Weltweit können wir einen Prozess der Polarisierung beobachten, die sich auch in Bezug auf die Themen Feminismus, des Konzepts des soziokulturellen Geschlechts oder der sexuellen Orientierung abspielen. Die strukturelle Diskriminierung der Frauen oder der nicht heteronormative Personen ausgesetzt sind, nimmt zu, obwohl diese Diskriminerungen von Land zu Land unterschiedlich ist. Gleichzeitig können wir eine transnationale Protestkultur gegen diskriminierende Praxen beobachten, die in vielen Gesellschaften stattfindet, und die auch in unseren internationalen Jugendbegegnungen Raum einnimmt. Die Stiftung Kreisau möchte einen Raum für Dialog, Austausch und Empowerment eröffnen. Dazu wird es ein Online-Training mit Trainerinnen geben, die das Konzept „Social Justice und Diversity” vorstellen. Akteur:innen aus Deutschland und Polen sollen hier zusammengebracht werden, um gemeinsame Handlungsstrategien über Grenzen hinweg zugunsten einer pluralen Demokratie zu entwickeln.

Worum geht es dabei?

Das Diskriminierungskritische Training "Social Justice and Diversity" setzt sich für eine plurale Demokratie und einen demokratischen Rechtsstaat ein und zielt auf die Förderung der gleichberechtigten Teilhabe und Partizipation aller Gruppen und Einzelpersonen an der Gesellschaft (Social Justice als Anerkennungs-, Verteilungs-, Verwirklichungs- und Befähigungsgerechtigkeit). Das Konzept setzt sich mit Struktureller Diskriminierung und ihren Charakteristika wie soziale Ausgrenzung, Gewalt, Ausbeutetung auseinander, diskutiert und entwickelt alternative Ansätze zum Umgang mit der  Vielfalt von Menschen (Diversity). Das Konzept Social Justice und Diversity setzt bei der kritischen Analyse und Infragestellung von Macht und Herrschaft an: Macht (über die Individuen verfügen) und Herrschaft (als institutionalisierte Macht auf der Grundlage von Gesetzen, politischen Systemen und Ordnungen) sind voneinander abhängig, sie greifen ineinander und sind nicht einfach veränderbar, obgleich sie das Potential dafür enthalten. Gerade deshalb müssen sie immer wieder neu infrage gestellt und muss aktiv auf ihre Veränderung hingearbeitet werden. Das Konzept fokussiert dabei Strukturelle Diskriminierung und beschreibt damit die Verflechtung von individuellen, institutionellen und kulturellen Dimensionen von Diskriminierung. Ziel ist es, gegen jede Form von Diskriminierung vorzugehen. Dafür wurde eine Methode und Veränderungs- und Handlungsstrategien entwickelt. Die Mahloquet (ethisch-dialogische Grundhaltung und dialogische Gesprächsform) ist die Methode, die dem Training zugrunde liegt. Sie ermöglicht, eine Perspektivenvielfalt in ihrem normativen Bezugsrahmen, der von der UN-Menschenrechtscharta und von Gewaltfreiheit geprägt ist. Die Veränderungs- und Handlungsstrategien sind u.a. Verbündet-Sein, Positionierung in der Nicht Positionierung, mit dem Ziel, zu einer grundlegenden Veränderung zugunsten der Gesellschaftsutopie Radical Diversity beizutragen. (Institut für Social Justice & Radical Diversity, https:institut-social-justice.org)

Das viertägige Training beinhaltet folgende Elemente:

  • Grundlagen zum Konzept Social Justice und Diversity: Begriffe, Methode, Prämissen
  • Mahloquet: ethisch-dialogische Grundhaltung und dialogische Gesprächsform als Methode
  • Fokus auf die Themen soziokulturelles Geschlecht, Nicht-Heteronormativität und (Hetero)Sexismus
  • Handlungs- und Veränderungsstrategien: Sprach/Handlungen (nicht-diskriminierende Sprache); Verbündet-Sein (als ein spezielles Konzeptder Solidarität); Positionierung in der Nicht-Positionierung (Sprechen über Diskriminierungen); Entwicklung von Optionen für selbstorganisiertes Handeln und kreative Proteste
  • Empowerment und Handlungsräume

Für wen ist das Training?

Menschen aus dem Bildungsbereich, Aktivist:innen, Multiplikator:innen der deutsch-polnischen Jugendarbeit und zivilgesellschaftliche Akteur:innen aus Polen und Deutschland, die sich über die aktuellen Ereignisse in Polen und Deutschland austauschen wollen, und die das Konzept „Social Justice und Diversity” kennen lernen wollen.

Zeit und Ort:

Das Training findet online, auf der Plattform Zoom, vom 28. bis 30. Januar 2021 statt und wird simultan ins Deutsche & Polnische übersetzt.
28.1.2021, Donnerstag: 14 bis 19 Uhr
29.1.2021, Freitag: 10 bis 15 Uhr
30.1.2021, Samstag: 10 bis 15 Uhr
16.02.2021, Dienstag: 16 bis 18 Uhr

Leiterinnen des Trainings:

Der Workshop wird geleitet von

  • Leah Carola Czollek (Mitbegründerin und Leiterin des Instituts Social Justice und Radical Diversity)
  • Gudrun Perko (Mitbegründerin des Instituts und Professorin an der Fachhochschule Potsdam)

Hast Du eine Frage? Dann schreib an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

https://forms.gle/csUQ3fRBaaC5rbc36

Kosten für Teilnehmer:innen

Zwischen 30 - 50 Euro  (Jede:er bezahlt was Sie/er möchte und kann)

Alle Teilnehmenden haben die Möglichkeit für den Arbeitgeber ein Zertifkat und/oder eine Rechnung  von der Stiftung Kreisau / Kreisau Initiative e.V nach Teilnahme zu erhalten.

 Das Projekt wird finanziert vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk.

 

 

IJBS

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