Unsere Vision von Nachhaltigkeit in Kreisau || Anna Dańkowska, Robert Żurek
Wie sollte sich die Stiftung Kreisau in Angesicht der Klimakrise, der Degradierung der natürlichen Umwelt und der immer gravierenderen sozio-ökonomischen Probleme verhalten? Die Aufgabe der Stiftung liegt unserer Meinung nach vor allem darin, mutige Fragen zu stellen, die Ausbeutung der Erde und ihrer Bewohner*innen kritisch zu hinterfragen, nach konstruktiven Lösungsansätzen für eine bessere Zukunft zu suchen sowie Denkweisen zu fördern, die von Respekt für die Umwelt und ihre Ressourcen sowie von Solidarität für Andere geprägt sind.
Die Stiftung als Ort der Begegnung und Bildung, den jährlich über 10 000 Menschen besuchen, bietet weitreichende Möglichkeiten für die Umsetzung umweltfreundlicher Maßnahmen. Gleichzeitig verpflichtet auch ihre Satzung sie dazu: So gehören zu der Stiftungsarbeit u. a. Tätigkeiten, die „Ökologie, Tier- und Naturschutz“ fördern. Der Zweck der Stiftung besteht laut Satzung darin, „Aktivitäten zu initiieren und zu fördern, die auf ein friedliches und von gegenseitiger Toleranz geprägtes Zusammenleben der Völker, Gesellschaftsgruppen und einzelnen Menschen zielen.“ Auch die Klimakrise und die Degradierung der Umwelt stellen in diesem Sinne eine immer stärker werdende Bedrohung für den Frieden dar.
(...) Die Umsetzung umweltfreundlicher Maßnahmen ist für eine Nichtregierungsorganisation, die große Bedürfnisse und gleichzeitig begrenzte Ressourcen aufweist, keine einfache Aufgabe. So setzt sich die Stiftung zwar ehrgeizige Ziele, doch vor allem solche, die in der Realität ihrer Funktionsweise umsetzbar sind. Trotz aller Schwierigkeiten, die mit einer umweltfreundlichen Ausrichtung einhergehen, wollen wir unsere Tätigkeit in diesem Bereich weiterentwickeln. Der Einsatz für eine gerechtere, nachhaltigere und grünere Welt ist unserer Meinung nach heute unabdingbar und ein Zeichen der Übernahme von Verantwortung für eine bessere Zukunft für uns alle.
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Klimakrise – was können wir tun? || Anna Dańkowska
Die Klimakrise wie auch die Degradierung der Umwelt gehören zu den größten Herausforderungen der Menschheit im 21. Jahrhundert. Das Paradigma des Wirtschaftswachstums um jeden Preis, der Geist des Konsumismus sowie Grundeinstellungen, die von Gier und Ausbeutung zeugen - prägend für das Verhältnis des Menschen zur Erde, zu ihren Ressourcen wie auch zu allen Benachteiligten und Schwachen - haben das ökologische Gleichgewicht ins Wanken gebracht und zur Degradierung der Umwelt, zu sozialen Ungleichheiten sowie zu Klimaveränderungen geführt.
Die Stimme der Jugendlichen wird immer lauter: Auf der ganzen Welt nehmen Jugendliche an Klimastreiks teil und drücken so ihren Widerstand gegen die Ausbeutung der Erde und des Menschen. Sie sind sich dessen bewusst, dass ihre Generation sowie die Menschen von Morgen den höchsten Preis für eine Denk- und Funktionsweise zahlen werden, die Entwicklung mit stetigem ökonomischen Wachstum, übertriebenem Konsum und rücksichtsloser Konkurrenz gleichstellt. Die internationale Klimabewegung Fridays for Future zeigt, dass die Jugend bereit ist für Veränderungen und diese von Entscheidungsträger verlangt.
In diesem Kontext kann die Rolle von ökologischer Bildung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Globalem und Transformativen Lernen im Sinne der Förderung aktiver Bürgerschaft und des Engagements im Bereich sozio-ökologischer Transformation nicht hoch genug geschätzt werden. Konkrete Maßnahmen, die Umweltgefahren entgegenwirken, können entstehen nur dann, wenn wichtige Fragen gestellt werden, Raum für Diskussion und tiefer gehende Reflexion über umwelt- und klimabedingte Herausforderungen geschaffen wird und Menschen sich auf emotionaler Ebene engagieren. Das Aufzeigen von Alternativen inspiriert zum Handeln.
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