Es ist uns eine Freude, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass das Projekt der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung „1990 / Year One. The democratic transformation in former Eastern Bloc countries” im Rahmen des Programms Europa für Bürgerinnen und Bürger (Komponente: Erinnerung an die Vergangenheit Europas) gefördert wird.
Ziel des Vorhabens ist es, die Veränderungen, die 1990 in Polen, Deutschland, der Tschechoslowakei sowie in Litauen und den anderen Baltischen Staaten eingetreten sind, zu verstehen und das Wissen darüber zu vermitteln.
Das Jahr 1990 stellte einen Wendepunkt bei der Überwindung des kommunistischen Erbes und der Ausformung der Demokratie in den Ländern Ostmitteleuropas dar. In den meisten von ihnen führte er zu den ersten vollkommen freien Parlaments-, Präsidenten- und Kommunalwahlen. 1990 erfolgte auch die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten, was Folgen nicht nur für die Deutschen selbst, sondern auch für deren östliche Nachbarn, die Polen, Tschechen und Slowaken (die damals in einem Staat – der Tschechoslowakei – lebten), hatte und nach wie vor hat. So mussten sie ihre Beziehungen mit dem alten/neuen Nachbarn wiederaufbauen und die bis in die Zeit des Zweiten Weltkrieges zurückreichenden Animositäten überwinden. Das Jahr 1990 war auch der Anfang einer neuen Ära für die Baltischen Länder, etwa Litauen, das als erstes in dieser Region seine Unabhängigkeit nach fünfzig Jahren der Abhängigkeit von den sowjetischen Machthabern erklärte.
Das Projekt wird von November 2020 bis März 2022 von Historikern, Experten für Public History, Lehrern sowie Jugendlichen im Schulalter aus Polen, Deutschland, Tschechien und Litauen durchgeführt.
Projektpartner der Stiftung Kreisau sind:
- Paweł-Włodkowic-Institut (Polen)
- Stiftung Adam von Trott, Imshausen e.V. (Deutschland)
- Post Bellum (Tschechien)
- Anyksciu svietimo pagalbos tarnyba (Litauen)
Das Programm Europa für Bürgerinnen und Bürger – Erinnerung an die Vergangenheit Europas wird aus den Mitteln der Europäischen Kommission gefördert. Es werden damit Maßnahmen unterstützt, die dazu ermutigen, über die europäische Kulturvielfalt sowie über breit verstandene gemeinsame Werte nachzudenken, die die Ursachen für das Aufkommen totalitärer Regime in der Geschichte des neuzeitlichen Europas (insbesondere, aber nicht ausschließlich, des Nationalsozialismus, der zum Holocaust führte, des Faschismus, des Stalinismus sowie totalitärer kommunistischer Regime) thematisieren und die darauf abzielen, der Opfer ihrer Verbrechen zu gedenken.