Den Schwerpunkt der dritten Auflage des am 16. Juni begonnenen Seminars „Erinnerung, Verständnis, Zukunft”, das in den vergangenen Jahren unter dem Titel „Versöhnung und Erinnerung” durchgeführt wurde, bildete die Darstellung verschiedener Aspekte der deutsch-polnischen Beziehungen im Lichte von Errungenschaften und Herausforderungen des Prozesses der Aussöhnung zwischen den beiden Völkern. Ziel der Diskussionen und Workshops war es, Jugendliche dazu anzuregen, Spaltungen zu überwinden, um so eine gemeinsame, europäische Zukunft aufzubauen.
Das Seminarprojekt für Studenten und junge Absolventen aus dem Westbalkan, aus Polen und Deutschland wurde vom Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Polen, der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Warschau sowie von der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung in Zusammenarbeit mit der Regionalvertretung der Europäischen Kommission in Breslau veranstaltet. In diesem Jahr konnten wir in Breslau und Kreisau eine Gruppe von 24 jungen Menschen aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, dem Kosovo, Nordmazedonien und Serbien begrüßen. Am Seminar nahmen auch acht Personen aus Polen und Deutschland teil.
Während ihres einwöchigen Aufenthalts in Niederschlesien hatten die Teilnehmer Gelegenheit, sich mit der Geschichte der deutsch-polnischen Beziehungen sowie mit den Erfahrungen des deutsch-polnischen Schüleraustausches und der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit vertraut zu machen.
Das Seminar wurde mit einem Festempfang im Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Breslau eingeläutet. Das diesjährige Programm sah ferner einen Besuch an der Universität Breslau und im Geschichtszentrum „Centrum Historii Zajezdnia“ in Breslau sowie eine Besichtigung von Kreisau, des Schlesischen Museums zu Görlitz sowie des Museums Groß Rosen auf dem Gelände des ehemaligen deutschen Konzentrationslagers vor. Die Teilnehmer kamen darüber hinaus mit Vertretern des polnischen Außenministeriums, der deutschen Botschaft in Warschau sowie der Regionalvertretung der Europäischen Kommission zusammen.
Westbalkanstaaten streben den Beitritt zur Europäischen Union an. Darunter gibt es Länder, die offiziell den Status eines EU-Kandidaten haben, d. h. Albanien, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien, sowie Bosnien und Herzegowina und den Kosovo, die sich um eben diesen Status bemühen. Polen und Deutschland engagieren sich für die Zusammenarbeit mit den Ländern dieser Region und unterstützen sie in ihren Bestrebungen, sich in die Strukturen der EU zu integrieren, etwa durch bi- und multilaterale Projekte wie den Berlin-Prozess, dem in diesem Jahr Polen vorsteht.
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