichen Überzeugungen übereinstimmen. Die Beteiligten sehen die Notwendigkeit und Möglichkeit, soziale, ökologische und klimarelevante Kriterien, aber auch den Aspekt der Lebensmittelverschwendung zu berücksichtigen. Das hat mich sehr beeindruckt", sagt Agnieszka Duduś, die im Namen unserer Stiftung an dem Treffen teilgenommen hat. “Besonders interessiert hat mich das Unternehmen Solene Gardens, das ‘hässliches’ Gemüse von lokalen Bauern kauft und es – geschält und vakuumverpackt – für die Zentralküche aufbereitet. Normalerweise würde Gemüse mit kleinen Mängeln im Müll landen. Dank Solene werden jeden Monat mehrere Tonnen Gemüse von hervorragender Qualität und Geschmack verzehrt. 

Dabei werden nicht einmal die Schalen verschwendet – die Bioabfälle gehen in eine nahe gelegene Kompostieranlage, während die Kunststoffverpackungen nach der Aufbereitung in einer örtlichen Recyclinganlage wiederverwendet werden. 

Interessant ist auch der Supermarche Solidaire, wo Familien mit geringem Einkommen Lebensmittel zu günstigen Preisen kaufen können. Der Gründer des Marktes nutzt seine Kontakte aus seiner Zeit bei großen Lebensmittelkonzernen, und so landen viele Lebensmittel, die in einem herkömmlichen Geschäft im Müll landen würden (wegen kurzer Haltbarkeit, schäbiger Verpackung usw.), auf französischen Tischen. "Teil des Projekts #FoodShift2030 zu sein", fügt Agnieszka Duduś hinzu, "ist auch ein ermutigendes Gefühl, dass der Wandel in die richtige Richtung geht.”

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IJBS

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