Am 9. Oktober beginnt in Kreisau das Seminar „Pojednanie i pamięć”/„Aussöhnung und Erinnerung”. Am Seminar nehmen Studierende und Ehrenamtliche aus Polen, Deutschland und dem Westbalkan – Albanien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Montenegro, Kosovo sowie Mazedonien – teil. Die Veranstaltung wird von dem Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Polen, dem Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland und der Stiftung „Kreisau“ für Europäische Verständigung organisiert.
Ziel des Seminars ist, den polnisch-deutschen Aussöhnungsprozess zu reflektieren. Dieser kann nämlich eine Inspirationsquelle für andere Völker darstellen, die trotz ihrer schwierigen Vergangenheit versuchen, Wege zur Verständigung zu finden. Die Teilnehmer werden die Gelegenheit haben, die Geschichte der polnisch-deutschen Beziehungen kennen zu lernen. Sie werden sich aber in erster Linie auf den Versöhnungsprozess als solchen konzentrieren und dabei unter anderem folgenden Fragen nachgehen: Was hat zu ihm geführt, wer hat ihn in die Wege geleitet und wie ist es gelungen, diese komplizierten Beziehungen in eine Phase hinüberzuführen, in der beide Völker sich gegenseitiger Wertschätzung und gegenseitigen Vertrauens erfreuen? Diese Erfahrung kann für Länder, deren Konflikte immer noch lebendig sind, inspirierend sein und ihnen wertvolle Hinweise liefern.
Das Programm des Treffens sieht Workshops, Vorträge sowie Führungen durch die mit der deutsch-polnischen Geschichte Niederschlesiens verbundenen Orte vor. Neben Kreisau sind es das Museum Groß Rosen, das Schlesische Museum zu Görlitz sowie das Geschichtszentrum „Zajezdnia“ in Breslau.