Sehr geehrte Damen und Herren,
wir freuen uns, Ihnen die neueste Ausgabe unseres Newsletters präsentieren zu können. Berichten können wir unter anderem von zwei Preisverleihungen: die Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung wurde für ihren bedeutenden Beitrag zu Versöhnung und vertiefter Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Polen geehrt und Dr. Matthias von Hülsen, Initiator und Geschäftsführer des Kammermusikfestivals Krzyżowa-Music für seine Verdienste insbesondere im Kontext von Gründung und Leitung von Krzyżowa-Music.
Besonders möchten wir Ihnen auch den Bericht über die Internationale Konferenz „Die Zukunft beginnt heute ... Die neue Realität des internationalen Austauschs mit dem jungen Menschen in der Hauptrolle“ empfehlen, die Mitte Oktober in Kreisau stattgefunden hat. Schließlich bietet auch das FORUM KRZYŻOWA wieder spannende Lektüre, unter dem Titel „Europa von unten bauen“ ist dort ein Gespräch von 5 Personen dokumentiert, die in und für Kreisau engagiert sind. Dort kommen Themen wie die deutsch-polnische Versöhnung oder das Potenzial Kreisaus für die Zukunft Europas zur Sprache.
Wir wünschen eine angenehme Lektüre
Die Redaktion des Newsletters
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Europa von unten bauen. Nichts gibt Menschen mehr Sinn im Leben, als gemeinsam an einem Strang zu ziehen
Welchen Beitrag leistet Kreisau zum Europa der Bürgerinnen und Bürger? Mit dieser Fragestellung setzten sich fünf ehren- und hauptamtlich Engagierte der Kreisauer Organisationen auseinander. Im Angesicht des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine werden Versöhnung und Widerstand neu reflektiert. Es sprechen Prof. Dr. Waldemar Czachur, Irene Hahn-Fuhr, Elżbieta Kosek, Dr. Anna Quirin und Dr. habil. Robert Żurek.
Wie steht es um die deutsch-polnische Versöhnung?
Anna: Der polnische Botschafter in Berlin Dariusz Pawłoś wurde bei einer Veranstaltung mit der Frage konfrontiert: Sind wir noch im Versöhnungsprozess oder sind wir schon Partner? Mit dieser Frage möchte ich auch unsere Runde eröffnen: Wo stehen wir heute mit der deutsch-polnischen Versöhnung?
Irene: Ich würde doch infrage stellen, ob Versöhnung jemals als etwas Abgeschlossenes verstanden werden kann. Das Wort impliziert im Grunde genommen einen Prozess. Und in zwischenmenschlichen wie in zwischenstaatlichen Beziehungen gibt es immer verschiedene Phasen, in denen wir partnerschaftlich verbunden sein können, uns wieder entfremden, um uns dann wieder näherzukommen. Das sind natürliche gesellschaftspolitische Konjunkturen. Gerade uns, die sich schon seit Jahren für die deutsch-polnischen Beziehungen im Bewusstsein der historischen Kontexte engagieren, würde es gut stehen, die diversen Phasen mit unterschiedlichen Interessenkonflikten nicht zu dramatisieren. Wir sollten uns eher immer wieder aufs Neue motiviert fühlen zu überlegen, wie wir Annäherung unterstützen können. Mit den Worten von Albert Camus: „Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen“. Wenn andauernde oder wiederkehrende Konflikte in argumentativen Aushandlungsprozessen geklärt werden können, würde uns das einer gleichberechtigten Partnerschaft viel näherbringen, als wenn wir in Phasen des „Versöhnungs-Kitsches“ zurückfallen oder verharren würden.
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VERANSTALTUNGEN IM RÜCKBLICK |
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Bedürfnisse junger Menschen und Aufgaben der internationalen Jugendaustausches waren die Themen der Konferenz in Kreisau
Während der dreitägigen Konferenz „Die Zukunft beginnt heute ... Die neue Realität des internationalen Austauschs mit dem jungen Menschen in der Hauptrolle“ haben die Teilnehmenden in Gesprächen, Workshops und Gruppenarbeiten versucht, die Herausforderungen der Umbruchszeit zu erkennen und Lösungen für die Verbesserung des Jugendaustausches zu erarbeiten.
Dabei waren Vorträge und Diskussionen hilfreich, in denen Expertinnen und Experten auf den Jugendaustausch aus vier Perspektiven: der psychologischen, pädagogischen, geopolitischen und technologischen geschaut haben.
Dr. Anna Kubiak - Psychologin, arbeitet mit Kindern und Jugendlichen und deren Familien in einem systemischen Ansatz, Assistentin an der SWPS-Universität Poznań;
Prof. Dr. Jacek Pyżalski – Forscher, Pädagoge, Trainer, Professor an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Adam-Mickiewicz-Universität in Posen, setzt sich für eine moderne, jugendfreundliche Bildung ein
Prof. Dr. habil. Monika Sus – Politikwissenschaftlerin, außerordentliche Professorin an der Polnischen Akademie der Wissenschaften und Gastprofessorin am Zentrum für Internationale Sicherheit an der Hertie School in Berlin, sie erforscht die internationale Politik und die Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Europäischen Union;
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Abschluss des ersten internationalen Konrad und Paweł Jarodzki-Artist-in-Residence-Programms
Das erste internationale Konrad und Paweł Jarodzki-Artist-in-Residence-Programm ist zu Ende gegangen. In den vergangenen sechs Wochen haben sich die eingeladenen Künstler*innen Ulufer Çelik, Daniel Mikulski, Andrea Pichl und Jacek Zachodny auf die Entwicklung neuer Ideen und Schaffen neuer Kunstwerke konzentriert. Darüber hinaus haben sie Workshops für Jugendliche geleitet, die nach Kreisau zu einem Jugendaustausch gekommen sind. Die Ergebnisse des Programms wurden am Tag der offenen Ateliers vorgestellt.
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Jugendaustausch Oppeln - Cottbus 12. – 16.10.2023
Zwanzig Schüler der Schule Nr. 17 in Oppeln und 18 Schüler der Schmellwitzer Oberschule im Alter von 12-14 Jahren trafen sich in Kreisau, um zum ersten Mal an einem interkulturellen Austausch teilzunehmen.
Dabei hatten die Jugendlichen die Gelegenheit, sich gegenseitig kennenzulernen und mehr über Kultur und Sprache ihrer jeweiligen Ländern zu erfahren. Gemeinsam arbeiteten sie an Themen wie z.B. digitale und künsterlische Bildung, Naturschutz oder Ökologie.
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Schüleraustausch Środa Śląska - Saterland, 17-22.09.2023
41 Jugendliche verbrachten sechs Tage in Krzyżowa im Rahmen eines deutsch-polnischen Treffens von Jungen Einwohnern der Partnerstädte Środa Śląska und Saterland. Das Treffen fand vom 17.09. bis 22.09.2023 statt und das Programm war sehr abwechslungsreich, intensiv und dynamisch. Es gab Sprach- und Integrationsworkshops, Wanderungen im faszinierenden Ślężański-Naturpark, einen Besuch in einer Schule in Środa Śląska und eine Stadtführung mit Fokus auf die Stadtgeschichte.
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Dr. Tomasz Skonieczny zu Gast bei einer Gedenkfeier für geraubte Kinder in Połczyn-Zdrój, 7-8.9.2023
Vom 7. bis 8. September wurde in Połczyn-Zdrój eine Gedenkfeier für geraubte Kinder, Opfer der Germanisierung, veranstaltet. Es gab unter anderem eine internationale Podiumsdiskussion und es wurde eine Gedenktafel enthüllt, die an die Opfer der Zwangsgermanisierung in der Lebensborn-Einrichtung erinnert, die sich bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges in Połczyn-Zdrój befand.
Einer der eingeladenen Gäste war Dr. Tomasz Skonieczny, stellvertretender Leiter der Europäischen Akademie in der Stiftung Kreisau. Er nahm an einer historischen Podiumsdiskussion teil und leitete einen Workshop für Lehrkräfte und Jugendliche.
Darüber hinaus wurde in Połczyn-Zdrój die Bildungsausstellung „Geraubt. Entwurzelt.“ gezeigt, die im Bildungsprojekt „Uprooted – Geschichte(n) geraubter Kinder im Zweiten Weltkrieg” erstellt wurde.
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Die Stiftung Kreisau wurde mit dem diesjährigen Preis der Fürstin Hedwig von Schlesien ausgezeichnet
Am 2. Oktober 2023 nahmen Dr. Annemarie Franke - stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats der Stiftung Kreisau und Dr. habil. Robert Żurek - Geschäftsführender Vorstand, den „Preis der Fürstin Hedwig von Schlesien“ im Namen der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung entgegen.
Diese außergewöhnliche Auszeichnung wird von der Stadt und der Universität Breslau an Personen und Institutionen für bedeutende Beiträge zur Versöhnung und zur Vertiefung der deutsch-polnischen Zusammenarbeit oder für herausragende karitative Leistungen verliehen.
Das Kuratorium des Fürstin-Hedwig-von-Schlesien-Preises beschloss weiterhin, auch Marian Turski, einen herausragenden Historiker und Journalisten, mit dem diesjährigen Preis zu ehren.
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Matthias von Hülsen, Initiator und Leiter von Krzyzowa-Music, wurde mit dem Kulturpreis Schlesien ausgezeichnet.
Am Samstag, den 7.10.2023, fand im Nationalen Forum für Musik in Breslau die diesjährige feierliche Auszeichnung der Preisträgerinnen und Preisträger des Kulturpreises Schlesien statt.
Diesjährige Laureaten sind Matthias von Hülsen, Leiter des internationalen Kammermusik-Festivals Krzyzowa-Music, der bekannte Schriftsteller Marek Krajewski und die Journalistin und Schriftstellerin Karolina Kuszyk.
Die Preise wurden von der niedersächsischen Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, und dem Vizemarschall der Woiwoidschaft Niederschlesien, Krzysztof Maj, verliehen.
Der Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen wird seit 1977 verliehen. Ursprünglich wurden damit in Niedersachsen lebende Schlesier geehrt, die sich besonders für die Erinnerung an ihre ursprüngliche Heimatregion engagiert hatten.
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Stiftung Kreisau wird Likhtar – Leuchtturm für den deutsch-polnisch-ukrainischen Jugendaustausch
Die Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung wird Partner des DPJW im Projekt Likhtar/ Ліхтар sein. Das Projekt richtet sich an Fachkräfte der schulischen und außerschulischen Bildung, die am deutsch-polnisch-ukrainischen Jugendaustausch beteiligt sind. Im Rahmen von Likhtar werden u.a. Vernetzungstreffen, Schulungen und Beratungen stattfinden.
Das Projekt Likhtar/ Ліхтар läuft bereits seit April 2022 an der Bildungsstätte Bredbeck. Likhtar bringt Akteur/-innen der internationalen Jugendarbeit aus Polen, Deutschland und der Ukraine zusammen, motiviert und stärkt sie, während des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine Austauschprojekte durchzuführen.
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Neues Bildungsprojekt || „Der Aufstand im Warschauer Ghetto. Geschichte, Erinnerung und ihre gegenwärtige Auffassung“
In Zusammenarbeit mit dem Ośrodek Pamięć i Przyszłość (Zentrum Erinnerung und Zukunft) beginnt die Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung das neue Bildungsprojekt „Der Aufstand im Warschauer Ghetto. Geschichte, Erinnerung und ihre gegenwärtige Auffassung“.
In dem Jahr, in dem sich der Warschauer Ghettoaufstand zum 80. Mal jährt, wollen wir die Geschichte dieses heldenhaften Ereignisses – des ersten städtischen Aufstandes gegen die deutsche Besatzungsmächte in Europa – näher bringen sowie die Frage nach seiner gegenwärtigen Bedeutung stellen.
Geplant sind die folgenden Projektergebnisse:
- Bildungsmaterialien (u. a. zwei Unterrichtsentwürfe) für die Oberstufe,
- zwei Podcastsgespräche mit Experten,
- digitale Bildungstafeln, die von interessierten Schulen selbständig gedruckt werden können,
- Workshops für Schüler*innen,
- Seminar für Lehrkräfte in Kreisau (20.-22. Oktober 2023 – Ausschreibung läuft)
- Diskussion für Schüler*innen der Oberstufe in Breslau (25. Oktober 2023 in Centrum Historii Zajezdnia).
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Aus zwei mach drei - Ein Seminar für Lehrkräfte und Schulsozialpädagog*innen aus Deutschland, Polen und der Ukraine | 23.-26.11.2023 | Krzyżowa # Kreisau
Die Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung lädt Sie ganz herzlich zu ihrem Seminar für Lehrkräfte ein, die an der Entwicklung von Projekten für den bilateralen oder trilateralen Jugendaustausch interessiert sind. Das Seminar findet vom 23. bis zum 26. November 2023 in Kreisau statt.
Was ist Kreisau?
Die Internationale Jugendbegegnungsstätte ist Teil der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung. Sie ist eine der größten europäischen Einrichtungen, die internationale Jugendaustauschprojekte organisiert. Sie verfügt sowohl über ein eigenes Team an qualifiziertem Bildungspersonal als auch über die nötige Infrastruktur mitsamt Übernachtungsplätzen, Großküche, Freizeitangeboten und Schulungsräumlichkeiten.
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Kreisau / Krzyżowa im Kulturzug von Berlin nach Kreisau
Am Freitag, dem 24. November 2023, startet um 14:43 Uhr eine aufregende Reise im Bahnhof Berlin-Lichtenberg. "Breslauer Nachbarn - Sąsiedzi Wrocławia. Zu Gast im Kulturzug: Kreisau-Krzyżowa gościem Pociągu do Kultury."
Die Idee eines deutsch-polnischen Kulturzugs, der nun schon im achten Jahr die Städte Berlin und Kreisau verbindet, gefällt uns gut und die Gestaltung des Programms gibt uns eine Gelegenheit, Kreisau mit allem wofür es steht anderen Menschen näher zu bringen und auch darauf hinzuweisen, dass Kreisau gut mit dem Zug erreichbar ist.
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Kreisau | Krzyżowa 2022/2023
Sehr geehrte Damen und Herren, zum zweiten Mal präsentieren wir Ihnen in einem gemeinsamen Heft aktuelle Kreisauer Projekte und Vorhaben. In dem beiliegenden Heft erhalten Sie Einblicke in die vielfältigen Arbeitsfelder unserer Organisationen (Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung, Freya von Moltke-Stiftung für das Neue Kreisau, Kreisau-Initiative e.V.). Neben der internationalen Jugendarbeit – dem Herzstück Kreisaus – erfahren Sie, wie Kreisau die Zivilgesellschaft in Europa vernetzt und wie das historische Erbe Kreisaus angesichts des Krieges in der Ukraine und der politischen Spannungen zwischen Deutschland und Polen vor Ort reflektiert wird. Umfangreich berichten wir über die größte humanitäre Hilfsaktion des Neuen Kreisaus – die Aufnahme von ukrainischen Geflüchteten. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre!
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||MEDIEN|| „Was verbindet den polnischen und den deutschen Außenminister? Die Kammermusik“ – ein Beitrag von Beata Maciejewska auf der Website der Zeitung wyborcza.pl
Wir empfehlen Ihnen den Beitrag von Beata Maciejewska, der am 23. August 2023 auf der Website der Breslauer Ausgabe der Zeitung wyborcza.pl erschienen ist.
Unter dem Titel „Was verbindet den polnischen und den deutschen Außenminister? Die Kammermusik” (LINK) berichtet die Autorin von diesjährigem 9. Kammermusikfestival Krzyżowa-Music.
Ausschnitt aus dem Text:
„Musikalisch ist das Festival auf dem höchsten Niveau, es ist allerdings nicht nur eine Kunstveranstaltung. Künstler aus aller Welt kommen nach Kreisau, an den Ort, der für deutsch-polnische Versöhnung und Wiedervereinigung Europas steht. Somit wird bewiesen, dass das Festivalmotto – „Die Stärke Europas steckt in der Kraft seiner Kulturen“ – kein leerer Slogan ist.“
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