Am 25. Juli begann die zweite Auflage des Seminars für junge Menschen aus dem Westbalkan, Polen und Deutschland, das vom Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Polen, der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Warschau sowie der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung, in Zusammenarbeit mit der Regionalvertretung der Europäischen Kommission, organisiert wird. Ziel des Projekts ist es, den Prozess der deutsch-polnischen Aussöhnung zu reflektieren. Dieser kann nämlich eine Inspirationsquelle für andere Völker sein, die trotz ihrer schwierigen Vergangenheit nach Wegen der Verständigung suchen.
In der letzten Juliwoche sind bei uns in Kreisau und Breslau bereits zum zweiten Mal 18 Studierende und junge Absolventen aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, dem Kosovo, Mazedonien1 und Serbien zu Gast. Am Seminar nehmen auch sechs Jugendliche aus Deutschland und Polen teil.
Bei der siebentägigen Veranstaltung werden die Teilnehmenden die Gelegenheit haben, sich mit der Geschichte der deutsch-polnischen Beziehungen, mit dem Aussöhnungsprozess sowie mit den Erfahrungen des deutsch-polnischen Jugendaustausches und der grenzübergreifenden Zusammenarbeit vertraut zu machen. Auf dem diesjährigen Programm des Seminars stehen ferner die Besichtigung von Kreisau, das Museum Groß Rosen auf dem Gelände des ehemaligen deutschen Konzentrationslagers, das Schlesische Museum zu Görlitz, die Breslauer Universität sowie das Geschichtszentrum „Zajezdnia“ in Breslau. Bei dem Treffen, das von der Regionalvertretung der Europäischen Kommission veranstaltet wird, werden die Seminarteilnehmer die Möglichkeit haben, sich über das Angebot der EU-Programme für junge Menschen aus dem Westbalkan sowie über die Strategien zur Erweiterung der EU zu informieren. Zum Abschluss des Seminars findet ein feierlicher Empfang im Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Breslau statt.
Länder des Westbalkans streben eine EU-Mitgliedschaft an. Darunter gibt es Staaten – Montenegro und Serbien –, die bereits Beitrittsverhandlungen führen. Deutschland und Polen engagieren sich in der Zusammenarbeit mit den „Balkan-Sechs” und unterstützen diese Länder auf ihrem Weg zur europäischen Integration, nicht zuletzt mit Regionalinitiativen wie dem Berliner Prozess.
1Mazedonien wurde von Deutschland unter der Bezeichnung „Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien” anerkannt.